Segmentspezifische und multikriterielle Bewertung von Standorten international agierender Unternehmen
Christian Koch
Die Wahl eines betrieblichen Standorts stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Vor einem langfristigen Planungshorizont ist zu entscheiden, welcher nationale oder internationale Standort die unternehmensseitigen Vorgaben am besten erfüllt. Im Zuge der Standortbewertung sind qualitative und quantitative Faktoren zu berücksichtigen. Studien belegen, dass praktizierte Verlagerungen oftmals nicht den erwünschten Erfolg realisieren. Als Folge daraus entstand das Phänomen der Rückverlagerung. Vor diesem Hintergrund liefert das Werk einen entscheidenden Beitrag, die Validität von Standortbewertungen zu erhöhen. Dazu wurde der Prozess der Standortbewertung analysiert und in Form eines Phasenmodells strukturiert. Phasenspezifisch werden verschiedene Investitionsrechenverfahren vorgestellt und die Integrationsmöglichkeit auf Seiten der Standortkriterien sowohl verbal als auch formal betrachtet. Die Detailliertheit der Kriterienausprägungen nimmt über die Phasen hinweg sukzessive zu. Auf der Seite der Standortalternativen erfolgt eine Klassifizierung der Orte in die Segmente Near- und Farshore. Die Segmentbildung ermöglicht eine differenzierte Bewertung von Standorten unter den Aspekten Risiko, Steuern und Zins. Für die Ableitung einer Handlungsempfehlung wird dem Leser ein Prioritäten-Kapitalwert-Portfolio präsentiert. Abschließend lässt sich festhalten, dass das entwickelte Gesamtkonzept einen fundierten Beitrag zur Standortbewertung liefert und in der Folge ein Rückgang der Rückverlagerungsquoten aufgrund einer besseren Bewertung zu erwarten ist.