Konfession, Wirtschaft und Politik
Von der Reichsstadt zur Industriestadt – Augsburg 1750-1850
Peter Fassl
Im Zeitraum von 1750 bis 1850 wandelten sich die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und konfessionellen Verhältnisse in Augsburg gründlich. Die Frühindustrialisierung und die Eingliederung der einstigen Freien Reichsstadt in das Königreich Bayern markieren diesen Wandel. Peter Fassl untersucht die Veränderungen der Lebensverhältnisse der Stadt in diesen hundert Jahren, deren Wechselspiel von evangelischer und katholischer Konfession, Wirtschaft und Politik eine besondere Dynamik hatte. Eine wesentliche Rolle spielte im öffentlichen Leben seit dem Westfälischen Frieden (1648/49) die Parität, das heißt die Gleichberechtigung beider Konfessionen. Die Polarisierung beider Bekenntnisse im Zuge der Industrialisierung, bayerischer Zentralismus und obrigkeitliche Verwaltungspraxis schwächten schließlich den städtischen Gemeinsinn und die republikanischen Traditionen. Das auf gründlichen Quellenstudien aufbauende Werk ist ein bemerkenswerter, materialreicher Beitrag zur Geschichte der Stadt.
Ausgezeichnet mit dem Augsburger Universitätspreis 1987