Soziokognitive Phänomene früher Störungen und Neurosen
Dargestellt an einem modifizierten Auswertungsverfahren zum Selbstkonzept-Gitter
Klemens Faerber
Menschen unterscheiden sich in ihrer Art, andere Menschen zu unterscheiden. Bei der Beurteilung von Bezugspersonen zeigt sich nicht zuletzt, wie die «soziale Objektwelt» eines Urteilers beschaffen ist. Gerade in Testbefunden neurotischer und früh gestörter Patienten finden sich auffällige und wiederkehrende Konstellationen von Objekten. Beispiele dafür sind indifferente, polarisierende oder selektierende Urteilsmuster, denen eines gemeinsam ist: sie behindern die Orientierung und schränken Verhaltensspielräume ein. – Die vorliegende Studie untersucht psychoanalytische Konzepte der Abwehr mit Methoden der kognitiven Psychologie. Ausgehend von Orliks Selbstkonzeptgitter wurden neue klinische Testparameter entwickelt und erprobt. Die Arbeit zeigt einen Weg zur methodischen Vereinheitlichung von Indikations- und Verlaufsdiagnostik.