Trudering Waldtrudering Riem
Münchens ferner Osten
Willibald Karl
Das neunköpfige Autorenteam zeichnet in dem erstmals im November 2000 erschienenen Buch ein anschauliches Bild des Münchener Ostens von der ersten Besiedelung bis heute. Alltagsgeschichten mit über 200 Originalfotos, Karten, Plänen und Dokumenten machen diese Reise durch die Geschichte zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.
Das Buch startet in der „grauen Vorzeit“ des Bauers Truchtaro und berichtet von der Schenkung der „edlen Frau Uta“. Eine geraffte Strukturgeschichte der alten Grund- und Gerichtsherrschaft im Mittelalter, als die Salzstraße durch Trudering führte, bis ins 19. Jahrhundert schließt sich an. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Situation des Bauernstandes vom Mittelalter bis zur Neuzeit und der wirtschafts- und sozialgeschichtliche Umbruch bäuerlicher Landwirtschaft vom 18. zum 20. Jahrhundert. Eindrucksvoll erfährt der Leser, wie aus Bauernland Bauland wurde.
Im Kapitel „Sog der Großstadt“ wird aufgezeigt, wie die Entwicklung vom dörflichen Trudering im „fernen Osten“ zum Stadtteil Münchens durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz erheblich beschleunigt wurde. Zunächst Ausflugziel für Erholung suchende Städter wird Waldtrudering zur „Gartenstadt“ Münchens. Natürlich wird auch die Eingemeindung Truderings nach München 1932 behandelt. Weitere umfangreiche Kapitel bilden die Zeit des Nationalsozialismus und die Kriegszeit. So erfährt der Leser unter anderem, dass Heinrich Himmler in der Wasserburger Landstraße gelebt hat.
Der Beitrag „Münchens Tor zur Welt rückt ostwärts“ umfasst die Geschichte der Ortschaft Riem von seinen Anfängen bis zu den Großbauprojekten der Gegenwart, der Galopprennbahn, dem Flughafen, der Neuen Messe und der Messestadt. Kapitel über den „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“, die Schulen und Kirchen, Originale und Persönlichkeiten Truderings und Riems sowie eine kurze Chronik runden diesen Stadtteilband ab.