Stilllebenmalerei von Chardin bis Picasso von Brucher,  Günter

Stilllebenmalerei von Chardin bis Picasso

Tote Dinge werden lebendig

Die vorliegende Abhandlung setzt sich zum Ziel, jene Periode der Stilllebenmalerei, die mit J.-B. Siméon Chardin anhebt und bis in die klassische Phase der Moderne führt, entwicklungsgeschichtlich, formanalytisch und hermeneutisch zu erforschen. Der zentrale Ansatz der Studie ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem häufig irreführenden Begriff Stillleben (nature morte, natura morta), der von der Forschung vorwiegend als „bildliche Wiedergabe lebloser bzw. unbewegter Dinge“ definiert wird. Dagegen ist einzuwenden: Stets zielt das Streben der Künstler darauf ab, die „toten“ Dinge der Naturwirklichkeit in eine dynamische, sinnstiftende Kunstwirklichkeit zu transponieren, sie dadurch gleichsam zum Leben zu erwecken. Diesbezüglich sind der traditionellen kunstwissenschaftlichen Analyse-Praxis nur sehr eingeschränkte Rezeptionskenntnisse zu attestieren; was bislang fehlt, ist ein methodologisch abgesichertes Deskriptionssubstrat. Letzteres ist nur auf Basis einer interdisziplinären Einbeziehung der Wahrnehmungspsychologie und Gestalttheorie zu erreichen. Erst wenn man den zwingenden Kontext zwischen Dynamik und Ausdrucksqualitäten erkannt hat, wird evident, dass jeder dynamisch strukturierten Form und Gestalt ein semantisches Potential von universaler Tragweite innewohnt. Daraus resultiert ein hermeneutischer Ansatz sui generis, der keinen Zweifel daran lässt, dass auch ein Stillleben mehr bezweckt bzw. bedeutet als nur die Darstellung leblos unbewegter Dinge, dass sich darin vielmehr auch menschliche Charaktere, Verhaltensweisen, ja Schicksale ausdrücken lassen – etwa wie es R. Arnheim formuliert hat: „Stillleben vermitteln die gleiche Botschaft wie Menschengruppen. Hier wie dort handelt es sich um die Verkörperung visueller Kräfte, in denen das Grundthema des Bildes abstrakt, aber zugleich höchst augenfällig versinnbildlicht wird.“

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