Prognosefähigkeit der Technischen Analyse
Fundierung, Evidenz und Evaluation der bedeutendsten Instrumente
M. Strobel
Die Kernfrage der Arbeit lautet: Welches messbare Potenzial für Prognosen besitzt die Technische Analyse? Der Übersichtsteil identifiziert Instrumente und Erklärungsansätze, warum eine Technische Analyse aus akademischer Sicht funktionieren kann. Dazu wird die Empirie für internationale Aktienmärkte übersichtlich aufbereitet und wesentliche Einflussfaktoren diskutiert. Die Befundlage ist heterogen und nicht klar mit effizienten Märkten vereinbar. Was ist daher das messbare Potenzial? Die Untersuchungen im empirischen Teil nutzen zwei wegweisende akademische Ansätze zur Operationalisierung Technischer Instrumente. Für diese wird die Stabilität erkannter Muster und Prognosefähigkeit der Renditen betrachtet. Untersucht werden Indikatoren nach Brock et al. (1992, Journal of Finance) und automatisiert erkannte Umkehrformationen gemäß Lo et al. (2000, Journal of Finance) im internationalen Aktienmarkt. Der Anwendungsteil zeigt typische Implementierungen technischer Handelsstrategien. Hinsichtlich der ökonomischen Relevanz solcher Handelsstrategien werden Transaktionskosten und Risiko berücksichtigt. Es zeigt sich, dass nur ein begrenzter Teil technischer Instrumente systematisch Renditen erzeugt, was Simulationen bestätigen. Somit besteht für institutionelle Investoren eine Chance, durch solche technischen Instrumente, Renditen oberhalb einer Kaufen&Halten-Vergleichsstrategie zu erzeugen. Dieser Befund umreißt das wissenschaftlich messbare Prognosepotenzial der technischen Analyse.