Landschaftsentwicklung, Bodenschätze und Bergbau zwischen Mulde und Elbe (Nordwestsachsen)
27. Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften
Wolfram Heidenfelder, Jochen Rascher, Harald Walter
Der nordwestsächsische Raum zwischen Mulde und Elbe ist ein von der Eiszeit geprägtes Gebiet mit markanten Porphyrkuppen und vielseitig nutzbaren Bodenschätzen. Heute sind das besonders Festgesteine und Kaoline, in früheren Zeiten waren es auch Braunkohlen und Quarzite. Neben dem bergbaulich-wirtschaftlichen Aspekt der Region werden seit einiger Zeit zunehmend geotouristische Potenziale erschlossen.
Den Mittelpunkt des 27. Treffens des Arbeitskreises Bergbaufolgen bildet das Geoportal im Herrenhaus Röcknitz. Es ist eines der Geoportale im zukünftigen Geopark Nordsachsen, die als touristische „Eingangspforten“ zu den geowissenschaftlichen Besonderheiten der Region dienen. Im Geoportal ist eine Dauerausstellung zur regionalen Geologie, Landschaftsentwicklung und Rohstoffnutzung etabliert. Die Exposition zeigt anhand der Leitthemen Porphyrvulkanismus, Kaolin- und Braunkohlenentstehung sowie eiszeitliche Morphogenese die genetisch-geomorphologische Entwicklung der nordwestsächsischen Porphyrlandschaft in Beziehung zur historischen und heutigen anthropogenen rohstoffwirtschaftlichen Nutzung. Auf der Exkursion werden diese Themen durch die Befahrung von Steine-Erden-Tagebauen, von Geotop-Standorten und montanistisch orientierten Museen sowie einer paläontologischen Ausgrabungen eines 290 Mio. Jahre alten Sees ganz praktisch gezeigt.
Für die Unterstützung der Veranstaltung danken wir der GeoWerkstatt Leipzig, dem Geoportal Frauwalde, dem Museum Steinarbeiterhaus Hohburg und dem Naturpark Muldenland, besonders aber dem Gemeindeverband Thallwitz, dem Heimatverein Röcknitz-Treben e.V., dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, den Sächsischen Quarzporphyr-Werken GmbH, den Kemmlitzer Kaolinwerken GmbH und dem Geoconsulting-Büro GEOmontan GmbH Freiberg.
Arbeitskreis Bergbaufolgen der DGG e. V.
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Jochen Rascher
Katrin Kleeberg
Sybille Schmiedel
Harald Walter
Programm
Freitag, 07.05.2010
ab 12.00 Uhr Anmeldung und Mittagsimbiss
Vortragsveranstaltung
13.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung durch den AK Bergbaufolgen Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Thallwitz, Herr Schwuchow
Grußwort des Vorsitzenden des Heimatvereins Röcknitz-Treben e. V., Herr Schubert
13.10 Uhr Walter, H.: Überblick zur Geologie in Nordwestsachsen
13.30 Uhr Kleeberg, K. & Schubert, R.: Übersicht zum historischen und aktuellen Rohstoffabbau (Porphyr, Ton/Kaolin, Sand, Quarzit, Braunkohle)
13.50 Uhr Anger, H.: Kaolinabbau und Folgenutzung in der Region Kemmlitz
14.10 Uhr Honkisch, T. & Zeipert, M.: Quarzporphyrgewinnung und Steinbruchrekultivierung
14.30 – 15.00 Uhr Kaffee-Pause
15.00 Uhr Krüger, A.: Geotouristische Potentiale im Geopark Nordsachsen
15.20 Uhr Sagawe, A.: Das Quartär Nordwestsachsens und seine Rolle bei der Entstehung der Inlandeistheorie
15.40 Uhr Heinze, E.: Zur Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte in der westlichen Dahlener Heide
16.00 Uhr Heidenfelder, W., Hoschkara, L. & Rascher, J.: Die Ausstellung „Zeit-Wandel-Stein“ und der Geo-Erlebnisgarten im Geoportal Röcknitz (Geopark Nordsachsen)
16.20 Uhr AK Bergbaufolgen – Resumé
16.30 – 18.00 Uhr Führung durch die Ausstellung „Zeit-Wandel-Stein“
Öffentlicher Abendvortrag
18.00 Uhr Walter, H.: Die wissenschaftliche Ausgrabung Börtewitz: Lebewelt eines 290 Mio. Jahre alten Sees
Ab 20.00 Uhr gemeinsames Abendessen im Hotel „ Zur Mühle“, Nischwitz.
Sonnabend, 08.05.2010
Busexkursion
08.30 Uhr Start am Hotel „Zur Mühle“ in Nischwitz
Exkursionspunkte:
Stop 1 Gletscherschliffe am Kleinen Berg bei Hohburg
Stop 2 Museum Steinarbeiterhaus Hoburg
Stop 3 aktiver Steinbruch Lüptitz der Sächsischen Quarzporphyr-Werke
Stop 4 Kaolinabbau (Tagebau Schleben/Crellenhain) und Folgenutzung (Tagebau Frieden) der Kemmlitzer Kaolinwerke
Stop 5 wissenschaftliche Ausgrabung Börtewitz
Ende der Exkursion gegen 16.30 Uhr am Hotel „Zur Mühle“ in Nischwitz