Prozessorientierte Organisation in öffentlichen Spitälern der Schweiz.
Albert Fritsche, Michael Herrmann
Die Spitäler in der Schweiz sind bereits seit längerem einem hohen Kostendruck und zunehmend einem starken Wettbewerb untereinander ausgesetzt. Die Einführung der Finanzierung über Fallpauschalen trägt stark zu dieser Entwicklung bei. Zukünftig wird jedes Spital für dieselbe Leistung identisch abgegolten, unabhängig
von den jeweils tatsächlich verursachten Kosten.
Da mit der Entschädigung über Fallpauschalen der Leistungsprozess am Patienten ins Zentrum der Kostenberechnungen gerückt wird, müssen sich die Spitäler die Frage stellen, ob sie mit ihrer jetzigen Organisationsform optimal gerüstet sind. Entscheidend für den künftigen Erfolg im Wettbewerb wird nicht
unbedingt die Grösse eines Spitals sein, sondern vielmehr die Effizienz und Qualität bei der Erbringung der angebotenen Leistungen.
Wäre nicht die Ausrichtung der gesamten Organisation auf die Kernprozesse ein zukunftsträchtiges Modell, das bereits in anderen Unternehmen so auch in privaten Spitälern mit Erfolg praktiziert wird? Die Autoren der vorliegenden Arbeit gehen dieser Frage nach und zeigen auf, in welchem Ausmass sich in öffentlichen Schweizer Spitälern Elemente einer Orientierung auf Prozesse finden lassen.