Island – Das zentrale Hochland
Ein fotografischer Reiseführer entlang der Kjölur-Route
Susanne Engelmann-Strzolka, Rainer Strzolka
Das zentrale Hochland: Entlang der Kjölur-Route
Mitten durch das zentrale Hochland verbindet die Schotterpiste F 35, die traditionelle Kjölur-Route, direkt den Norden und den Süden Islands.
Vom Gilsárlón im Norden führt sie zwischen Langsjökull und Hofjökull hindurch vorbei am Gullfoss nach Selfoss im Süden.
Über viele Kilometer führt die Strecke durch eine vegetationsfreie Lavawüste. Die Stille und Einsamkeit hier ist absolut, sehr selten unterbrochen durch den Schrei eines Vogels, der wie ein Fremdkörper in dieser weiten Leere wirkt. Einzig die gewaltigen Gletscher bieten einen Blickfang und Orientierungspunkte am Horizont.
Mitten auf der Hochebene erreicht man plötzlich das große Geothermalgebiet Hveravellir mit Zeltplatz und Hütten für Übernachtungsgäste. Das Camp ist der einzige Außenposten der Zivilisation weit und breit und deshalb ein häufiger Anlaufpunkt für Wanderer, die, außer um Mitternacht ein Bad in einem natürlichen Hot Pot zu nehmen, keinen Wert auf Luxus legen.
Das sich ständig verändernde klare Sommerlicht taucht die Quellen, Bäche und Tümpel in immer neue helle Farben, ein Schauspiel, an dem man sich nicht sattsehen kann. Einige Hundert Meter um Hveravellir herum ist das Land grün und hügelig. Schafe grasen hier und aus den Hohlräumen im Boden steigt an vielen Stellen heißer Wasserdampf auf, an dem man sich die Hände wärmen kann.
Weiter im Süden, etwas von der F 35 entfernt, liegt im gleichnamigen Gebirge das Outdoorzentrum Kerlingarfjöll, ebenfalls ein Wandergebiet mit heißen Quellen.
Die Farben und Bodenformationen sind hier völlig anders. Kräftige Farben – Schwarz, Grün, Ocker, Rot – herrschen vor. Bei Regen wirken sie besonders kräftig und kontrastreich. Flüsse haben tiefe, zerklüftete Canyons in die Berge geschnitten.
