Im Märzen der Bauer … Bäuerliches Leben, Mundart und Humor aus Thüringen, Werra-Meißner und dem Eichsfeld von Lückert,  Manfred

Im Märzen der Bauer … Bäuerliches Leben, Mundart und Humor aus Thüringen, Werra-Meißner und dem Eichsfeld

1880-1989

von Manfred Lückert, Festeinband, 272 Seiten und 370 Fotos. 3. überarbeitete und wesentlich ergänzte Auflage 2009

Dieses Heimatbuch möchte die alte Zeit so wiedergeben, wie sie wirklich gewesen ist. Mögen die lebendigen Schilderungen auch eine Art Brücke zwischen den Generationen schlagen! Bewahren wir uns alle in dieser technisierten Zeit ein wenig von jener Gemütlichkeit, Geselligkeit und Hilfsbereitschaft!’l.“

Vorwort 8
Das Dorf – Historische Einblicke in das bäuerliche Leben 11
Tabakanbau – Ein willkommener Nebenverdienst 38
Bohnen, Linsen 47
Auf dem Weg zum Feld 49
Einiges vom Düngen 60
Das Feld wird geackert 62
Heu, Gras und Luzern – das liebe Vieh frißt alles gern 67
Unser tägliches Brot gib uns heute. 76
Von fast vergessenen Gerichten und anderen
„Schmeckedenserchen“ 118
Rein in die Kartoffeln. 123
Die Futterrübe – So mancher Handgriff, bis sie im Keller liegt 131
Pferde – Unsere guten Kameraden. 140
Bullen, Kühe und einiges über Molkereien 146
Vom Laubsammeln in armen Zeiten 154
So eine Schweinerei – Vom Ferkel bis zum Schlachtekohl 157
Es ziehet der Schäfer mit seiner Herde. 169
Einiges von lieben Geißlein und bösen Ziegenböcken 173
Was schnattert auf der Werra, was gackert auf der Miste 178
Extreme Witterung, Hochwasser und Schäden durch Wild 187
Felddiebe 197
Allerlei über „Kötzen“ und übers „Läwwern“ 198
Mundart, Brauchtum und Humor 210
Quellenverzeichnis 237
Ich danke für die freundliche Unterstützung durch. 238
Ortsverzeichnis 240

Aus dem Vorwort:Bei uns auf dem Land. Der erste Gedanke bei diesen Worten: Ja, das war einmal!„Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt.“ Ja, das war einmal! Und das trifft – leider zu. Die Technisierung, die vor keinem Beruf halt macht, hat gerade auch in der Landwirtschaft einschneidende Veränderungen verursacht. Fast alle Arbeitsabläufe in Hof und Feld, insbesondere auch die Viehhaltung, sind in den letzten fünfzig Jahren vollkommen umgestellt worden. In dieser Zeit mußte bereits eine sehr große Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe aufgegeben werden. Die Folge ist, daß sich der Charakter der Dörfer völlig verändert hat. In einigen wird heute keine einzige Kuh mehr gehalten. Hühner, Enten, Gänse oder gar Ziegen, die früher Höfe und auch Straßen bevölkerten, laufen kaum noch frei herum und Pferde sieht man nur dort noch ab und zu einmal, wo sie als Reitpferde gehalten werden. Die Anger, einst oft Mittelpunkt des dörflichen Lebens, wurden vielfach zugunsten oftmals übertriebener Straßenbaumaßnahmen beseitigt, deren Opfer auch manches schöne alte Haus, ja hier und da ganze Häuserzeilen geworden sind, die einer breiten und möglichst geraden Straßenführung weichen mußten. So sind einst friedliche schöne Dorfstraßen, als sogenannte Durchgangsstraßen, zu asphaltierten Autorennbahnen geworden. Dies gilt gleichermaßen für unsere Kleinstädte, in denen früher die meisten Bürger ganz oder teilweise von der Landwirtschaft lebten. Nie wieder werden wir früh morgens und abends die Gänse- und Ziegenherden mit ihren Hirten durch die stillen Straßen ziehen sehen. Die Arbeit allerdings war damals viel schwerer als heute, sowohl für die Männer als auch für die Frauen, die neben Hausarbeit, Kinderaufziehen und Stallarbeit oft genug, besonders in der Erntezeit, schwerste körperliche Arbeit verrichten mußten. Bei Wind und Wetter hieß es: mit angefaßt! Ich sah sie noch selbst bei brütender Hitze den ganzen Tag auf den Dreschmaschinen stehen. „Was hunn mä uns frieher geschungen!“ Eines der Bilder zeigt uns die gemeinsame Kaffeepause zwischen Kornpuppen, Tragekötzen und zuschauenden Pferden. Hier drängt sich ein Vergleich auf. Ohne Sentimentalität kann, nach vielen Gesprächen mit Bauern, gesagt werden, daß es früher meist gemütlicher, geselliger und auch fröhlicher auf dem Felde, wie auch bei anderen Arbeiten, zuging und dies trotz harter körperlicher Arbeit und oft auch großer Armut. Da hört man dann wohl sagen: die kannten es ja auch nicht anders, stellten kaum Ansprüche an das Leben usw. Sicherlich sind in unserer Zeit die Ansprüche größer geworden und die auch in der Landwirtschaft heute weitgehend eingesetzte Technik hat manche Erleichterung mit sich gebracht. Die Arbeit in den Ställen wird auf vielen Höfen zu einem großen Teil von Maschinen besorgt und über die, trotz emsiger Arbeit einst so friedlichen Felder, donnern die Traktoren und Mähdrescher. Wer hat dabei noch Zeit an alte Sitten und Gebräuche zu denken? Aber macht uns dieser Fortschritt wirklich glücklicher? Sehnen wir uns insgeheim nicht manchmal nach einem bißchen von dem, was uns verloren gegangen ist? Es muß wohl so sein, denn so manche liebevoll restaurierten und renovierten alte Bauten auf dem Lande und in den kleinen Städten, die schönen alten Tänze, die Umzüge in alten Trachten und mit altem, wieder hervorgesuchtem Gerät, die man gerade in den letzten Jahren wieder so häufig sieht, sprechen doch sehr dafür. So ist es für mich mehr als ein rein heimatkundliches Bedürfnis, die Erinnerung an die Landwirtschaft, so wie sie früher praktiziert wurde, in Wort und Bild bei den älteren wachzuhalten und der Jugend zu zeigen, wie ihre Väter und Großväter in diesem Beruf einst gelebt und gearbeitet haben. „Im Märzen der Bauer.“ – Vor rund drei Jahrzehnten konnten Sie erstmals das gelbe Buch mit dem ovalen Titelfoto in die Hand nehmen! Einige Fotos und Texte sind übernommen worden, besonders interessant dürften die vielen neuen historischen Bilder sein, die diesmal auch aus Thüringen und dem Eichsfeld stammen. Ein bunter Querschnitt durch das Leben der Bauern in vergangener Zeit. Erinnern Sie sich noch einmal, erzählen Sie der Jugend über Ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen. Dieses Heimatbuch möchte die „alte Zeit“ so wiedergeben, wie sie wirklich gewesen ist. Mögen die lebendigen Schilderungen auch eine Art Brücke zwischen den Generationen schlagen! Bewahren wir uns alle in dieser technisierten Zeit ein wenig von jener Gemütlichkeit, Geselligkeit und Hilfsbereitschaft! In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Freude und frohe Stunden beim Lesen und Betrachten der vielen Bilder. Eschwege, im März 2009 Manfred Lückert

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