Lademanagementkonzepte mit eingebundenem Anforderungsmanagement bei nicht planbarem Verhalten von Elektrofahrzeugflotten
Olga Pronobis
In der vorliegenden Arbeit werden Lademanagementkonzepte definiert. Diese Konzepte ermöglichen in ihren Komplexitätsgraden eine Implementierung in jedem Elektrofahrzeugflottenszenario. Durch die Umsetzung können je nach Konzept Kosten und CO2-Emissionen mit der Einstellung der Lademanagementanforderung eingespart werden. Um die Lademanagementkonzepte zu analysieren, wird ein Lademanagementmodell entwickelt, welches eine Simulation dieser ermöglicht. Die Simulationsszenarien werden anhand einer Elektrofahrzeugflotte erstellt, deren Fahr- und Standzeiten sehr variabel und somit nicht planbar sind. Zudem muss die Flotte eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Aus den Simulationsergebnissen werden eine Bewertungsmatrix der Lademanagementkonzepte sowie Handlungsempfehlungen zur Umsetzung abgeleitet.
Resultierend ergibt sich aus den untersuchten Szenarien, dass bereits bei der Umsetzung eines statischen Lademanagements (Lademanagementkonzept 1) die notwendige Netzanschlussleistung um 54,42 % reduziert werden kann. Innerhalb der folgenden Lademanagementkonzepte erhöht sich die Reduktion auf bis zu 77,48 %. Diese Senkung der Netzanschlussleistung mindert die Kosten für den Netzausbau. Innerhalb des Lademanagementkonzepts 2 können ca. 10 % der CO2-Emissionen vermieden
werden. In den Lademanagementkonzepten 3 und 4 erfolgt eine Reduktion von 7 %. Eine hohe Verfügbarkeit der Flottenfahrzeuge und somit eine hohe Sicherheit ist in allen Lademanagementkonzepten gegeben.
Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass aus ökologischer und ökonomischer Sicht der Einsatz eines Lademanagements in jedem Flottenszenario sinnvoll ist. Anhand der Handlungsempfehlungen kann ein passendes Lademanagementkonzept für jeden Anwendungsfall abgeleitet werden. Für die Umsetzung stehen den Flottenbetreibern das Lademanagementmodell sowie die Lademanagementkonzepte frei zur Verfügung.