Funktionsvereinigung in der Lagertechnik

In den letzten Jahrzehnten hat die Bedeutung der Logistik und nicht zuletzt der Intralogistik aufgrund des wachsenden weltweiten Handels stetig zugenommen. Damit einhergehend steigen auch die Anforderungen an die Lagertechnik: Mehr Flexibilität, mehr Effizienz und mehr Ergonomie sind die Schlüsselfaktoren. In der Lagertechnik wurden daher für die diversen Handhabungsaufgaben im Lagerprozess die etablierten Geräte wie Depalettierer, Sortierer etc. über die Jahre stets weiterentwickelt und perfektioniert. Dem gegenüber stehen allerdings Anwendungen und Problemstellungen für welche genau jene Anlagen zu groß, zu unflexibel und zu teuer sind. Genau hier setzt der Gedanke einer Funktionsvereinigung an. Ein multifunktionales Gerät soll diese Spezialmaschinen ablösen. Für die Implementierung wird hier ein Industrieroboter verwendet.
In der Intralogistik sind Anwendungen mit Industrierobotern, beispielsweise beim Palettieren, schon bekannt. Allerdings werden diese universellen Handhabungsge-räte wenig flexibel genutzt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Sei es die Technik der Roboter an sich, deren Integration oder schlicht die unbekannten Anwendungsmöglichkeiten.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieser Arbeit, genau hier neue Erkenntnisse zu schaffen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Diskussion um die Funktions-vereinigung stehen stets im Spannungsfeld zwischen Theorie, Anwendung und der Validierung im Versuchsfeld des Instituts. Bei der betriebenen Forschung standen immer gleichzeitig der Planer und die Anwendung in der Praxis im Fokus. Durch den nachfolgenden Hauptbeitrag mit wissenschaftlichem Neuheitswert wird der Planer zukünftig konkret bei einer Funktionsvereinigung in einem Roboter unterstützt mit:
Einer Methodik zur Vereinigung der Handhabungsaufgaben im Lagerprozess
Einer Simulation zur Leistungsermittlung und Layoutplanung
Einer beispielhaft umgesetzten “offenen Roboterzelle in der Intralogistik“
Die theoretisch-methodische Vorgehensweise einerseits und die an Beispielen gezeigte Anwendung andererseits verdeutlichen die Praktikabilität dieser wissenschaftlichen Arbeit. Die offene Roboterzelle zeigt bereits jetzt zukünftige Arbeits-formen in der Intralogistik (Möglichkeit zur Kollaboration) und bietet ein großes Potenzial für weitere Forschungsaktivitäten in diesem Fachbereich.