Reflexionen
Kunst im Spiegel der Literatur
Roland Duhamel
Geht es der Kunst um Harmonie oder um Luzidität? Um Irr- oder Auswege? Lullt sie ein oder provoziert sie? Und muss die Antwort auf diese Fragen in die abstrakte Begrifflichkeit münden? Die Diskussion der großen Kunstfragen ist nicht das ausschließliche Privileg einer 2500 Jahre alten akademischen Ästhetik. Vorliegendes Buch versucht, dem Phänomen und der Geschichte einer großen aber weitgehend unerforschten Tradition auf die Spur zu kommen: der Metakunst. Was denken Prosa und Poesie über Musik und Malerei, über Tonkünstler und Maler, was über sich selbst? Wie spiegelt sich Kunst in der Kunst? Nicht jeder Romansatz lässt sich als Fiktion abtun. Immer wieder kommt es in der Literatur zur ernstzunehmenden Selbstreflexion, oft auch zum Selbstzweifel. Welches Recht nimmt sich die heilige Trennwand zwischen der schöpferischen, der ‚wirklichen‘ Kunst auf der einen und deren wissenschaftlichphilosophischer Analyse auf der anderen Seite? Tragen wir sie ab. Man kommt ins Staunen.