Tod in Friedeberg
Eine Spurensuche in Niederschlesien
Thomas Glöckner
Ein dramatisches Ereignis der letzten Kriegswochen liefert den Anlass für eine detektivische Spurensuche. Michael Hücker, Lehrer für Deutsch und Geschichte, begibt sich nach dem Tod der Eltern auf die Suche nach seinen Wurzeln. Die Spur führt ihn nach Niederschlesien. Hücker recherchiert Aufstieg und Fall des mittelständischen Druckerei-Unternehmens, das sein Urgroßvater aufgebaut hat – und das zum familiären Symbol für den Verlust der Heimat wird. Hücker stellt sich aber auch der Kriegsbeteiligung des Großvaters, fragt nach Verantwortung und Schuld für Wehrmachtgräuel auf polnischem Boden. Szenen der Nachkriegsmonate sind mit Handlungssträngen der Gegenwart verwoben. Sie dokumentieren Vertreibung, Entwurzelung und den schwierigen Neuanfang in ärmlichen Verhältnissen der westdeutschen Nachkriegsjahre. Der Roman zeigt, wie der Schrecken des Zweiten Weltkriegs in den Biografien der folgenden Generationen nachhallt – bis an dessen Aufarbeitung eine fragile Liebesbeziehung zerbricht.