Unternehmenskontrolle, Kapitalmärkte und Fair Value Accounting.
Lars-Gerrit Lüßmann
Nach »Enron«, »Worldcom« und »Parmalat« wurde der Ruf nach besserer Corporate Governance wieder lauter. In diesem Zusammenhang wird von kapitalmarktorientierten Unternehmen auch die Bilanzierung nach IAS/IFRS oder US-GAAP gefordert. Hier ist eine Bewertung zum Fair Value anstelle der (historischen) Anschaffungskosten im Vordringen. Davon ausgehend untersucht der Autor, ob in der Publikumsaktiengesellschaft der Kapitalmarkt ein wirksames Instrument der Unternehmenskontrolle darstellen kann, das die »klassischen«, insbesondere aktienrechtlichen Kontrollinstrumente ergänzt, welche Auswirkungen die Einführung von Fair Value Accounting auf das Zusammenspiel von Aktien-, Bilanz- und Kapitalmarktrecht hat und welchen Beitrag sie zur Verbesserung der Unternehmenskontrolle leisten kann. Damit verknüpft der Autor die Corporate Governance-Diskussion mit der Diskussion über Reform und Internationalisierung der Rechnungslegung und kommt zum Schluss, dass die Reformierung und Internationalisierung der Rechnungslegung Gelegenheit bietet, das deutsche Bilanz- und Gesellschaftsrecht im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts und der deutschen Unternehmen konsequent zu modernisieren.