Kandidat Ohland
Roman
Gustav Frenssen
Die Grundthematik des Romans dreht sich um die uralte, nach wie vor offene Frage,
ob der Mensch seiner Natur nach gut sei oder ob das Böse in ihm überwiege. Das
Gute ist im Handlungsgeschehen des Romans verkörpert in der Person des naiven
Kandidaten Ohland, der durch glückliche Umstände zum Pastor des nordfriesischen
Steedebüll ernannt wird. Das Böse ist personifiziert im zwielichtigen Küster, der dem
Kandidaten ständig Steine in den Weg legt und ihn der Lächerlichkeit preisgibt. Die
Geschichte endet für beide tragisch.
In einem umfangreichen Nachwort erläutern und begründen die Herausgeber, warum
sie den bislang unveröffentlichten Roman Frenssens aus dem Nachlass heraus publizie-
ren, obwohl der Autor als bekennender Nationalsozialist und überzeugter Antisemit
bereits 1932 öffentlich für die Ausmerzung von Behinderten und Juden eintrat.