Strukturwandel im Grenzraum
Eine Analyse von Integrationseffekten in ostbayerischen Regionen unter besonderer Beachtung des tertiären Sektors
Margit Gröger
Der Zusammenbruch des Ostblocks im Jahr 1990 hat die Region Ost- bayern aus einer Randlage herausgeführt. Die Grenzöffnung zum Nach- barn Tschechien hat frühere bestehende Verbindungen wieder aufleben lassen. Die tief greifenden Veränderungen – so sollte man zumindest meinen – haben auch gravierende Konsequenzen für die regionale Wirtschaft im Allgemeinen und den Arbeitsmarkt im Besonderen. Mehr als 15 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs liegen inzwischen auch die Daten vor, auf deren Grundlage sich die zu erwartenden Ef- fekte analysieren lassen. Die Grundidee dieses Werkes ist es, ausgehend von einer breiten theoretischen Basis eine Reihe von Hypothesen über den Strukturwan- del, die Veränderungen des Qualifikationsbedarfs sowie der räumlichen und qualifikatorischen Lohndifferenziale herzuleiten und diese dann mit räumlich disaggregiertem umfangreichem Datenmaterial empirisch zu überprüfen. Die Vorstellung ist dabei, dass in einer Grenzregion Inte- grationseffekte besonders stark hervortreten sollten, so dass hier Wir- kungen der Grenzöffnung gegenüber der Entwicklung in grenzfernen Regionen gut zu identifizieren sind. Der Fokus der Analyse liegt dabei auch auf dem Dienstleistungssektor, ein Sektor, der wegen schlechter Datenverfügbarkeit in empirischen Stu- dien oft vernachlässigt wird. Eine Untersuchung der Grenzöffnungs- und Integrationseffekte, wie sie in diesem Buch vorliegt, ist in solcher Breite und Genauigkeit bisher weder für Ostbayern noch für andere Grenzre- gionen in Europa vorgenommen worden. Das Buch schließt somit eine bedeutende Lücke in der regionalökonomischen Literatur.