Licht- und rasterelektronenmikroskopische Studie zur postnatalen Entwicklung der Blinddärme des Huhnes (Gallus domesticus) von Staehle,  Ulrich

Licht- und rasterelektronenmikroskopische Studie zur postnatalen Entwicklung der Blinddärme des Huhnes (Gallus domesticus)

Licht- und rasterelektronenmikroskopische Studie zur postnatalen Entwicklung der Blinddärme des Huhnes (Gallus domesticus) Ziel dieser Arbeit war es mit Hilfe der Rastereletronenmikroskopie, Histologie und Immunhistochemie den Feinbau der Blinddärme (Caeca) des Huhnes in der postnatalen Entwicklung nachzuverfolgen. Hierzu wurden Blinddärme von 46 Tieren der Altersstufen 1. Lebenstag, 3. Lebenstag, 1. Lebenswoche, 2. Lebenswoche, 3. Lebenswoche und adulte Tiere untersucht. Im Übergangsbereich des Ileums zum Rektum und den hier ventrolateral abgehenden paarigen Blinddärmen konnte eine sich in das Lumen nach aboral vorwölbende Schleimhautfalte nachgewiesen werden, welche die Blinddarmöffnungen teilweise verlegt. Der Übergang in die Blinddärme erfolgte über eine relativ englumige, zottenbesetzte Öffnung (Ostium caeci). In der sich anschließenden Blinddarmbasis (Basis) ließen sich zahlreiche, eng stehende Zotten beobachten. Demgegenüber waren in den weiter distal liegenden Abschnitten Blinddarmkörper (Corpus) und Blinddarmspitze (Apex) keine Zotten, sondern zahlenmäßig nicht einheitliche, unter Zug verstreichende Falten nachweisbar. Waren die Zotten des ersten und dritten Lebenstages noch von fingerförmiger Gestalt, so ließen sich ab der ersten Lebenswoche zunehmend spatelförmige Zotten finden. Sowohl die Zotten als auch die Falten zeigten, ebenso wie die Gesamtlänge und der Durchmesser, in der Altersentwicklung eine kontinuierliche Größenzunahme. PCNA-positive Zellen konnten altersunabhängig in der Blinddarmbasis nahezu in der gesamten Krypte nachgewiesen werden, wohingegen in den beiden distalen, zottenlosen Abschnitten nur Zellen am Kryptenboden eine positive Reaktion zeigten. Diese geringere mitotische Aktivität korrelierte mit der geringeren Oberflächenvergrößerung in den beiden distalen Abschnitten. Bei weiteren immunhistochemischen Untersuchungen konnte eine charakteristische Verteilung der Aktinisoformen der glatten Muskulatur beobachtet werden. So war die zirkuläre Muskellage der Tunica muscularis stark ?-SMA positiv, während hier nur eine schwache Reaktion für a-SMA zu beobachten war. Eine schmale Schicht des innersten Anteils der zirkulären Schicht war jedoch auch a-SMA positiv markiert. Die übrigen Muskelschichten reagierten sowohl a- als auch ?-SMA positiv. Diese charakteristische Aktinverteilung ist, zusammen mit den unter Zug verstreichenden Reservefalten, vor dem Hintergrund des Dehnungsvermögens der Caeca zu sehen. Bereits am ersten Lebenstag ließ sich die Caecaltonsille als rundliche Erhebung im ersten Drittel der Blinddarmbasis makroskopisch nachweisen. Hier zeigte sich die Lamina propria mucosae durch eine starke Infiltration mit Lymphozyten und die Bildung von Lymphfollikeln, die ab der zweiten Lebenswoche auftraten, deutlich verbreitert. Im Corpus und im Apex konnten ab der zweiten Lebenswoche ebenfalls Lymphfollikelbildungen nachgewiesen werden, ohne jedoch die für die Caecaltonsille charakteristische Menge und Ausprägung an lymphatischem Gewebe zu erreichen. Spezielle immunologische Einrichtungen, wie ein apikales Blinddarmdivertikel, waren somit außerhalb der Caecaltonsille nicht zu finden. Mit einem Panleukozytenmarker gegen CD45 konnte während der Entwicklung sowohl in der Caecaltonsille als auch in den übrigen Blinddarmabschnitten eine starke Zunahme an Lymphozyten nachgewiesen werden. Den größten Teil der Lymphozyten machten hierbei CD3 positive T-Zellen aus, die sowohl in der Lamina propria mucosae als auch intraepithelial zu beobachten waren. Reife B-Lymphoyzten (L-Kette) und aktivierte Plasmazellen (RP-11) ließen sich erst ab dem dritten Lebenstag nachweisen. Aktivierte Plasmazellen waren dabei deutlich gehäuft in subepithelialer Lage zu beobachten Durch den Nachweis von Mucinen konnten auch unspezifische, angeborene Mechanismen der Immunabwehr aufgezeigt werden. Erstmals wurde so eine MUC1-Expression im Hühnerdarm nachgewiesen. Diese war in Becherzellen aller Blinddarmabschnitte und Altersstufen zu detektieren. Demgegenüber wurde MUC2 besonders von luminalen Enterozyten sezerniert und war in der Blinddarmbasis erst ab der ersten Lebenswoche nachweisbar. Die beiden distalen Abschnitte Corpus und Apex hingegen zeigten in allen Altersstufen eine positive MUC2 Expression.

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