Erziehungswissenschaft aus der Distanz
Empirische Studien
Daniel Erdmann, Katharina Vogel
Erziehungswissenschaftliche Wissenschaftsforschung ist kein Novum – spätestens seit den 1980er Jahren hat sie sich durch die Kommission Wissenschaftsforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft verstetigt. Auch außerhalb dieses institutionalisierten Ortes trifft man unter diesem Stichwort auf eine nicht unbeachtliche Zahl entsprechender Studien und Publikationen, die auf unterschiedlichen Ebenen das disziplinäre Selbstbild tangieren und dabei nicht selten eine (vermeintliche) Besonderheit der Universitätsdisziplin Erziehungswissenschaft im Vergleich zu anderen Disziplinen attestieren. Die empirische Erforschung der ‚Wirklichkeit‘ der Erziehungswissenschaft, wie sie (auch) in diesem Band erprobt wird, fokussiert unterschiedliche ‚Problemherde‘ der Vermessung erziehungswissenschaftlichen Wissens und seiner Produktion. Kennzeichnend für alle hier versammelten Beiträge ist dabei ein Zugriff auf das Quellenmaterial mittels Methoden der distanzierten Beobachtung, durch die hier exemplarisch und in vergleichsweise abstrakter Perspektive Semantik, Diskurs(ausschnitt)e, Rezeptionen und Referenzräume der Erziehungswissenschaft in den Blick genommen werden und damit Rückschlüsse auf die eigene Wissens- und Wissenschaftsgeschichte zulassen. Kurz: Was weiß man über die Erziehungswissenschaft, wenn man sie aus der Distanz betrachtet?