Warten auf die Flut
Sven Menge
Warten auf die Flut
Roman
Horst Kempen ist Anfang Fünfzig als sein Leben aus den Fugen gerät. Er verliert sein Kind, seine Arbeit und kann nicht verhindern, dass seine Ehe daran zerbricht.
Sein sozialer Abstieg vollzieht sich ohne Gegenwehr, sein Dasein erlebt Herr Kempen nur als Störung seiner selbst. Einzig bewahrt er sich einen entlarvenden Blick auf die Wirklichkeit, die er letztlich stoisch hinnimmt. Fatalistisch in sein Schicksal gefügt, wartet er auf die Flut, die alles mitreißt.
Scheinbare Banalitäten des Alltags münden in eigensinnigen und skurrilen Selbsteinsichten, wenn sich der Leser gemeinsam mit Herrn Kempen bei einer Busfahrt unvermittelt in der Nasenhöhle einer schmuddeligen, ungepflegten Frau wiederfindet und ihren klobigen Fingern bei der Arbeit beiwohnt. Immer wieder verstrickt Herr Kempen den Leser in seine Wahrnehmungen und zieht ihn tiefer in sein apathisches Leben hinein – bis ihm zum Schluss zwei gute Taten endgültig das Genick brechen.
