Frühmittelalterliche Wassermühlen und Wasserbauwerke im Schwarzachtal bei Großhöbing
Thomas Liebert
Energie- und Nahrungsmittelgewinnung erregen im Zeitalter von Biogasanlagen und Windturbinen unsere besondere Aufmerksamkeit. Mit immer größeren Bewirtungsflächen ohne Hecken und Ackerraine beobachten wir Folgen, die sich z. B. über Erosion und Niedertrocknungslegung auch massiv auf unsere Böden und damit die Bodendenkmäler auswirken. Daß der Mensch der Vorgeschichte oder hier des frühen Mittelalters mit ganz ähnlichen Fragen zu kämpfen hatte und dabei seine Umwelt nicht immer zu deren Vorteil beeinflußte, ist uns viel weniger bewußt.
Bei archäologischen Untersuchungen in der Schwarzachaue bei Großhöbing ab 1995 im Vorgriff auf die Anlage der neuen ICE-Trasse zwischen Ingolstadt und Nürnberg gelang es, Einblicke in die kontinuierliche Nutzung eines begrenzten Raums zu gewinnen. Dank der Feuchtbodenerhaltung mit tausenden eingeschlossenen Hölzern ließen sich Fischfangeinrichtungen, Flussregulierungen, Bootsanlegestellen, Mühlteiche und Mühlgebäude erkennen und dokumentieren. Selten zeigt die Archäologie so deutlich wie hier die Abhängigkeit zwischen Mensch und Natur und beweist einmal mehr ihre große gesellschaftliche Relevanz.