Hans Urs von Balthasar und seine Theologenkollegen
Sechs Beziehungsgeschichten
Manfred Lochbrunner
Hans Urs von Balthasar gehört zweifellos zu den herausragenden Theologen des 20. Jahrhunderts. Aber nicht sein Werk steht hier im Vordergrund des Interesses, sondern seine Beziehung zu sechs Theologenkollegen.
Manfred Lochbrunner untersucht zunächste das Verhältnis zum Mentor Erich Przywara (1889–1972), dessen schwere Erkrankung nach dem Krieg die Beziehung fast bis zum Bruch belastet hat. Ähnlich wechselvoll verläuft die „Sternenfreundschaft“ mit dem fast gleichaltrigen Mitstreiter Karl Rahner (1904–1984). Das im Zeichen Mozarts musikalisch angefeuerte Basler Zwiegespräch mit Karl Barth (1886–1968)wird ausführlich dokumentiert. Eine Spezialuntersuchung befasst sich mit der schweren Geburt von Balthasars Bart-Buch, dessen schier unglaubliche Genese nun zum ersten Mal voll ans Licht tritt. Den drei großen, an vorderster Front kämpfenden Gestalten stehen im zweiten Teil drei Theologen gegenüber, die eher im zweiten Glied verblieben sind: der Schweizer Ökumeniker Otto Karrer (1888–1976), der Churer Dogmatiker Johannes Feiner (1909–1985) und der Lutherforscher Theobald Beer (1902–2000). In allen Untersuchungen wird auf unveröffentlichte archivalische Materialien zurückgegriffen. Die auf breiter Quellenbasis erarbeiteten sechs Beziehungsgeschichten laden zu einer spannenden und zugleich lehrreichen Zeitreise durch die Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts ein, und erweisen den Basler Gelehrten als einen Hauptakteur auf der theologischen Bühne.