Wohnmobilisten von Siemers,  Michael

Wohnmobilisten

sind auch nur Menschen

Wohnmobilisten sind keine Camper im Sinne des Campens. Stellen wir unsere Uhr mal zurück zum Jahre 1950 bis 1960. Kleines Hauszelt, Auto vollbepackt, dass man ohne Airbag auskam. Mit 40 Km/h über die Kasseler Berge. Der Zeltaufbau und die chronische Improvisation waren schon abenteuerlich. Dann der erste Morgen: Man krabbelt aus dem Zelt, tastet massierend seine Gelenke ab und schaut sich gähnend um. Anschließend ging es zum See, um sich zu waschen. Wer bis zum Bauch im Wasser stand, verrichtete auch sein kleines Geschäft. Plumpsklo und Schwengelpumpe für frisches Wasser waren die damalige Ausstattung eines Campingplatzes. Vielleicht auch noch einen Kiosk, der frische Brötchen verkaufte. Der morgendliche Duft war gefüllt mit Kaffee und Spiritus. Frühstück im Schneidersitz, umgeben von Wespen Fliegen und Ameisen. Wenn dann noch eine Gruppe Pfadfinder anwesend war, kam man sogar in den Genuss eines Lagerfeuers mit Hausmusik. Alles war primitiv und doch irgendwie schön. Man hatte das Nomadengefühl, und wer sich noch ein kleines Kanu leisten konnte, der war Winnetou fast ebenbürtig. Wenigstens als Kind. Diese Idylle verblasste im Laufe der Jahre. Aus dem kleinen Hauszelt wurde ein Steilwandzelt. Es folgte der Wohnwagen, der feste Platz und eine Sanitäreinrichtung, die mit damaligen Stinkbuden nichts zu tun hatte. Schaut man sich heute feste Plätze an, so arten diese immer mehr zur Schrebergartenkolonie aus, die eigentlich nur ein Pseudozelt vor dem Wohnwagen aufgestellt haben. Mit Einbauküche und Satellitenschüssel, mit Dusche und Porzellanklo, mit abschließbarer Tür und nicht selten ein kleiner Teich vor der Terrasse, um den herum kitschige Gartenzwerge stehen. Natürlich gib es heute noch richtige Camper. Mit Rucksack, Isomatte, Plastikgeschirr und Kartuschengaskocher. Allerdings mit der Option, täglich duschen zu können, Haare zu föhnen und viele Einrichtungen des jeweiligen Platzes nutzen zu können. Doch schauen wir uns die Wohnmobilisten an. Ein fahrendes Volk, was so mannigfaltig und eigensinnig ist, wie sonst keine andere Gattung Camper. „My home is my castle“ ist ihre Devise und wo sie auftauchen, wird das Terrain vor ihrer Tür mittels Markise, Räder, Aldigrill, Tisch und Stühle abgesteckt. Umgeben von einer imaginären Grenze, die nicht so einfach überschritten werden darf. Benutzen erst recht nicht. Schon die Abspannleine eines Nachbarn lässt den Wohnmobilisten die Augenbrauen zusammenziehen. Grenzüberschreitung, Konflikte und mögliche Sanktionen verne

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