Skulptur im 20. Jahrhundert

Skulptur im 20. Jahrhundert von Bauer,  Ingeborg
Skulptur im 20. Jahrhundert - Leere als Tiefe Die Skulptur verlässt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren narrativen Kontext. Es kommt zu einer Reduktion der Form. Nicht mehr der sie umgebende Raum ist allein wichtig. Wenn Barbara Hepworth etwa zur gleichen Zeit wie Henry Moore ein Loch in einen Stein bohrt und damit den Innenraum einer Skulptur öffnet, ereignet sich ein Schritt in die Moderne. Die Skulptur in ihrer Dreidimensionaltät wandelt sich von etwas, das Raum einnimt, zu etwas, das Tiefe im Raum öffnet. Die Skulptur ist umgeben von Raum und schließt Raum ein. Leere und Tiefe sind nur scheinbar Gegensätze. Die von Jeanette Wintersen erwähnten Astrophysiker, darunter Albert Einstein, entdeckten die Schwarzen Löcher im Raum, die alles aufsaugen, in die Tiefe reißen, was in ihre Nähe kommt. Es sind Löcher und gleichzeitig stellen sie so etwas wie eine ultimative Tiefe dar. In den hier beschriebenen Skulpturen wird Substanz vermindert, um einen Innenraum zu schaffen, der mit der Tiefe des Unterbewussten in enigmatischer Beziehung steht. Solche Skulpturen müssen umschritten werden, leben aus der Bewegung um eine nicht dargestellte Mitte: Leere, die zur Tiefe figuriert. Das Fragmentarische ist auch wesentlich für die Ruine, die so Teilaspekten die Bedeutung eines Ganzen zukommen lässt. Die Abspaltung der englischen Kirche von Rom führt zur Zerstörung mittelalterlicher Gotteshäuser in Britannien. Bedauerlich wie dieser Vorgang war, so führt er doch zu ganz einzigartigen Wirkungen, die aus den Details dieser Bauten eigenständige Skulpturen werden lässt. Antike Figuren sind heute häufig auf Torsi reduziert und erhalten durch ihre Ablösung aus dem ursprünglichen mythischen Kontext neue Bedeutung und treten zudem näher an den heutigen Betrachter heran. Auch in musealen Räumen kommt es zu ähnlichen Begegnungen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt aber auf der bei Barbara Hepworth fast ausschließlich abstrakten Skulptur mit dennoch biografischen Konnotationen. Bei Henry Moore dagegen bleiben meist figurative Reste, wie allein die Titel andeuten, so die "Liegenden". Der Baske Eduardo Chillida gestaltet in seinen Plastiken Innenräume auf unterschiedliche Art. In Deutschland kennt jeder die Skulptur vor dem Bundeskanzleramt in Berlin, eine Verwandte der "Windkämme" von San Sebastián, die in den Atlantik hinausragen.
Aktualisiert: 2022-04-28
> findR *

Von Worpswede nach New York

Von Worpswede nach New York von Bellstedt,  Hans F
„Von Worpswede nach New York“ beschreibt die Vielfalt der Sammlung Bellstedt, die Kunstwerke aus 120 Jahren umfasst. Der Bogen der Arbeiten reicht von einem Gemälde des Worpsweder Malers Otto Modersohn über Werke namhafter Künstler wie Eduardo Chillida, Günther Uecker und Daniel Richter bis hin zu Susa Templins Fotografie eines leeren Swimmingpools in New York. Naturansichten, Abstraktionen und figurative Motive fügen sich zu einem Ensemble zusammen, welches die Schönheit von Himmel und Meer ebenso beleuchtet wie drängende Fragen der Gegenwart.
Aktualisiert: 2020-07-08
> findR *

Der Fels & Triptychon /La roca & Tríptico

Der Fels & Triptychon /La roca & Tríptico von Burghardt,  Juana, Burghardt,  Tobias, Sánchez Robayna,  Andrés
ANDRÉS SÁNCHEZ ROBAYNA Die Poesie ist für Andrés Sánchez Robayna ein geistiges Abenteuer. Beginnt er ein Gedicht, so weiß er nie, wie es letztlich enden wird. „Die Sprache“, so sagt er, „weiß mehr als wir“. Seit 1970 publizierte der Professor für Spanische Literatur zahlreiche Gedichtbände, die ins Englische, Französische, Deutsche, Italienische, Portugiesische, Griechische und Arabische übersetzt wurden. 1982 wurde ihm der Premio Nacional de Traducción für seine Übersetzung der Poesía Completa des katalanischen Dichters Salvador Espriu verliehen. Er hat ein umfangreiches Werk an Übersetzungen der französischen, portugiesischen, englischen und katalanischen Literatur erarbeitet, darunter Werke von Wallace Stevens, William Wordsworth, Haroldo de Campos, Joan Brossa und Ramón Xirau. Als Kritiker und Essayist veröffentlichte Sánchez Robayna Studien und Essays zur spanischen Literatur des Siglo de Oro und des 20. Jahrhunderts. Nach der Lehrtätigkeit an verschiedenen Zentren und Universitäten in Europa und Amerika doziert er nun an der Universität La Laguna auf Teneriffa, wo er außerdem Vorstandsmitglied des Instituts für Kanarische Studien, Präsident der Abteilung für Bibliographie und Leiter der Taller de Traducción Literaria (Werkstatt für literarische Übersetzungen) und Herausgeber der gleichnamigen Verlagsreihe ist. Ebenfalls publizierte er die von ihm gegründeten Literaturzeitschriften Literradura in Barcelona (1976) und Syntaxis auf Teneriffa (1983-93). 1984 wurde Andrés Sánchez Robayna mit dem Premio de la Crítica für seinen Gedichtband La Roca ausgezeichnet. In seinen frühen Werken, zu denen der Band Fuego Blanco zählt, malt der kanarische Dichter poetische Insellandschaften in elementarer Schlichtheit aus. Während ihre Sinnlichkeit an die Dichtung der englischen metaphysical poets des 17. Jahrhunderts erinnert, wohingegen sich seine neueren Werke narrativer und nachdenklicher zeigen, richtet sich ihr aller Blick sowohl in die „äußere“, als auch in die „innere Welt“. Dichtung und Transzendenz sind im Werk Sánchez Robaynas untrennbar verbunden. Sein befreundeter Kollege Juan Goytisolo hat es folgendermaßen formuliert: „Andrés Sánchez Robayna weiß, sich in das Magma unserer Ungewissheit zu vertiefen und das Licht des Dunkels hervorzubringen. Was kann man mehr von einem Dichter verlangen?“ Poetry on the Road - Bremen (2006) Andrés Sánchez Robaynas hochkonzentrierter Minimalismus ist das Ergebnis einer intensiven Arbeit an der Sprache, einer Lust am Text, die die Freilegung der Schnittstellen und verborgenen Faltungen im Inneren der Wörter und Sätze intendiert. Die dichterische Rede ist selbst Gegenstand der Aussage und spannt sich bis an ihre äußerste Grenze, um das Schweigen zu berühren. Die Sprache zieht sich bisweilen wie ein dünner Faden über die Seite oder verdichtet sich zur knappen Selbstinszenierung mit dem Ziel, sich eines eigenen Territoriums zu bemächtigen. Dabei erlangen die entstandenen Wortlandschaften eine hermeneutische Dimension, die kurz erläutert zu werden verdient. Auf den Spuren von Octavio Paz faßt der kanarische Dichter die Sprache als Metapher des Ursprungs und in Anlehnung an Martin Heidegger als Haus des Seins auf; damit gelingt es Robayna, die Sprache als casa del ser aufs Neue zu ontologisieren. In seinen Gedichten nähern sich der Status des Subjekts und des Textes einander in einem Bewußtsein von Insularität - oder Exteriorität - an, in der Isoliertheit und Zugehörigkeit zusammenfließen. Eine solche metaphysische Überhöhung des Territoriums betrifft zuvörderst eine Identität, die auf dem Alteritätsbewußtsein gründet, zugleich aber auch dem kommunikativen Vermögen der Dichtung vertraut. Insofern inszenieren die Zerstreuung und das subtile Arrangement der sprachlichen Zeichen im Gedicht ein exterritoriales Begehren nach Sein, das als weißes Feuer und schwarzes Licht im Text vergegenwärtigt wird: Die Dingwelt steigert sich in dieser Lyrik unversehens zu ungeahnten Bedeutungen, die sich erst im Sog der Lektüre erschließen. Javier Gómez-Montero aus: Territorios de la Poesía (2001) En la obra de Sánchez Robayna la poesía de invención es creación de libertad a través del lenguaje. Haroldo de Campos
Aktualisiert: 2020-02-09
> findR *

Rost in Kunst und Alltag des 20. Jahrhunderts

Rost in Kunst und Alltag des 20. Jahrhunderts von Weber,  Jutta
Rost – Verfall, Schrott oder edle Oberfläche? Jutta Weber zeigt die Bedeutungsvielfalt von Rost an Kunstwerken, Gebäuden und Alltagsgegenständen auf. Die ästhetische Wirkung der wichtigsten Werkstoffe des Industriezeitalters, Eisen und Stahl, wird so neu erfahrbar. Seit den 1970er und verstärkt den 1990er Jahren erobert ausgerechnet Rost, der Indikator für Verfall und Zerstörung, als neue Oberfläche den öffentlichen Raum westlicher Industrienationen. An stillgelegten Industrieanlagen und neuen Gebäuden, wie dem Guggenheim Hermitage Museum von Rem Koolhaas, ebenso an Einrichtungsgegenständen und im Kontext von Naturinszenierungen wird der Korrosionsprozess nunmehr als ästhetisch erwünschtes Material eingesetzt. Zudem fungiert er als Zeuge der Geschichte und als Ausdruck für natürliche Materialveränderung. Diese öffentliche Nobilitierung von Rost wurde in der bildenden Kunst über Jahrzehnte hinweg vorbereitet. Künstler wie Eduardo Chillida, Jean Tinguely, Richard Serra oder Donald Judd erprobten die Wirkung und Semantik rostigen Metalls, die von Arbeiter- und Industrieästhetik über Schrott und Destruktion, Gewalt und Blut, Vergangenheit und Vergänglichkeit bis hin zu Natur und Prozesshaftigkeit reicht. Jutta Weber untersucht die Verwendung und Rezeption von Rost in der Kunst und der Alltagskultur des 20. Jahrhunderts und geht der sich wandelnden Bedeutung korrodierenden Metalls im Spannungsfeld zunehmender Technisierung nach. In drei Abschnitten arrangiert (Historische Grundlagen; Kunst und Medien; Literatur) finden sich einige höchst aufschlussreiche Beispiele für die Rezenptionsgeschichte der griechischen und römischen, in zwei Fällen auch der altägyptischen Welt. (.) Bemerkungen zu den Autoren/innen und ein Register schließen den äußerst anregenden Band. [Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie] Um diese höchst anregende, sorgsam redigierte und tagespolitisch aktuelle Zusammenstellung verschiedener Beiträge der Forschergruppe "Archäologie und Einbildungskraft" in vollem Umfange ausreichend würdigen zu können, müsste der Rezensent Archäologe, Literatur- und Kunstwissenschaftler sein, am besten noch ausgestattet mit philologischem und philosophischem Hintergrund verschiedener Epochen und Räume. [Orell Witthuhn, Wissenschaftlicher Literaturanzeiger]
Aktualisiert: 2020-02-25
> findR *

Eduardo Chillida

Eduardo Chillida von Lohberg,  Dr. Gabriele
Ausstellung vom 15. Februar bis 15. März 2015 in der Europäischen Rechtsakademie, Trier Autorinnen und Autoren Wolfgang Heusel, Europäische Rechtsakademie, Trier Dr. Gabriele Lohberg, Europäische Kunstakademie, Trier Fiona Lucia Werwach, Seminar „Chillida“ Sabrina Birkel, Seminar „Chillida“ Gina Wetz, Seminar „Chillida“ Mihaela Govederova, Seminar „Chillida
Aktualisiert: 2021-10-01
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher zum Thema Eduardo Chillida

Sie suchen ein Buch über Eduardo Chillida? Bei Buch findr finden Sie eine große Auswahl Bücher zum Thema Eduardo Chillida. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher zum Thema Eduardo Chillida im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch für Ihr Lesevergnügen. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zum Thema Eduardo Chillida einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch.

Eduardo Chillida - Große Auswahl Bücher bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher zum Thema Eduardo Chillida, die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Autoren bei Buchfindr:

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Unter Eduardo Chillida und weitere Themen und Kategorien finden Sie schnell und einfach eine Auflistung thematisch passender Bücher. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.