Krems-Hundssteig – Mammutjägerlager der Eiszeit
Ein Nutzungsareal paläolithischer Jäger- und Sammler(innen) vor 41.000-27.000 Jahren
Herwig Friesinger, Michaela Lochner, Christine Neugebauer-Maresch
Um 1900 wurden im Zuge von Abgrabungen zur Lössgewinnung am sogenannten Hundssteig von Krems unzählige Relikte altsteinzeitlicher Besiedlung gefunden, die einer Zeit um 35.000 vor heute, dem Aurignacien, zugeschrieben wurden. Hundert Jahre später drohte erneut eine Zerstörung: das unmittelbar südlich angrenzende Areal sollte verbaut werden. In den Jahren 2000–2002 konnte die Prähistorische Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen eines vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützten Projektes und mit finanzieller Beteiligung des Bauträgers Gedesag (Gemeinnützige Donau-Ennstaler SiedlungsAG) Untersuchungen durchführen. Dabei musste die überlieferte Stratigraphie einer Revision unterzogen werden: Belegt werden konnte, dass es seit 33.000 Jahren, möglicherweise sogar schon vor 41.000 Jahren, zu wiederholten Besiedlungen dieses Platzes zwischen Krems- und Donautal kam, schwerpunktmäßig in der Zeit des frühen Gravettien vor 29.000 bis 27.000 Jahren. Für die eiszeitlichen Jäger- und SammlerInnen boten sich zu allen Jahreszeiten vielfältige Ressourcen. Die schnelle Bedeckung der Hinterlassenschaften durch den angewehten Löss bewirkte deren Konservierung auf hervorragende Weise. So gelang in kalzifizierter Form sogar der Nachweis von Hölzern – zum Teil von Stämmen, Ästen und Wurzeln, aber auch von möglicherweise durch den Menschen modifizierten Stücken.
Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
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In the course of mining for loess, around 1900 large numbers of Palaeolithic artefacts were found at the so-called Hundssteig in Krems. These were evaluated as being 35,000-year-old Aurignacian relics.
A century later, a large-scale construction project threatened to destroy the intact Palaeolithic layers just south of the former loess mining area. For this reason, the Prehistoric Commission of the Austrian Academy of Sciences carried out excavations from 2000 to 2002 of a 250-square-metre area. The project was supported by the Austrian Science Fund with financial participation of the construction firm Gedesag (Gemeinnützige Donau-Ennstaler Siedlungs AG). The original dating had to be revised, there being evidence of repeated settlement of the area between the watercourses of the Danube and the Krems rivers beginning 33,000 years ago, but possibly as long ago as 41,000 years. The main layers of findings provided evidence for an early Gravettian settlement that is 29,000 to 27,000 years old. The area offered resources throughout the year to the Ice Age hunter-gatherers. The finds were very well preserved because of rapid Aeolian loess sedimentation. Even evidence of calcified wood was found, including parts of trunks, branches and roots, but also pieces that were possibly worked by humans.