Géricault von Wedekind,  Gregor

Géricault

Bilder auf Leben und Tod

Théodore Géricault gilt als Großmeister der französischen Malerei und Wegbereiter der romantischen Schule. Viele seiner Bilder zeigen kraftvolle Körper – auch wenn die Menschen schon mit einem Fuß über dem Abgrund stehen. Die physischen Leiden und psychischen Qualen des modernen Menschen sind die beiden zentralen Themen, denen sich die erste Einzelausstellung in Deutschland in der Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet. Der beeindruckende Katalog dazu ist im Hirmer Verlag erschienen.Géricaults Hauptwerk: »das Floß der Medusa«
Vom Sturm aufgepeitschte Wellen, ein geblähtes Segel auf einem hastig gezimmerten Floß. Darauf ein Knäuel aus Menschen. Manche stehen, den verzweifelten Blick zum Himmel gerichtet, die Hände zum Gebet erhoben. Andere liegen mehr tot als lebendig auf den Holzplanken, ständig in Gefahr, von der nächsten Welle ins tosende Meer gerissen zu werden. Géricault schildert in der Szene die grauenhaften Folgen des Schiffbruchs der Fregatte Medusa: Diese strandete im Jahr 1816 auf einer Sandbank. Da in den Rettungsbooten nicht genügend Platz für alle Passagiere war, ließ der Kapitän ein Floß bauen. Die Boote sollten es an Land ziehen. Doch schon bald wurden die Taue gekappt und das Floß sich selbst überlassen. Ohne Proviant und Wasser, der gleißenden Sonne ausgesetzt, durchlitten die Menschen unvorstellbare Qualen, Gewalt und Kannibalismus. Nur wenige von ihnen überlebten.

Théodore Géricault: immer auf das Ästhetische bedacht
Théodore Géricault hielt das Geschehen in mehreren Entwürfen fest. Er skizzierte Einzelszenen und fertigte unzählige Studien von kranken Menschen und Leichenteilen an. Sie sollten ihm zur emotionalen Einstimmung auf sein Thema dienen, heißt es dazu im Bildband. Géricaults Interesse an Körperfragmenten verselbstständigte sich laut Herausgeber Gregor Wedekind mit der Zeit. Seine Studien wurden zu autonomen Bildern. Dabei hatte er nur ein Ziel: Er wollte die Qualen der Menschen so authentisch wie möglich schildern. Um die Darstellung von Leid zu perfektionieren, studierte Géricault ausgiebig die Gesichter von Menschen, in denen sich die physischen und psychischen Qualen spiegeln. Zu seinen bekanntesten Werken zählen fünf Studien von Geisteskranken, die sogenannten Monomanen. Die Gesichtszüge angespannt, der Blick starr und die Augen rot gerändert – so schauen sie den Betrachter an. Die Bilder dokumentieren verschiedene Krankheitsbilder der Psychiatrie. Bemerkenswert ist, dass Géricault in seinen Gemälden bewusst auf allzu barbarische Details verzichtet. Er will den Betrachter mit der schaurigen Wahrheit packen, aber nicht abstoßen. Im Toten lässt er immer das Lebendige aufscheinen. Jeder noch so schmerzlichen Szene verleiht Géricault Kraft und Schönheit. Viele der im reich bebilderten Katalog gezeigten Werke sind Vorarbeiten für sein monumentales Ölgemälde Das Floß der Medusa aus dem Jahr 1819.

Der Katalog zur Ausstellung
Der Band zur Ausstellung dokumentiert in 155 farbigen Tafeln und Abbildungen, wie detailverliebt Géricault sich mit dem menschlichen Schicksal auseinandersetzt. Dabei präsentieren die Bilder auf Leben und Tod die radikale Modernität Géricaults und machen die tragische Seite der menschlichen Existenz spürbar. Wedekind setzt die Bilder in einen Dialog mit Werken anderer großer Künstler wie Eugène Delacroix, Francisco de Goya und Adolph Menzel. Ausgewiesene Géricault-Experten beleuchten in ihren Essays Leben und Werk Théodore Géricaults, zu dessen großen Vorbildern Raffael und Michelangelo zählten. Ihre kraftvollen und ästhetischen Werke prägten den revolutionären Künstler des 19. Jahrhunderts so sehr, dass er als Michelangelo seiner Zeit gefeiert wird.

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