Mein Leben danach – Autobiografische Verse und Gedichte

Am 2. Weihnachtstag 1993 geschah auf der Autobahn zwischen Pfingstberg und Joachimstal ein Unfall. Mein Mann starb am Unfallort, während ich völlig unverletzt blieb. Ich konnte mir nie verzeihen, dass ich verträumt zum Seitenfenster hinaus blickte, als der Unfall geschah und dadurch die Unfallursache, die nie erkannt wurde, nicht sah. Ebensowenig konnte ich mir verzeihen, dass ich mich davon abhalten ließ, zu meinem Mann zu gehen, als sich ein Sanitäter erfolglos um ihn kümmerte. All dies bewirkte, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, zu leben. Ich wäre meinem Mann gerne in den Tod gefolgt, doch ich konnte es nicht, weil es Menschen gab, die mich liebten. Sie legten mich in Ketten.
Niemand konnte meine Gefühle verstehen. Alles Gute, was mir geschah, machte mich traurig und alles Schlechte freute mich. Sätze wie „Ein Glück, dass dir nichts passiert ist“, empfand ich wie Peitschenhiebe. In dieser Zeit begann ich, meine Gefühle, Gedanken und wesentliche Erlebnisse in Versen aufzuschreiben.
Die Gedichte sind die Geschichte von emotionalen Höhen und Tiefen meines Lebens vom Zeitraum völliger Verzweiflung, bis ich dank seltsamer Erlebnisse, die mich glauben ließen einen Geist und Beschützer an meiner Seite zu haben, neuen Lebensmut gewann. In meinen Gedanken konnte ich die Grentze des Todes besiegen und fand ungewollt einen Retter.
Mein Leben wurde dadurch getrübt, dass ich durch die Rückübertragung meines Hauses auch alles, was ich mir mit meinem Mann aufgebaut hatte, verlohr. Hätte ich meine Dalmatiner-Hündin, die mir mit ihrer bedingungslosen Liebe immer wieder neuen Lebensmut schenkte, nicht gehabt, hätte ich die schwierigen Zeiten wohl nicht durchgestanden. So handeln meine Gedichte auch von ihr und der Liebe zwischen Mensch und Hund, von der Natur, von einer Liebe, die ich neu entdeckte, sowie von Befürchtungen zu zeitgeschichtlichen Themen.
In jedem Gedicht ist eine Geschichte aus meinem Leben, illustriert mit Fotos, versteckt.