Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung
§§ 246-256a HGB
Dejan Engel-Ciric, Adolf Moxter
Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) war eines der weitreichendsten Reformgesetze des HGB der letzten Jahrzehnte. Im Mittelpunkt der Reform stand die Absicht des Gesetzgebers, den Adressaten ein modernes und internationalen Anforderungen entsprechendes Handelsbilanzrecht zur Verfügung zu stellen, das in Aussagefähigkeit und Wirtschaftlichkeit eine Alternative zu den komplexen IFRS darstellt. Mit dem BilRUG sind weitere Neuerungen bei der Bilanzierung in Kraft getreten.Diese und weitere Weiterentwicklungen des Handelsbilanzrechts können nur auf Grundlage des normativen Prinzipiengefüges der handelsrechtlichen Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung geschehen. Gegenstand des Buches ist dieses auf den §§ 246-256a HGB beruhende Prinzipiengefüge der handelsrechtlichen Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung. Dieses Prinzipiengefüge regelt, was aktiviert und passiviert wird und mit welchem Wert. Über das Maßgeblichkeitsprinzip gilt dieses Prinzipiengefüge auch für die Steuerbilanz. Es bestimmt zugleich, welche Gruppen der von Bilanzinhalten in ihren finanziellen Interessen Betroffenen in welchem Maße zu schützen sind. Diese Schutzfunktion prägt die handelsrechtlichen Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung; sie beruht auf dem Gesetzgeber vorbehaltenen Wertungen.Die Zielsetzung dieses Buchs liegt darin, Anleitung bei der Auslegung der §§ 246-256a HGB zu geben, um auf dieser Grundlage anstehende Aktivierungs- und Passivierungsfragen sowie Bewertungsfragen sicher zu klären. Bewusst haben sich die Autoren auf die Kernfragen der Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung beschränkt und nicht weitergehende Fragen behandelt, die Gegenstand der weiter gefassten Grundsätze ordnungsmäßiger Rechnungslegung sind.