Ushaka

Ushaka von Dhlomo,  Rolfes Robert Reginald, Sulzer,  Peter
Im Juli 1994 erschien der biographische Roman „UShaka“ von Rolfes Robert Reginald Dhlomo erstmals in einer deutschen Ausgabe. Der Autor Dhlomo, den Peter Sulzer 1952 in Durban persönlich kennenlernte, lebte von 1901 bis 1971. Er war Redakteur der Zulu-Zeitung „Ilanga lase Natal“. Dhlomo verfasste unter anderem Biographien mehrerer Zulukönige, von Shaka über Dingane und Cetshwayo bis Dinuzulu. Seine Shaka-Biographie, die bislang in keine europäische Sprache übertragen wurde, erschien erstmals 1937 in Pietermaritzburg. Sie interessiert nicht nur als erste von einem Zulu-Schriftsteller unternommene Darstellung des „Napoleons der Bantu“, wie Shaka von europäischen Autoren genannt wurde. Das Interesse des Lesers an dem Zuluhäuptling, der 1787–1828 lebte und ein von Transkei bis an das heutige Mosambik grenzendes Reich gründete, wird vielmehr auch aktualisiert durch die Bedeutung, die das Volk der Zulu bis in unsere Gegenwart hinein seinem größten König zuschreibt. Shaka, ein Herrscher, der sich durch einen unstillbaren Machthunger wie durch seine Grausamkeit hervortat, ist zugleich als genialer Heerführer und als ein für Reformen aufgeschlossener Staatsmann in die Geschichte Schwarzafrikas eingegangen. Seine Persönlichkeit wurde in das literarische Werk zeitgenössischer afrikanischer Autoren wie Léopold Sédar Senghor und Ayi Kwei Armah einbezogen. Seine Feldzüge lösten im südlichen Afrika eine Fluchtwelle, zahllose Stammeskriege und die Entvölkerung weiter Gebiete aus, die ihrerseits den von der Kap-Provinz vor der britischen Herrschaft ausweichenden Treckburen die Landnahme erleichterte. Die Ermordung Shakas durch seine Brüder Dingane und Mhlangana läßt sich als Folge seines überdimensionierten Machtstrebens erklären. Da die über 11 Millionen Zulu im heutigen neuen Südafrika eine nicht zu unterschätzende Position einnehmen, ist es nicht gleichgültig, welchen Stellenwert sie ihrem großen König im geschichtlichen Zusammenhang beimessen. Das Buch enthält eine Abhandlung des Übersetzers, die die historisch-romanhafte Biographie des großen Zulu-Herrschers durch den Zulu-Autor Dhlomo der Dichtung „Chaka“ des Sotho-Autors Thomas Mofolo gegenüberstellt. REZENSION „Der Kompetenz des Afrikanisten Peter Sulzer ist es gelungen, Distanz zu schaffen zu den in Dhlomos Schilderung sich jagenden Greueltaten und das Geheimnisvolle zu vermitteln, das Shaka ausmacht, das Unerklärliche eines Menschen, der ganz und gar ausserhalb der Reichweite des Gewohnten steht, "dessen Herz ein 'inkinga', ein unverständliches Ding, ist". Bei aller Geschmeidigkeit der Übersetzung lässt sie doch stets die Fremdheit des Textes wirken. Nützlich ist das aufschlussreiche Nachwort.” (Neue Zürcher Zeitung, 11./12.2.1995)
Aktualisiert: 2023-05-21
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Sexuality and Gender in Intercultural Perspective

Sexuality and Gender in Intercultural Perspective von Piwowarczyk,  Darius J
Der Band – die zweite Sonderausgabe von "Anthropos" – ist eine Déjà-lu-Sammlung von Artikeln verschiedener Autoren in englischer und deutscher Sprache, die sich mit Sexualität und Gender in verschiedenen Kulturen der Welt befassen und in dieser Zeitschrift von 1970 und 2013 veröffentlicht wurden. Er deckt ein breites Themenspektrum ab, darunter Homosexualität und Transvestitismus im sibirischen Schamanismus; kulturelle Konstruktion des sozialen Geschlechts im Zusammenhang mit weiblichem Kannibalismus in Neuguinea; soziale Reproduktion geschlechtsspezifischer Unterschiede im heutigen Spanien; ethnische Identität und Geschlecht in Nigeria; Balinesische Ideen und Praktiken im Zusammenhang mit Sex; und transnationale intime Beziehungen in der globalisierten Welt. Der Band soll einen Beitrag zur laufenden Diskussion über die menschliche Sexualität leisten, indem er Erkenntnisse liefert, die auf ethnografischer und ethnohistorischer Forschung beruhen. Mit Beiträgen von Gisela Bleibtreu-Ehrenberg, H. E. M. Braakhuis, Jane Tapsubei Creider, Chet A. Creider, Sabine Dinslage, Andrew Duff-Cooper, Alison Gourvès-Hayward, Barbara Grubner, Rudolf Leger, Catrien Notermans, Darius J. Piwowarczyk, Karen A. Porter, Béatrice Sommier, Anne Storch, Ilka Thiessen, Kerstin Tiefenbacher und Patricia Zuckerhut.
Aktualisiert: 2023-02-14
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At the Foot of the Fairy Mountain. The Nagerkuts of the Karakoram/Northern Pakistan

At the Foot of the Fairy Mountain. The Nagerkuts of the Karakoram/Northern Pakistan von Frembgen,  Jürgen Wasim
Das Bergvolk der Nagerkuts lebt am Fuße des ≫Feenberges≪ Rakaposhi im Karakorum-Gebirge im Norden Pakistans. Diese ethno-historische Studie dokumentiert die mythischen Überlieferungen, Traditionen und die bislang nur mündlich überlieferte Geschichte dieses Volkes. Bis 1972 war Nager eines der letzten Sakral Königreiche der Welt, das seine Bewohner:innen wegen seiner Fruchtbarkeit stolz als das ≫Land von Gold und Aprikosen≪ bezeichnen. Die langjährigen Feldforschungen des Autors in diesem entlegenen Teil Nordpakistans gewahren Einblicke in die Lebenswelt der Nagerkuts, ihre bäuerliche Kultur sowie die Riten ihrer indigenen, prä-modernen Religion.
Aktualisiert: 2022-05-30
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Die Inka – das Imperium, das aus der Kälte kam

Die Inka – das Imperium, das aus der Kälte kam von Plachetka,  Uwe Christian
Das Inkareich war das größte bekannte Imperium des Altertums der Neuen Welt. Wie es entstanden ist und wie es in nur drei Generationen die Ausdehnung des römischen Reiches erreichen konnte, gilt als Rätsel. Zwischen Historikern und Archäologen führt das zu Diskussionen. Die Lösung dieses Rätsels liegt aber weder in alten Chroniken, noch in archäologischen Ausgrabungen – sondern in Eiskernbohrungen, Seesedimenten und anderen Geschichtsquellen, welche Paläoklimatologen verwenden: Die mittelalterliche Warmperiode, während der die Wikinger Grönland besiedelten – während der nachfolgenden Kleinen Eiszeit verhungerten und erfroren sie dort – war eine Wetterkatastrophe und führte zum Untergang einer Reihe amerikanischer Hochkulturen. Das Inkareich entstand daher im Zeichen des ökologischen Wiederaufbaus mit Umwelttechnologien, die heute in Europa noch kaum bekannt sind.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Das Stachelschwein erinnert sich

Das Stachelschwein erinnert sich von Zips,  Werner
Kotoko – das Stachelschwein – ist von alters her das Staatsemblem des Asante-Königreiches in Ghana. Das kleine, aber wehrhafte Tier steht als Symbol dafür, auch gegen wesentlich mächtigere Gegner niemals aufzugeben. Es motivierte die schwarzen Freiheitskämpfer auf Jamaica, die Maroons, gegen die herrschende Willkür und das Unrechtssystem der Sklaverei Widerstand zu leisten, bis die damalige Supermacht Großbritannien ihre Freiheit und Eigenständigkeit in einem Friedensvertrag anerkannte. Den Maroons gelang es, sich kontinuierlich auf ihre afrikanischen Erfahrungen der rechtlichen Ordnung und politischen Selbstbestimmung zu stützen. Band 1 der Anthropologie der Gerechtigkeit bietet eine ethnohistorische Rekonstruktion der strukturalen Zusammen hänge zwischen den afrikanischen Herkunftskulturen und den ersten freien Gesellschaften in der Neuen Welt. Für die sozialen, rechtlichen und politischen Leistungen dieses kulturellen Überlebenskampfes steht die Allegorie: Das Stachelschwein erinnert sich.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Kampf um Vertrauen

Kampf um Vertrauen von Hölck,  Lasse, König,  Hans-Joachim, Rinke,  Stefan
Vertrauen wird in den Sozialwissenschaften als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhaltes angesehen. Anhand des Beispiels der Jäger- und Sammlergruppe Comcáac ("Seris") und ihrer Beziehungen zur spanisch- mexikanischen Siedlergesellschaft von Sonora (Mexiko) wird diese Annahme im vorliegenden Band diskutiert und dabei die bislang kaum bekannte Geschichte dieser indigenen Gruppe zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert erzählt.
Aktualisiert: 2021-01-20
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Archäologisches Kulturerbe, lokale Erinnerungskultur und jugendliches Geschichtsbewusstsein bei den Maya

Archäologisches Kulturerbe, lokale Erinnerungskultur und jugendliches Geschichtsbewusstsein bei den Maya von Frühsorge,  Lars
Die letzten Jahrzehnte bedeuteten einen radikalen Umbruch in der Geschichte und Geschichtsschreibung der Maya. Während sich das wissenschaftliche Bild der vorspanischen Kultur durch die Entzifferung der Hierogylphenschrift erheblich erweiterte, hatte die Repression der indigenen Bevölkerung im guatemaltekischen Bürgerkrieg (1960-1996) ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Seit dem Ende der Kampfhandlungen findet aber ein neues Selbstbewusstsein Verbreitung. Basierte indigene Kultur vormals auf den einzelnen Gemeinden mit ihren unterschiedlichen Trachten, Sprachen und Traditionen, so gewinnt heute eine landesweite Maya-Identität zunehmend an Bedeutung. Anstatt nur auf lokale Traditionen zurückzugreifen, bedienen sich kulturelle Aktivisten heute verstärkt der vorspanischen Geschichte und fordern Gehör für ihre eigenen Vergangenheitsdeutungen. Während sich in Nordamerika eine neue Schule indigener Archäologie entwickelt hat, die eine stärkere Integration der Interessen lokaler Gemeinschaften anstrebt, ist aus Guatemala bisher wenig über das Geschichtsdenken der Maya bekannt. Lars Frühsorge füllt diese Lücke mit dieser Studie in unterschiedlicher Weise: In einem historischen Abriss wird die Entwicklung des indianischen Geschichtsdenkens von der vorspanischen Zeit bis in die Gegenwart nachvollzogen. Anschließend folgt eine Diskussion der heutigen Erinnerungskultur, deren Vielfalt mit Beispielen aus verschiedenen Teilen des Landes illustriert wird. Im Zentrum der Analyse stehen dabei die lokale Wahrnehmung von archäologischem Kulturerbe sowie die Interpretationen der vorspanischen Epoche, der spanischen Eroberung und des Bürgerkrieges, wie sie in traditionellen Ritualen und mündlicher Überlieferung, aber auch in modernen Wandbildern und Museen Ausdruck finden. Zudem werden die Ergebnisse einer Befragung von 525 Jugendlichen analysiert, womit im Rahmen dieser Studie die erste überregionale Studie zum Geschichtsbewusstsein Jugendlicher in Guatemala vorliegt. Mit dieser thematischen Breite richtet sich das Werk nicht nur an ein archäologisch, historisch und ethnologisch interessiertes Publikum, sondern stellt auch einen bedeutenden Beitrag zur Debatte um Erinnerung und Geschichtsbewusstsein im Allgemeinen dar.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Die Inka – das Imperium, das aus der Kälte kam

Die Inka – das Imperium, das aus der Kälte kam von Plachetka,  Uwe Christian
Das Inkareich war das größte bekannte Imperium des Altertums der Neuen Welt. Wie es entstanden ist und wie es in nur drei Generationen die Ausdehnung des römischen Reiches erreichen konnte, gilt als Rätsel. Zwischen Historikern und Archäologen führt das zu Diskussionen. Die Lösung dieses Rätsels liegt aber weder in alten Chroniken, noch in archäologischen Ausgrabungen – sondern in Eiskernbohrungen, Seesedimenten und anderen Geschichtsquellen, welche Paläoklimatologen verwenden: Die mittelalterliche Warmperiode, während der die Wikinger Grönland besiedelten – während der nachfolgenden Kleinen Eiszeit verhungerten und erfroren sie dort – war eine Wetterkatastrophe und führte zum Untergang einer Reihe amerikanischer Hochkulturen. Das Inkareich entstand daher im Zeichen des ökologischen Wiederaufbaus mit Umwelttechnologien, die heute in Europa noch kaum bekannt sind.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Pferde, Schwerter und Macht

Pferde, Schwerter und Macht von Beyer,  Klaus, Miehe,  Gudrun, Reineke,  Brigitte, Roncador,  Manfred von
Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen des Graduiertenkollegs „Interkulturelle Beziehungen in Afrika“ an der Universität Bayreuth. Die Arbeit steht in der Tradition der historisch-vergleichenden Afrikanistik und ist an der Schnittstelle zu den Nachbardisziplinen Ethnologie und Geschichte angesiedelt. Mit Hilfe der Erkenntnisse der historischen und ethnologischen Forschung ließ sich eine Reihe von Wortfeldern identifizieren, die im Zusammenhang mit bestimmten Kulturelementen der Sprecher im Untersuchungsgebiet stehen. Das zentrale Anliegen ist es, einen linguistischen Beitrag zur interdisziplinären Forschung in Afrika zu liefern, der unter Berücksichtigung des Gesamtsystems der untersuchten Sprachen zu methodisch fundierten ethnohistorischen Aussagen führt. Die historisch-vergleichende Analyse beleuchtet bestimmte Aspekte der Völker und Staatengeschichte im Bereich des oberen Voltabeckens im heutigen Burkina Faso. Im Mittelpunkt steht die Frage, auf welche Art und Weise eine linguistische Untersuchung zum Verständnis der Entwicklung des Staats- und Kriegswesens unter den Völkern des oberen Voltabeckens beitragen kann. Die Arbeit wendet sich demnach nicht nur an historisch-vergleichende Sprachwissenschaftler, sondern auch an Historiker und Ethnologen, die an der Verbindung von Sprach- und Kulturgeschichte im Bereich der Oti-Volta-Sprachen interessiert sind. Vom selben Autor erschien in dieser Schriftenreihe eine Grammatik des Pana (ISBN 978-3-89645-117-0).
Aktualisiert: 2019-01-04
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Götter, Gräber und Globalisierung: Indianisches Leben in Mesoamerika

Götter, Gräber und Globalisierung: Indianisches Leben in Mesoamerika von Frühsorge,  Lars, Hinz,  Armin, Kern,  Annette, Wölfel,  Ulrich
Der Studiengang Mesoamerikanistik an der Universität Hamburg feierte 2005 sein 40-jähriges Bestehen. Um das breite Spektrum der Arbeitsfelder des Faches einem größeren Publikum nahezubringen, wurden anlässlich des Jubiläums zwei Ringvorlesungen veranstaltet. Der Band versammelt die Beiträge der Referenten dieser Ringvorlesungen und spannt dabei einen breiten thematischen Bogen von Forschungsergebnissen über Azteken, Mixteken und Maya, von der vorspanischen Zeit bis in die Gegenwart, bis hin zu der Hamburger Fachgeschichte. Auch in methodischer Hinsicht sind alle wichtigen Arbeitsfelder des Faches von der Archäologie und Ikonographie bzw. Epigraphie über die Ethnohistorie bis hin zur Ethnographie und Linguistik vertreten. Das thematische Spektrum reicht von Bilderhandschriften über traditionelle Krankheitskonzepte bis hin zu den Auswirkungen des Freihandels auf die indigene Landwirtschaft. Der abschließende Beitrag eines yukatekischen Maya über seine Erfahrungen während eines Besuches in Hamburg bietet einen interessanten Kontrapunkt zur üblichen westlichen wissenschaftlichen Repräsentation indigener Kultur.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Die Geschichte der Anderen

Die Geschichte der Anderen von Gareis,  Iris
„Völker ohne Geschichte“ gibt es nicht, sie sind vielmehr ein Produkt der Berührung mit der Schriftkultur, die mündlich tradierte Geschichte aus dem historischen Gedächtnis verdrängt. Diese verschüttete Geschichte wieder in die Erinnerung zurückzubringen ist die Aufgabe der Ethnohistorie. Ihre wissenschaftstheoretischen Grundlagen, ihre Arbeitsweise und Erkenntnismöglichkeiten werden ausführlich diskutiert und anschließend am Beispiel der kolonialen Geschichte Perus anschaulich dargestellt. Das Buch bietet eine Einführung in die Ethnohistorie und vermittelt am konkreten Beispiel zugleich einen Eindruck von Anwendungsmöglichkeiten und Erkenntnisgewinn ethnohistorischer Forschung.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Die südafrikanische Militärverwaltung (1915–1920) und die frühe Mandatszeit (1920–1936) in der Kavango-Region /Namibia

Die südafrikanische Militärverwaltung (1915–1920) und die frühe Mandatszeit (1920–1936) in der Kavango-Region /Namibia von Bollig,  Michael, Fisch,  Maria, Möhlig,  Wilhelm J.G.
Die vorliegende Studie untersucht zwei aufeinanderfolgende Geschichtsphasen Namibias, als der Interessenkampf für die Einheimischen schrittweise verlorenging. Es handelt sich zum einen um die Phase der britisch-südafrikanischen Besatzung nach der deutschen Kapitulation und zum anderen um die erste Phase der Mandatszeit nach dem Versailler Friedensvertrag bis 1936, die zunehmend durch südafrikanische Kolonialinteressen geprägt war. Nach der Kapitulation der deutschen Schutztruppe im Juli 1915 wurde Südwestafrika einer südafrikanischen Militärverwaltung unterstellt, die eine reine Übergangsfunktion erfüllte und sich daher hauptsächlich mit dem Erhalt von Ruhe und Ordnung befasste. Mehrere Historiker haben sich mit den Ursachen und Folgen der einzigen großen Militäraktion während dieser Periode auseinandergesetzt, die sich gegen den Anführer der Kwanyama richtete und ihn und viele seiner Anhänger das Leben kostete. Nahezu unbeachtet blieb dagegen, was sich im fernen Nordosten des Landes abspielte. Die Kavango-Region blieb vom Kriegsgeschehen verschont und erhielt keine Besatzung. Jedoch entwickelte sich hier aufgrund der marginalen Lage ein attraktiver Zufluchtsort für Personen, die sich dem Zugriff der neuen Machthaber entziehen wollten, was mehrere Militäreinsätze provozierte. Außerdem kam es zu andauernden Grenzkonflikten zwischen den portugiesischen Besatzungskräften in Angola und der einheimischen Bevölkerung, da diese es wegen der harten Lebensbedingungen unter portugiesischer Herrschaft schon während der deutschen Besatzungszeit vorzogen, am Südufer des Flusses zu leben. Den Höhepunkt erreichten die Grenzkonflikte zwischen 1916 und 1920, da die finanzschwache portugiesische Verwaltung auf Steuergelder und Arbeitskräfte angewiesen war, versuchte man mit unlauteren Mitteln, die Emigration zu stoppen. Bemerkenswert ist auch das Verhalten des einflussreichen Kwangali-Häuptlings Kandjimi im Spannungsfeld zwischen den zwei Kolonialmächten, der sich nicht mit Gewalt widersetzte, sondern mit politischer Weitsicht und kluger Taktik die koloniale Machtkonstellation zu seinem Vorteil nutzte. Die Monographie zeichnet sich durch akribisches Quellenstudium und Befragung von Zeitzeugen der Autorin aus, die seit über 50 Jahren in den genannten Regionen lebt. Weitere Werke der Autorin in derselben Schriftenreihe: „Der Caprivizipfel während der deutschen Zeit 1890–1914“, ISBN 978-3-89645-050-0. „The Mbukushu in Angola – A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking“, ISBN 978-3-89645-350-1. Dr. Maria Fisch war langjähriger Counterpart des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs 389 „Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika – Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen“ (1995–2007) der Universität zu Köln.
Aktualisiert: 2023-04-19
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Ethnohistorie

Ethnohistorie von Kremser,  Manfred, Mückler,  Hermann, Zips,  Werner
Geschichtslose Gesellschaften gibt es nicht! Die Ethnohistorie ist jene Wissenschaft, die diesen Aspekt aufgreift und die historische Entwicklung von Ethnien in detektivischer Kleinarbeit zu rekonstruieren versucht. In den einzelnen Beiträgen dieses Bandes werden theoretische und methodologische Grundlagen der Ethnohistorie erörtert, Probleme dieser Rekonstruktionsarbeit beleuchtet und die individuellen praxisorientierten Erfahrungen der AutorInnen bei der Bewältigung dieser Herausforderung wiedergegeben. Der Band ist Karl R. Wernhart zum 65. Geburtstag gewidmet, der zeit seines Lebens um die Weiterentwicklung der Ethohistorie bemüht war und dem diese Forschungsrichtung entscheidende Impulse verdankt.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Gerechtigkeit unter dem Mangobaum

Gerechtigkeit unter dem Mangobaum von Zips,  Werner
Auf der Karibikinsel Jamaica bildeten Gruppen schwarzer Freiheitskämpfer, sogenannte Maroons, nach der Anerkennung ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1739 „afrikanische Inseln des Rechts“. Ihre mündlichen Überlieferungen aus dieser Zeit erzählen von Ratsversammlungen unter dem schattenspendenden Blätterdach des Mangobaumes. Darauf verweist auch das alte afrikanische Symbol des Königsschirmes, das gemeinsam mit dem Symbol der drei miteinander verbundenen Köpfe die partizipatorischen, radikal demokratischen und verantwortlichen Grundlagen einer gerechten Politik und rechtlichen Entscheidungsfindung verdeutlicht. Werner Zips zeigt im Band 2 seiner Anthropologie der Gerechtigkeit wie eine Rechtsanthropologie, die sich auf diese Symbole der Herrschaft des Rechts und der konsensualen Meinungs- und Willensbildung beruft, rassistischen europäischen Repräsentationen zu begegnen vermag.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Ushaka

Ushaka von Dhlomo,  Rolfes Robert Reginald, Sulzer,  Peter
Im Juli 1994 erschien der biographische Roman „UShaka“ von Rolfes Robert Reginald Dhlomo erstmals in einer deutschen Ausgabe. Der Autor Dhlomo, den Peter Sulzer 1952 in Durban persönlich kennenlernte, lebte von 1901 bis 1971. Er war Redakteur der Zulu-Zeitung „Ilanga lase Natal“. Dhlomo verfasste unter anderem Biographien mehrerer Zulukönige, von Shaka über Dingane und Cetshwayo bis Dinuzulu. Seine Shaka-Biographie, die bislang in keine europäische Sprache übertragen wurde, erschien erstmals 1937 in Pietermaritzburg. Sie interessiert nicht nur als erste von einem Zulu-Schriftsteller unternommene Darstellung des „Napoleons der Bantu“, wie Shaka von europäischen Autoren genannt wurde. Das Interesse des Lesers an dem Zuluhäuptling, der 1787–1828 lebte und ein von Transkei bis an das heutige Mosambik grenzendes Reich gründete, wird vielmehr auch aktualisiert durch die Bedeutung, die das Volk der Zulu bis in unsere Gegenwart hinein seinem größten König zuschreibt. Shaka, ein Herrscher, der sich durch einen unstillbaren Machthunger wie durch seine Grausamkeit hervortat, ist zugleich als genialer Heerführer und als ein für Reformen aufgeschlossener Staatsmann in die Geschichte Schwarzafrikas eingegangen. Seine Persönlichkeit wurde in das literarische Werk zeitgenössischer afrikanischer Autoren wie Léopold Sédar Senghor und Ayi Kwei Armah einbezogen. Seine Feldzüge lösten im südlichen Afrika eine Fluchtwelle, zahllose Stammeskriege und die Entvölkerung weiter Gebiete aus, die ihrerseits den von der Kap-Provinz vor der britischen Herrschaft ausweichenden Treckburen die Landnahme erleichterte. Die Ermordung Shakas durch seine Brüder Dingane und Mhlangana läßt sich als Folge seines überdimensionierten Machtstrebens erklären. Da die über 11 Millionen Zulu im heutigen neuen Südafrika eine nicht zu unterschätzende Position einnehmen, ist es nicht gleichgültig, welchen Stellenwert sie ihrem großen König im geschichtlichen Zusammenhang beimessen. Das Buch enthält eine Abhandlung des Übersetzers, die die historisch-romanhafte Biographie des großen Zulu-Herrschers durch den Zulu-Autor Dhlomo der Dichtung „Chaka“ des Sotho-Autors Thomas Mofolo gegenüberstellt. REZENSION „Der Kompetenz des Afrikanisten Peter Sulzer ist es gelungen, Distanz zu schaffen zu den in Dhlomos Schilderung sich jagenden Greueltaten und das Geheimnisvolle zu vermitteln, das Shaka ausmacht, das Unerklärliche eines Menschen, der ganz und gar ausserhalb der Reichweite des Gewohnten steht, "dessen Herz ein 'inkinga', ein unverständliches Ding, ist". Bei aller Geschmeidigkeit der Übersetzung lässt sie doch stets die Fremdheit des Textes wirken. Nützlich ist das aufschlussreiche Nachwort.” (Neue Zürcher Zeitung, 11./12.2.1995)
Aktualisiert: 2021-12-13
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