Gebet ohne Unterlass – Die Apostelgeschichte – Der Weg

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.
Matthäus 6.7
Gehen wir dieses Problem einmal ein wenig sorgfältiger an.
Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.
Matthäus 6.6
Wer ist denn schon einmal in das eigene Kämmerlein hinein gegangen?
Noch genauer gefragt:
Wer kennt denn dieses Kämmerlein überhaupt?
Und was heißt denn „viel plappern“?
Gibt es eine Begrenzung für die Zahl der Worte?
Und auch das Folgende ist uns nie bewusst geworden: Dass der Vater längst weiß, was wir von ihm wollen!
Außerdem ist die Originalversion des „Vater Unser“ viel kürzer gewesen und erst später im ersten bis zweiten Jahrhundert auf die heutige Länge erweitert worden. Und was ist, wenn man das „Vater Unser“ noch kürzer beten möchte?
So kurz, wie es der Heilige Geist betet:

„Abba, Vater“.
Und wenn der Heilige Geist dieses „Abba, Vater“ an unserer Stelle beten möchte, dann wäre es doch angebracht, dass wir, während er betet, selbst vollkommen schweigen würden. So sehr schweigen, dass wir noch nicht einmal in Gedanken das Gebet des Heiligen Geistes stören. Ja sogar so sehr still sein, dass das Gebet des Heiligen Geistes nicht durch Gefühle, Gedanken, Wünsche oder Vorstellungen von uns eine Eintrübung erfährt und damit rein wie ein Jaspis direkt zum Thron Gottes aufsteigen kann.
Natürlich wäre dies der Idealfall, zudem ja der Vater eine solche Anbetung sucht. Anbetung im Geist und in der Wahrheit und das ohne Unterlass und damit 24 Stunden am Tag und das Tag für Tag.
Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer im „Gebet ohne Unterlass“
1. Thessalonicher 1.2
Dieses Gebet wurde von Mönchen und Mystikern als – beschauliches Gebet – bezeichnet.
In der Gegenwart nennt man es das – kontemplative Gebet –
In den christlichen Konfessionen hat es ebenfalls unterschiedliche Namen und wird auch als Jesusgebet, Herzensgebet oder Gebet der Stille bezeichnet.
In diesem Gebet beten nicht wir, sondern der Heilige Geist stellvertretend in unserem Herzen. Dieses Beten hat der Herr Jesus von uns gefordert, wie er ja auch das Vater Unser von uns gefordert hat. Und während wir das Erste nicht tun, beten wir das Zweite falsch. Denn der Vater sucht solche Anbeter, die ihn mit Seufzen im Herzen anbeten und nicht mit Worten.