Zum Tragverhalten von gering querkraftbewehrten Stahlbetonbalken
Christina Fust
Ein duktiles Querkrafttragverhalten soll durch eine Mindestbewehrung und die Einhaltung konstruktiver Regeln sichergestellt werden. Dabei bedingt die Unterschreitung so geforderter Bewehrungsmengen nicht zwingend ein sprödes Versagen. Aus der Analyse des kritischen Schubrisses werden der Bauteilwiderstand über die Wirksamkeit der Bügel im identifizierten effektiven Schubbereich untersucht und Empfehlungen für die rechnerische Betrachtung abgeleitet. Zur Bewertung des sich einstellenden Versagenstyps wird eine Kombination von Kriterien empfohlen. So sollten die realitätsnahen Werte von Beton- zu einem additiven Bewehrungstraganteil ins Verhältnis gesetzt werden. Da die Duktilität auch von der Anzahl aktivierter Bügel abhängt, sollten sinnvoll begrenzte Stababstände vorliegen. Irreversible Stahldehnungen sind zu vermeiden und werden über eine Rissweitenbegrenzung ausgeschlossen. Ergänzend kann das Versagen durch die Aufweitungsgeschwindigkeit des Versagensrisses charakterisiert werden.