Lexikon der regionalen Literaturgeschichte des Mittelalters / Tschechien
Tschechien
Jiri Cerny, Christoph Fasbender
Das Lexikon orientiert sich aus heuristischen Gründen an den modernen Staats- und Ländergrenzen. Es bündelt und vermehrt das vorhandene Forschungswissen über die mittelalterliche Literatur anhand ihrer Zuordnung zu konkreten geographischen Orten und, in zweiter Instanz, den vor Ort befindlichen Institutionen und Personen, die ihre Entstehung, Überlieferung oder Rezeption veranlasst oder gefördert haben. Ausformulierte Artikel von sach- bzw. typenbezogener Ausführlichkeit ermöglichen eine diskursive Darstellung der gesicherten oder zweifelhaften Zuschreibungen von Autoren, Werken und Handschriften an Klöster, Kirchen, Höfe, Stadtverwaltungen, Lateinschulen, Universitäten oder Einzelpersonen. Ein notwendiges Verweissystem trägt den spezifischen medialen Bedingungen vormoderner Literatur, den mitunter komplexen Zusammenhängen zwischen Institutionen, den Wanderwegen der Texte und Handschriften und der Mobilität der Personen, die ihre Verbreitung im Raum förderten, Rechnung. Der Band zur Literatur des Mittelalters innerhalb der Grenzen der Tschechischen Republik bietet in rund 450 Artikeln kompakte Informationen über die Orte und Institutionen, an denen sich Schriftlichkeit zwischen dem 11. und 15. Jh. nachweisen lässt, und bindet diese Schriftlichkeit an die Orte zurück. So wird die tatsächliche literarische Interessenbildung der Vormoderne sichtbar. Das Lexikon wird fortgesetzt mit Bänden zu Sachsen, Thüringen, Polen/Baltikum, Rumänien/Slowakei/Ungarn.