Vorurteile gegen Juden im christlichen Religionsunterricht
Eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewählter Lehrpläne und Schulbücher in Deutschland und Österreich
Julia Spichal
Seit der Schoah ist in der christlichen Theologie viel unternommen worden, um Antisemitismus zu bekämpfen. Dennoch verwenden Lehrpläne und Schulbücher für den christlichen Religionsunterricht in Deutschland und Österreich noch immer abwertende Vorurteile gegenüber dem Judentum, um das Christentum positiv hervorzuheben. Die Autorin analysiert in dieser Studie die Veränderungen in der Darstellung des Judentums in aktuell zugelassenen Lehrplänen und Schulbüchern. Zudem legt sie ein Instrumentarium vor, mit dem zukünftig Unterrichtswerke im Hinblick auf die Darstellung des Verhältnisses Jesu zu Pharisäern analysiert werden können. Bei der Entwicklung dieses Instrumentariums wurden sowohl neuere fachwissenschaftliche Erkenntnisse als auch die Erfahrungen und Zugänge der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt und miteinander verschränkt.