Kirche und Synagoge
Ein lutherisches Votum
Avichai Apel, Juraj Bándy, Barbara Eberhardt, Ruth Frankenthal, Johannes Friedrich, Georg Gremels, Jutta Hausmann, Hartmut Hövelmann, Jutta Koslowski, Thomas Küttler, Frieder Lötzsch, Ursula Rudnick, Ulrich Schwemer, Franklin Sherman, Folker Siegert, Rainer Stahl, Jesper Svartvik, Michael Volkmann
Dies ist eine Bestimmung des Verhältnisses Kirche-Judentum auf der Grundlage lutherischer Theologie und im Sinne einer »Würde der Differenz« (Jonathan Sacks). Innerchristlich plädiert sie für »versöhnte Verschiedenheit« gegenüber solchen Kirchen, die sich – anders als hier vorgeschlagen – dem Volk Israel zuzählen möchten.Jede Seite hat ihre Identität gefunden. Die jüdische kann die ihrige, wenn sie will, sogar unabhängig von der christlichen ausdrücken. Die christliche Seite aber wird ihre Eigenständigkeit im Evangelium sehen, durch welches die Tora – Hauptbesitz der jüdischen – für sie kein Gesetz mehr ist und kein Maßstab für Gerechtsein, sondern Prophetie, in Christus erfüllt, sowie Geschichte.Insgesamt zielt dieses Buch auf die positive Berücksichtigung des lebenden Judentums als der uns nächst stehenden Religion in die Lehrbildung der evangelischen Theologie, und zwar da, wo dies am schwierigsten zu sein scheint: im Herzen der Dogmatik. Mit der Abwehr von Luthers antijüdischen Spätschriften ist die Aufgabe nicht erledigt; es gilt den »Gesetzes«-Begriff von Grund auf zu bereinigen.