Frühmittelalterliche Kapitelle und Kämpfer in Deutschland
Typus - Technik - Stil
Daniel Herrmann, Ruth Meyer
Im Rahmen der Erforschung des Frühen Mittelalters kommt den Kapitellen des 7.-9. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung zu. Ein Kapitell mit Säule oder Pfeiler und Basis »in situ« kann für die Lösung von baugeschichtlichen Problemen sehr nützlich sein. Ein exakt untersuchtes Kapitell als Fundstück und ohne Rückhalt an einem Bauwerk kann aber auch konkrete Antworten zur Datierungsfrage geben, wenn das Vergleichsmaterial nicht nur innerhalb der Kapitellkunst gesucht wird. Denn das Kapitell allein ist imstande zu beweisen, daß in der Zeit des 7.-9. Jahrhunderts der Stilpluralismus der Nachantike noch nicht überwunden war. Wenn das Kapitell aber – unabhängig von Zeit und Raum – ganz unkonventionell befragt und untersucht wird, dann ergeben sich oft ganz neue, bisher noch nicht ausgewertete Gesichtspunkte. Dieses Ziel verfolgt das angezeigte Buch mit ausführlichen Katalogtexten und einem Tafelband. Die mitgeteilten Beobachtungen und Fakten sind das Ergebnis eines konsequenten Untersuchungssystems, das erstmalig für alle Kapitellarten des Frühen Mittelalters erarbeitet wurde.