Johann Crügers Geistliche Kirchen-Melodien (1649)
Textkritische Edition
Burkard Rosenberger
Johann Crüger (1598–1662) zählt zu den bedeutendsten deutschen Kirchenliedschöpfern des 17. Jahrhunderts. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Paul Gerhardt (1607–1676), dessen Liedtexte Crüger vielfach vertonte, trug zu beider Ruhm und bis heute andauernder Rezeption bei. Crügers 1647 erstmals unter diesem Titel publizierte Praxis Pietatis Melica war bis weit ins 18. Jahrhundert hinein das am meisten verbreitete evangelische Gesangbuch im deutschsprachigen Raum; allein zu seinen Lebzeiten erschien dieses Werk in zehn Auflagen. 1649 veröffentlichte Crüger die Geistlichen Kirchen-Melodien, eine Auswahl von 161 Liedern aus der Praxis Pietatis Melica im meist vierstimmigen Kantionalsatz; bei gut einhundert Nummern fügte Crüger zwei konzertierende Oberstimmen hinzu und erschuf damit einen neuen, instrumental unterstützten Typus des mehrstimmigen Gemeindechorals. Der vorliegende Band ist die erste vollständige Quellenedition der Geistlichen Kirchen-Melodien.