Vom Gegner lernen
Feindschaften und Kulturtransfers im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts
Martin Aust, Arnd Bauerkämper, Olivier Dard, Andreas W. Daum, Dieter Gosewinkel, Hanno Hochmuth, Marlène Laruelle, Jens Niederhut, Kiran Klaus Patel, Johannes Paulmann, Jutta Scherrer, Daniel Schönpflug, Christoph Schutte, Denis Sdvizkov, Michael Sikora, Jakob Vogel, Andreas Wirsching
Kulturelle Transfers fanden nicht nur zwischen Gesellschaften und Gruppen statt, die in gutem Verhältnis zueinander standen. Auch in Konstellationen fundamentaler Ablehnung – etwa zwischen den »Erbfeinden« Frankreich und Deutschland oder zwischen den Gegnern im Kalten Krieg – war Austausch nicht nur möglich, sondern eventuell strategisch günstig. Bei einem Blick auf dieses Phänomen kommen erstaunliche Geschichten ans Licht: die konservative russische Aneignung des revolutionären Mottos »liberté, égalité, fraternité«, die Kampagne für amerikanische Produktionsmethoden in der frühen Sowjetunion oder der Westfernsehkonsum in der DDR.