Zur Einführung ein Beispiel: In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, v.a. aber in der NS-Zeit, begannen deutsche Firmen, darunter Fritz Werner, mit dem Ausbau des Teheraner Militär-Arsenals. In den 50er Jahren hat Fritz Werner diese Anlagen "überholt" und modernisiert. Außerdem erhielt Fritz Werner 1966 einen Auftrag zum Bau von Anlagen für die Lizenzproduktion von Gewehren des Typs G-3 und Maschinengewehren des Typs MG-3 im Arsenal. Bei diesen Waffen handelte es um Waffen der Bundeswehr in der Zeit des Kalten Krieges. Schließlich gab es 1967, kurz vor dem Schahbesuch, einen Auftrag im Werte von etwa 200 Mio. DM zum Bau einer "Mehrzweckanlage". Faktisch war das eine Munitionsfabrik. In diesen Anlagen wurden in den folgenden Jahren die Hauptschützenwaffen der iranischen Streitkräfte, die 1979 fast eine halbe Million Mann umfassten, hergestellt sowie Munition produziert. Eingesetzt wurden diese Waffen v.a. im Krieg Irak-Iran 1980-1988.
Dieses Beispiel verweist auf ein Anliegen dieses Projektes. Gezeigt wird nicht nur, dass es eine männlich dominierte Elitenkontinuität in wichtigen Institutionen der jungen Bundesrepublik gegeben hat. Gefragt wird auch, was sich hieraus für die Politik ergeben hat. Das obige Beispiel zeigt, dass bestimmte "Uraltprojekte", die bereits in der NS-Zeit ausgebaut worden waren, auch in der Zeit nach 1945 fortgeführt wurden. Dem Schahregime, das 1953 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, ging es dabei darum, Instrumente in die Hände zu bekommen, mit deren Hilfe es sich gegen innere und äußere Opponenten zur Wehr setzten konnte. Der Islamischen Republik, die 1979 durch eine Revolution an die Macht gekommen war, ging es darum, eine äußere Aggression des Regimes von Saddam Hussein abzuwehren. Gleichzeitig fand eine innere Militarisierung statt. Massenhaft wurden Kindersoldaten einberufen und an Waffen ausgebildet. Außerdem wurden diese im Krieg Irak-Iran eingesetzt.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Zur Einführung ein Beispiel: In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, v.a. aber in der NS-Zeit, begannen deutsche Firmen, darunter Fritz Werner, mit dem Ausbau des Teheraner Militär-Arsenals. In den 50er Jahren hat Fritz Werner diese Anlagen "überholt" und modernisiert. Außerdem erhielt Fritz Werner 1966 einen Auftrag zum Bau von Anlagen für die Lizenzproduktion von Gewehren des Typs G-3 und Maschinengewehren des Typs MG-3 im Arsenal. Bei diesen Waffen handelte es um Waffen der Bundeswehr in der Zeit des Kalten Krieges. Schließlich gab es 1967, kurz vor dem Schahbesuch, einen Auftrag im Werte von etwa 200 Mio. DM zum Bau einer "Mehrzweckanlage". Faktisch war das eine Munitionsfabrik. In diesen Anlagen wurden in den folgenden Jahren die Hauptschützenwaffen der iranischen Streitkräfte, die 1979 fast eine halbe Million Mann umfassten, hergestellt sowie Munition produziert. Eingesetzt wurden diese Waffen v.a. im Krieg Irak-Iran 1980-1988.
Dieses Beispiel verweist auf ein Anliegen dieses Projektes. Gezeigt wird nicht nur, dass es eine männlich dominierte Elitenkontinuität in wichtigen Institutionen der jungen Bundesrepublik gegeben hat. Gefragt wird auch, was sich hieraus für die Politik ergeben hat. Das obige Beispiel zeigt, dass bestimmte "Uraltprojekte", die bereits in der NS-Zeit ausgebaut worden waren, auch in der Zeit nach 1945 fortgeführt wurden. Dem Schahregime, das 1953 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, ging es dabei darum, Instrumente in die Hände zu bekommen, mit deren Hilfe es sich gegen innere und äußere Opponenten zur Wehr setzten konnte. Der Islamischen Republik, die 1979 durch eine Revolution an die Macht gekommen war, ging es darum, eine äußere Aggression des Regimes von Saddam Hussein abzuwehren. Gleichzeitig fand eine innere Militarisierung statt. Massenhaft wurden Kindersoldaten einberufen und an Waffen ausgebildet. Außerdem wurden diese im Krieg Irak-Iran eingesetzt.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Was geschah am 1. und 2. Juni 1967 in Berlin? Harald Möller stellt eine Diskussionsveranstaltung mit Bahman Nirumand und Hans Heinz Heldmann am Abend des 1. Juni 1967 im Audimax der FU-Berlin vor, die eine grundsätzliche Kritik an dem Staatsstreich 1953 in Iran enthielt sowie auf massive Menschenrechtsverletzungen verwies. Dass sich aus dieser Kritik eine Auseinandersetzung zwischen entstehender antiautoritärer Bewegung und den Autoritäten des Systems entwickelte, bedurfte es allerdings erst des folgenden Tages, sprich dem Einsatz der "Jubelperser" vor dem Rathaus Schöneberg, dem Polizeieinsatz vor der Deutschen Oper und der Erschießung von Benno Ohnesorg durch den Polizisten Karl-Heinz Kurras.
Außerdem fragt Möller nach Erklärungen für diese Ereignisse. Diskutiert wird ein breites Spektrum politischer Theorien und Erklärungsansätze, angefangen von der Position, dass wir es hier mit einem linken Faschismus von Studenten zu tun gehabt haben sollen, über die These, dass sich hier ein Prä- oder Postfaschismus der Bundesrepublik äußerte, bis hin zu Behauptung des Ajatollah Khomeini, dass der Schah ein "Taghut" gewesen sei (ein zutiefst unmoralisches, Grenzen nicht mehr akzeptierendes Wesen, eine Art Teufel). Möller plädiert für einen intergenerationellen Ansatz, der das Autoritätsthema in den Mittelpunkt der Analyse rückt: Der 2. Juni bewirkte bei einer Großgruppe von Jugendlichen ein maßloses und ungläubiges Erstaunen über das, was sie im Umgang mit den Autoritäten dieses Systems erlebt hatten. Hieraus ergab sich eine Infragestellung von bisherigen Einschätzungen des politischen Systems der Bundesrepublik sowie die Suche nach Neuem.
Schließlich verweist er darauf, dass es damals eine Annäherung von UdSSR, DDR und Iran gegeben hat, die weiterer Analyse bedürfe. War im Westen bekannt, dass es so etwas gab und wurde hierauf einzuwirken versucht? Und wenn ja, wie?
Aktualisiert: 2022-12-21
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