Sind Baulandreserven Reserven?
Flächenpotentiale im Innenbereich einschätzen und nutzen
Karolin Kapinsky, Peter Kreisl
Die systematische Abschätzung vorhandener und verfügbarer Bestandsreserven für den Wohnungsbau im Innenbereich hat in der wieder aktuellen Kontroverse zwischen bestandsorientierten und außenentwicklungsorientierten Ansätzen der Siedlungsentwicklung strategische Bedeutung, dienen doch Restriktionen und Konflikte in der Innenentwicklung oft als Legitimation für großflächige Neuausweisungen auf der „grünen Wiese“. Dabei ist die Nutzung von Bestandsreserven unbestritten von städtebaulichem, ökologischem und ökonomischem Vorteil. Welche Kriterien sind anzulegen, anhand derer Reserveflächen auf ihre Eignung als Bauflächen untersucht werden können ? Sind die bestehenden Verfahren der Ermittlung von Bestandsreserven überhaupt geeignet ? Welche Restriktionen stehen einer Nutzung dieser tatsächlich Reserven entgegen? Werden Neuausweisungen am Siedlungsrand auch deshalb vielfach als geeignetere Antwort auf die Knappheit an Wohnbauland gefordert, weil genau diese Form von Planung „routinisiert“ ist, eher dem eingeübten Verhaltens- und Verfahrensrepertoire von Politik und Verwaltung entspricht ? Diese und andere Fragen werden anhand von Fallstudien aus Kassel und Frankfurt am Main in diesem Band entwickelt und beantwortet. Kassel, 1996 (90 S.)