Evidence Maps in der Bewertung und Kommunikation von unsicheren Evidenzlagen
Der Fall "synthetische Nanopartikel"
Albena Spangenberg
Evidence Maps (EM) werden erstmals an gesundheitsrelevanten Effekten durch synthetische Nanopartikel (SNP) getestet. Es zeigt sich, dass sich die Methode zu wissenschaftlichen Standards entsprechender Bewertung und grafischer Darstellung unsicherer nanotoxikologischer Evidenzlagen gut eignet. Sie kann die Aufklärung nicht fachkundiger Entscheidungsträger unterstützen. Der empirische Test der Verständlichkeit von EM für Laien zeigt, dass die Grafiken eher einseitige Argumentationen signifikant besser als narrative Texte darstellen, jedoch nicht konfligierende Evidenzen – auch dann nicht, wenn die Pro-Risiko-Argumente schwach sind. Dennoch wirkt sich die offene Darlegung von Unsicherheiten bei der Expertenbewertung positiv auf die Verständlichkeit aus – die Konflikt-Aversion ist also stärker als die Unsicherheits-Aversion. EM können als online-Informationen und als ppt-Präsentationen bei Informationsveranstaltungen die Aufklärung über unsichere Gesundheitsrisiken durch SNP unterstützen.