Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ von Felber,  Werner, Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ von Felber,  Werner, Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen

Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen von Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die Begutachtung von Personen mit Persönlichkeitsstörungen war, seit diese die wissenschaftliche Psychiatrie am Ende des 19. Jahrhunderts über die Degenerationslehre unter dem Begriff der Psychopathie erreicht hatten, schon immer ein Problem. Dieses Werk vermittelt die Begutachtung von Persönlichkeitsstörungen als einen methodisch in Teilschritte zerlegbaren, überprüfbaren Prozess, der die Entscheidungen auf der diagnostischen Ebene sowie auf der ersten und auf der zweiten Beurteilungsebene nachvollziehbarer macht – mit einem Ergebnis, das dem Richter für eine Entscheidung über das Für und Wider des Vorliegens verminderter Schuldfähigkeit zu überantworten ist. Darüber hinaus wird ein Blick auf die Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen im Maßregelvollzug und auf die kriminalprognostische Beurteilung geworfen. Die dem Gericht im Straf- und im Strafvollstreckungsverfahren für eine normative Wertung zur Verfügung gestellten Erkenntnisse des Sachverständigen über Fähigkeitsbeeinträchtigungen eines Menschen mit tatkausaler Bedeutsamkeit und über die Besserung im Ergebnis von Therapie bleiben in mehrfacher Hinsicht relativ und perspektivisch. Aber dennoch dürfen sie den Anspruch erheben, empirisch begründbar zu sein. Schließlich geht es in der Konsequenz auch um die Bestimmung von Grenzlinien von Kompetenzbereichen. Den alles umfassenden juristisch-normativen Kompetenzbereich des Richters im Strafverfahren berührt es in keiner Weise, wenn der Sachverständige seinen Kompetenzbereich ausschöpft, zugleich aber an der Grenze des methodisch geleitet Wissbaren enden lässt – unabhängig von den an ihn gerichteten (überhöhten) Erwartungen und unabhängig auch davon, in welchem Umfang dadurch normative Wertungsspielräume offen bleiben oder eingeschränkt werden.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter

Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter von Brünger,  Michael, Weissbeck,  Wolfgang
Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter geraten zunehmend in den Fokus der Fachdiskussion aller Disziplinen, die sich mit Delinquenz und abweichendem Verhalten beschäftigen. Namhafte Autoren aus den Bereichen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Justiz und Jugendhilfe stellen in diesem Werk die Grundlagen der Arbeit mit psychisch kranken Straftätern im Jugendalter dar. Dabei haben die rechtlichen Grundlagen und die Erwartungshaltung der Justiz an die Sachverständigen einen besonderen Stellenwert. Konzepte des Maßregelvollzugs stehen den Ansätzen der Jugendhilfe gegenüber. Zudem enthält das Werk einen Überblick über bundesweite Entwicklungen der Gruppe der psychisch kranken delinquenten Jugendlichen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Die Grenze zwischen krank und kriminell

Die Grenze zwischen krank und kriminell von Dudeck,  Manuela, Franke,  Irina, Habermann,  Niels, Kempfer,  Jaqueline, Koller,  Matthias, Müller,  Jürgen L, Nowara,  Sabine, Spaniol,  Margret
Eine hohe Zahl von Straftätern weist eine Persönlichkeitsstörung auf. Gerichte und forensische Sachverständige sehen sich daher häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert, die Grenze zwischen einem "normalen" und einem krankhaften, durch die Persönlichkeitsstörung beeinflussten deliktischen Verhalten zu bestimmen. Dieser Band beleuchtet aus psychiatrischer, psychologischer und strafvollstreckungsgerichtlicher Sicht die Diagnose und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen im forensischen Bereich sowie ihren Einfluss auf die Schuldfähigkeit und die Gefährlichkeitsprognose.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Gefährliche Gewalttäter?

Gefährliche Gewalttäter? von Jost,  Klaus
Sowohl ein anwachsendes Sicherheitsbedürfnis als auch Gesetzesänderungen verlangen Aufklärung in Fragen der Verhaltensprognose von Menschen mit schweren Straftaten. Statt auf Intuitionen hat sich der Sachverständige auf wissenschaftliche Methoden zu verlassen. Das Buch stellt nicht nur zahlreiche moderne, international anerkannte Verfahren zur Kriminalprognose vor, sondern beleuchtet auch ausführlich zwei Fallbeispiele und greift grundlegende Fragen der Prognoseproblematik sowie des Gewalthandelns auf. Dem Leser erschließt sich somit ein unverzichtbarer Wissenshintergrund für eine überaus schwierige und verantwortungsvolle Art forensischer Begutachtungstätigkeit.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Gefährliche Gewalttäter?

Gefährliche Gewalttäter? von Jost,  Klaus
Sowohl ein anwachsendes Sicherheitsbedürfnis als auch Gesetzesänderungen verlangen Aufklärung in Fragen der Verhaltensprognose von Menschen mit schweren Straftaten. Statt auf Intuitionen hat sich der Sachverständige auf wissenschaftliche Methoden zu verlassen. Das Buch stellt nicht nur zahlreiche moderne, international anerkannte Verfahren zur Kriminalprognose vor, sondern beleuchtet auch ausführlich zwei Fallbeispiele und greift grundlegende Fragen der Prognoseproblematik sowie des Gewalthandelns auf. Dem Leser erschließt sich somit ein unverzichtbarer Wissenshintergrund für eine überaus schwierige und verantwortungsvolle Art forensischer Begutachtungstätigkeit.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Gefährliche Gewalttäter?

Gefährliche Gewalttäter? von Jost,  Klaus
Sowohl ein anwachsendes Sicherheitsbedürfnis als auch Gesetzesänderungen verlangen Aufklärung in Fragen der Verhaltensprognose von Menschen mit schweren Straftaten. Statt auf Intuitionen hat sich der Sachverständige auf wissenschaftliche Methoden zu verlassen. Das Buch stellt nicht nur zahlreiche moderne, international anerkannte Verfahren zur Kriminalprognose vor, sondern beleuchtet auch ausführlich zwei Fallbeispiele und greift grundlegende Fragen der Prognoseproblematik sowie des Gewalthandelns auf. Dem Leser erschließt sich somit ein unverzichtbarer Wissenshintergrund für eine überaus schwierige und verantwortungsvolle Art forensischer Begutachtungstätigkeit.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Die Grenze zwischen krank und kriminell

Die Grenze zwischen krank und kriminell von Dudeck,  Manuela, Franke,  Irina, Habermann,  Niels, Kempfer,  Jaqueline, Koller,  Matthias, Müller,  Jürgen L, Nowara,  Sabine, Spaniol,  Margret
Eine hohe Zahl von Straftätern weist eine Persönlichkeitsstörung auf. Gerichte und forensische Sachverständige sehen sich daher häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert, die Grenze zwischen einem "normalen" und einem krankhaften, durch die Persönlichkeitsstörung beeinflussten deliktischen Verhalten zu bestimmen. Dieser Band beleuchtet aus psychiatrischer, psychologischer und strafvollstreckungsgerichtlicher Sicht die Diagnose und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen im forensischen Bereich sowie ihren Einfluss auf die Schuldfähigkeit und die Gefährlichkeitsprognose.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Forensische Psychiatrie und Psychotherapie von Huchzermeier,  Christian, Konrad,  Norbert, Rasch,  Wilfried
In diesem Standardwerk der Forensischen Psychiatrie, das als Klassiker unter den forensisch psychiatrischen Lehrbüchern bereits in 5. stark überarbeiteter, um einige Kapitel erweiterter Auflage erscheint, werden Grundbegriffe an der Schnittstelle zwischen Psychiatrie und Rechtswissenschaft systematisch erklärt. Gleichzeitig wird auch ein umfassendes Basis- und Detailwissen vermittelt, das für den Erwerb der Schwerpunktbezeichnung "Forensische Psychiatrie" notwendig ist. Darüber hinaus stellen die Autoren die neuesten Entwicklungen in der Prognosebegutachtung und in der Forensischen Psychotherapie die unterschiedlichen forensischen Behandlungsbereiche dar. Zudem werden in eigenen Kapiteln die Besonderheiten des Zivil- und des Sozialrechts beschrieben. Das Buch basiert auf den umfangreichen Erfahrungen der Verfasser als forensische Therapeuten und Gutachter in unterschiedlichen Rechtsgebieten - ein Praxisbezug, der mit zahlreichen Fallbeispielen betont wird. Als erstes Forensisches Fachbuch bezieht sich dieses Lehrbuch außerdem auf forensisch relevante Neuerungen durch die ICD-11.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Gefährliche Gewalttäter?

Gefährliche Gewalttäter? von Jost,  Klaus
Sowohl ein anwachsendes Sicherheitsbedürfnis als auch Gesetzesänderungen verlangen Aufklärung in Fragen der Verhaltensprognose von Menschen mit schweren Straftaten. Statt auf Intuitionen hat sich der Sachverständige auf wissenschaftliche Methoden zu verlassen. Das Buch stellt nicht nur zahlreiche moderne, international anerkannte Verfahren zur Kriminalprognose vor, sondern beleuchtet auch ausführlich zwei Fallbeispiele und greift grundlegende Fragen der Prognoseproblematik sowie des Gewalthandelns auf. Dem Leser erschließt sich somit ein unverzichtbarer Wissenshintergrund für eine überaus schwierige und verantwortungsvolle Art forensischer Begutachtungstätigkeit.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Grenze zwischen krank und kriminell

Die Grenze zwischen krank und kriminell von Dudeck,  Manuela, Franke,  Irina, Habermann,  Niels, Kempfer,  Jaqueline, Koller,  Matthias, Müller,  Jürgen L, Nowara,  Sabine, Spaniol,  Margret
Eine hohe Zahl von Straftätern weist eine Persönlichkeitsstörung auf. Gerichte und forensische Sachverständige sehen sich daher häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert, die Grenze zwischen einem "normalen" und einem krankhaften, durch die Persönlichkeitsstörung beeinflussten deliktischen Verhalten zu bestimmen. Dieser Band beleuchtet aus psychiatrischer, psychologischer und strafvollstreckungsgerichtlicher Sicht die Diagnose und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen im forensischen Bereich sowie ihren Einfluss auf die Schuldfähigkeit und die Gefährlichkeitsprognose.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen

Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen von Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die Begutachtung von Personen mit Persönlichkeitsstörungen war, seit diese die wissenschaftliche Psychiatrie am Ende des 19. Jahrhunderts über die Degenerationslehre unter dem Begriff der Psychopathie erreicht hatten, schon immer ein Problem. Dieses Werk vermittelt die Begutachtung von Persönlichkeitsstörungen als einen methodisch in Teilschritte zerlegbaren, überprüfbaren Prozess, der die Entscheidungen auf der diagnostischen Ebene sowie auf der ersten und auf der zweiten Beurteilungsebene nachvollziehbarer macht – mit einem Ergebnis, das dem Richter für eine Entscheidung über das Für und Wider des Vorliegens verminderter Schuldfähigkeit zu überantworten ist. Darüber hinaus wird ein Blick auf die Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen im Maßregelvollzug und auf die kriminalprognostische Beurteilung geworfen. Die dem Gericht im Straf- und im Strafvollstreckungsverfahren für eine normative Wertung zur Verfügung gestellten Erkenntnisse des Sachverständigen über Fähigkeitsbeeinträchtigungen eines Menschen mit tatkausaler Bedeutsamkeit und über die Besserung im Ergebnis von Therapie bleiben in mehrfacher Hinsicht relativ und perspektivisch. Aber dennoch dürfen sie den Anspruch erheben, empirisch begründbar zu sein. Schließlich geht es in der Konsequenz auch um die Bestimmung von Grenzlinien von Kompetenzbereichen. Den alles umfassenden juristisch-normativen Kompetenzbereich des Richters im Strafverfahren berührt es in keiner Weise, wenn der Sachverständige seinen Kompetenzbereich ausschöpft, zugleich aber an der Grenze des methodisch geleitet Wissbaren enden lässt – unabhängig von den an ihn gerichteten (überhöhten) Erwartungen und unabhängig auch davon, in welchem Umfang dadurch normative Wertungsspielräume offen bleiben oder eingeschränkt werden.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen

Forensische Begutachtung bei Persönlichkeitsstörungen von Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die Begutachtung von Personen mit Persönlichkeitsstörungen war, seit diese die wissenschaftliche Psychiatrie am Ende des 19. Jahrhunderts über die Degenerationslehre unter dem Begriff der Psychopathie erreicht hatten, schon immer ein Problem. Dieses Werk vermittelt die Begutachtung von Persönlichkeitsstörungen als einen methodisch in Teilschritte zerlegbaren, überprüfbaren Prozess, der die Entscheidungen auf der diagnostischen Ebene sowie auf der ersten und auf der zweiten Beurteilungsebene nachvollziehbarer macht – mit einem Ergebnis, das dem Richter für eine Entscheidung über das Für und Wider des Vorliegens verminderter Schuldfähigkeit zu überantworten ist. Darüber hinaus wird ein Blick auf die Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen im Maßregelvollzug und auf die kriminalprognostische Beurteilung geworfen. Die dem Gericht im Straf- und im Strafvollstreckungsverfahren für eine normative Wertung zur Verfügung gestellten Erkenntnisse des Sachverständigen über Fähigkeitsbeeinträchtigungen eines Menschen mit tatkausaler Bedeutsamkeit und über die Besserung im Ergebnis von Therapie bleiben in mehrfacher Hinsicht relativ und perspektivisch. Aber dennoch dürfen sie den Anspruch erheben, empirisch begründbar zu sein. Schließlich geht es in der Konsequenz auch um die Bestimmung von Grenzlinien von Kompetenzbereichen. Den alles umfassenden juristisch-normativen Kompetenzbereich des Richters im Strafverfahren berührt es in keiner Weise, wenn der Sachverständige seinen Kompetenzbereich ausschöpft, zugleich aber an der Grenze des methodisch geleitet Wissbaren enden lässt – unabhängig von den an ihn gerichteten (überhöhten) Erwartungen und unabhängig auch davon, in welchem Umfang dadurch normative Wertungsspielräume offen bleiben oder eingeschränkt werden.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Bad Boys – Sick Girls

Bad Boys – Sick Girls von Preuss,  Ulrich
Dissoziales und delinquentes Verhalten bei Jugendlichen ist durch bekannte deutliche Geschlechterunterschiede in Art und Häufigkeit, die sich ins Erwachsenenalter fortsetzen, geprägt. In den letzten Jahren war zwar eine Zunahme delinquenten Verhaltens bei Mädchen zu verzeichnen, es bleibt jedoch abzuwarten, welche Bedeutung dieses Phänomen zukünftig haben wird. Warum sind männliche Jugendliche erheblich häufiger delinquent als weibliche? Die Beiträge dieses Bandes stellen mögliche Ursachen, den unterschiedlichen Verlauf, die verschiedenen Folgen sowie die Behandlungsmöglichkeiten für die weiblichen oder männlichen Jugendlichen dar. Zwei Aspekte treten in den Vordergrund: - Die schon im frühen Kindesalter relevanten neurobiologischen Ursachen delinquenten Verhaltens betreffen überwiegend männliche Jugendliche. - Die sozialen Bedingungen dissozialer Entwicklung haben mehr Auswirkungen auf die Sozialisation bei männlicher Delinquenz; bei weiblichen Jugendlichen gibt es im sozialen Umfeld während der gesamten Entwicklung deutlich mehr Unterstützung für eine sozial unauffällige Entwicklung. Delinquenz bei weiblichen Jugendlichen wird häufiger als ein Ausdruck psychischer Störungen bewertet. Obwohl kein kausaler Faktor vorliegt, trägt dies auch dazu bei, dass Mädchen und junge Frauen in den Kriminalstatistiken weniger auftreten. Dieser Band analysiert die Geschlechterdifferenzen delinquenten Verhaltens angemessen und ist eine Pflichtlektüre für alle Experten und Interessierten, die im Bereich Jugenddelinquenz tätig sind.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Jugendmaßregelvollzug in Deutschland

Jugendmaßregelvollzug in Deutschland von Weissbeck,  Wolfgang
Die „vergessenen Kinder“ im Maßregelvollzug: Lange Zeit war der Aufenthalt Jugendlicher im Maßregelvollzug ein selten behandeltes Thema und wird erst seit wenigen Jahren offen diskutiert. Die Mehrheit der betroffenen Jugendlichen war in forensischen Kliniken untergebracht, ohne Chance auf adäquate Entwicklung und Behandlung. Gleichzeitig hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Jugendliche im Maßregelvollzug für Erwachsene fehl am Platz sind. Erstmals werden bundesweite Einrichtungen und Konzepte vorgestellt und verglichen, die sich in altersgerechter Weise mit psychisch kranken Straftätern im Jugendalter befassen. Die Auswertung der durch den Arbeitskreis „Jugendforensik“ koordinierten Basisdokumentation ist durchaus ermutigend: Die spezialisierte Behandlung in eigenen Einrichtungen des Jugendmaßregelvollzugs trägt Früchte! Mit dem vorliegenden Buch ist allen Verantwortlichen in den Kliniken, in der Justiz und Politik erstmals eine verlässliche Informationsbasis an die Hand gegeben, die schon vor Erscheinen dieses Werkes wesentliche Diskussionen in den Fachkreisen in Gang gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter

Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter von Brünger,  Michael, Weissbeck,  Wolfgang
Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter geraten zunehmend in den Fokus der Fachdiskussion aller Disziplinen, die sich mit Delinquenz und abweichendem Verhalten beschäftigen. Namhafte Autoren aus den Bereichen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Justiz und Jugendhilfe stellen in diesem Werk die Grundlagen der Arbeit mit psychisch kranken Straftätern im Jugendalter dar. Dabei haben die rechtlichen Grundlagen und die Erwartungshaltung der Justiz an die Sachverständigen einen besonderen Stellenwert. Konzepte des Maßregelvollzugs stehen den Ansätzen der Jugendhilfe gegenüber. Zudem enthält das Werk einen Überblick über bundesweite Entwicklungen der Gruppe der psychisch kranken delinquenten Jugendlichen.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ von Felber,  Werner, Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ von Felber,  Werner, Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ von Felber,  Werner, Lammel,  Matthias, Lau,  Steffen, Sutarski,  Stephan
Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.
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