Wechselwirkung und Erziehung von Johann Friedrich Herbart bis John Dewey
Steffen Schlüter
Die vorliegende Untersuchung stellt die Ideengeschichte von J. F.
Herbarts Philosophie und Pädagogik bis zu J. Deweys Philosophie
der Erziehung dar. Grundlegend hierfür ist die Historiographie des
Begriffs der Wechselwirkung. Dieser Zusammenhang wird unter vier
Aspekten vorgestellt: (1) Die realistische Philosophie, Psychologie und
Pädagogik von Herbart. (2) Von Herbart beeinflusste Entwicklungen um
1850. (3) Die Psychologie und Ethik von W. Wundt. (4) Wundt als Übergang
von Herbart zu Dewey, d.h. Wundt formulierte hierfür ein Konzept
der Wechselwirkung für Deweys interaktionistische Philosophie der
Erziehung. In der Gesamtdarstellung des Buches finden Kritiken am
Okkasionalismus als Voraussetzung für theoretische Begründungen der
Möglichkeit von Erziehung seit Herbart eine besondere Berücksichtigung.
Die Wechselwirkung zwischen Seele, Leib und Umgebung, sowie Kritik
am Okkasionalismus werden als herausragende ideengeschichtliche
Vorlagen des Interaktionismus in der allgemeinen Pädagogik als Theorie
und Praxis der Kommunikation über Erfahrungen in sozialen Handlungen
dargestellt.