Kaum ein mitteleuropäischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts ist so umstritten wie Edvard Beneš. Die wiederaufgeflammte Diskussion um die berüchtigten «Beneš-Dekrete» lassen eine umfassende Beschäftigung mit dessen politischem Wirken angebracht erscheinen. Dieser Band widmet sich aus verschiedenen Perspektiven der Aufarbeitung der tschechoslowakischen Außenpolitik in der Ära des Außenministers (1918-35) und Staatspräsidenten Beneš (1935-48). Hiermit soll zu einer umfassenderen und objektiveren Neubewertung dieser für Europa noch immer belasteten Epoche beigetragen werden.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Gerade die Marburger Theologische Fakultät wurde bislang als eine Art oppositioneller „Musterfakultät“ gesehen, was den Zugang zu einem angemessenen Verständnis der Fakultätsgeschichte eher erschwerte. Tatsächlich gibt es, im Vergleich mit anderen theologischen Fakultäten, bemerkenswerte Zeugnisse von Unabhängigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Staat und seiner Ideologie: beispielsweise das viel beachtete Marburger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Doch auch hier vollzogen sich Entwicklungen, welche die anfängliche Distanz zur NS-Kirchenpolitik zunehmend auflösten. In der vorliegenden Untersuchung wird nach dem Grad der „Gleichschaltung“ an der Fakultät gefragt und wieweit die verbliebenen institutionellen Freiräume konsequent genutzt wurden. Die Studie weist nach, dass die Marburger Theologische Fakultät der nationalsozialistischen Einflussnahme auf den Studien- und Wissenschaftsbetrieb keineswegs geschlossen kritisch gegenüberstand. Die Untersuchung führt zu einer weitgehenden Neubewertung des Spektrums zwischen Widerstand und Opposition, Mitläufertum und bewusster ideologischer Unterstützung des Systems. So zeigt sich beispielsweise, dass sich die zunehmende Fraktionierung in der Fakultät keineswegs auf eine einfache Konfrontation zwischen den bekenntniskirchlich gebundenen Exponenten (Hans von Soden und Rudolf Bultmann) und ihren deutsch-christlichen Gegenspielern beschränkte: Gerade die Beachtung der scheinbar Neutralen eröffnet neue Perspektiven. Neben Professoren und dem übrigen Lehrkörper werden erstmals auch die Studierenden in die Untersuchung mit einbezogen. In getrennten Übersichten werden die Rektoren der Universität, die Dekane, Ordinarien und Extraordinarien sowie die sonstigen Lehrenden der Theologischen Fakultät namentlich aufgelistet, die Studierenden der Theologie tabellarisch nach Semester und Geschlecht. Mit dem Personenregister sind Informationen über einzelne Mitglieder der Fakultät und andere Personen leicht auffindbar. Am Beispiel der evangelisch-theologischen Fakultät der ersten protestantischen Universität werden die Spannungen zwischen Widerstand und vorauseilendem Gehorsam im Universitätsbetrieb zur Zeit des Nationalsozialismus herausgearbeitet. Zugleich weist die Studie über den Rahmen der Fakultät hinaus auf übergeordnete kirchen- und universitätspolitische Zusammenhänge und stellt so einen wichtigen Baustein im Prozess der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft durch Universität und Theologie dar.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Gerade die Marburger Theologische Fakultät wurde bislang als eine Art oppositioneller „Musterfakultät“ gesehen, was den Zugang zu einem angemessenen Verständnis der Fakultätsgeschichte eher erschwerte. Tatsächlich gibt es, im Vergleich mit anderen theologischen Fakultäten, bemerkenswerte Zeugnisse von Unabhängigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Staat und seiner Ideologie: beispielsweise das viel beachtete Marburger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Doch auch hier vollzogen sich Entwicklungen, welche die anfängliche Distanz zur NS-Kirchenpolitik zunehmend auflösten. In der vorliegenden Untersuchung wird nach dem Grad der „Gleichschaltung“ an der Fakultät gefragt und wieweit die verbliebenen institutionellen Freiräume konsequent genutzt wurden. Die Studie weist nach, dass die Marburger Theologische Fakultät der nationalsozialistischen Einflussnahme auf den Studien- und Wissenschaftsbetrieb keineswegs geschlossen kritisch gegenüberstand. Die Untersuchung führt zu einer weitgehenden Neubewertung des Spektrums zwischen Widerstand und Opposition, Mitläufertum und bewusster ideologischer Unterstützung des Systems. So zeigt sich beispielsweise, dass sich die zunehmende Fraktionierung in der Fakultät keineswegs auf eine einfache Konfrontation zwischen den bekenntniskirchlich gebundenen Exponenten (Hans von Soden und Rudolf Bultmann) und ihren deutsch-christlichen Gegenspielern beschränkte: Gerade die Beachtung der scheinbar Neutralen eröffnet neue Perspektiven. Neben Professoren und dem übrigen Lehrkörper werden erstmals auch die Studierenden in die Untersuchung mit einbezogen. In getrennten Übersichten werden die Rektoren der Universität, die Dekane, Ordinarien und Extraordinarien sowie die sonstigen Lehrenden der Theologischen Fakultät namentlich aufgelistet, die Studierenden der Theologie tabellarisch nach Semester und Geschlecht. Mit dem Personenregister sind Informationen über einzelne Mitglieder der Fakultät und andere Personen leicht auffindbar. Am Beispiel der evangelisch-theologischen Fakultät der ersten protestantischen Universität werden die Spannungen zwischen Widerstand und vorauseilendem Gehorsam im Universitätsbetrieb zur Zeit des Nationalsozialismus herausgearbeitet. Zugleich weist die Studie über den Rahmen der Fakultät hinaus auf übergeordnete kirchen- und universitätspolitische Zusammenhänge und stellt so einen wichtigen Baustein im Prozess der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft durch Universität und Theologie dar.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Gerade die Marburger Theologische Fakultät wurde bislang als eine Art oppositioneller „Musterfakultät“ gesehen, was den Zugang zu einem angemessenen Verständnis der Fakultätsgeschichte eher erschwerte. Tatsächlich gibt es, im Vergleich mit anderen theologischen Fakultäten, bemerkenswerte Zeugnisse von Unabhängigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Staat und seiner Ideologie: beispielsweise das viel beachtete Marburger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Doch auch hier vollzogen sich Entwicklungen, welche die anfängliche Distanz zur NS-Kirchenpolitik zunehmend auflösten. In der vorliegenden Untersuchung wird nach dem Grad der „Gleichschaltung“ an der Fakultät gefragt und wieweit die verbliebenen institutionellen Freiräume konsequent genutzt wurden. Die Studie weist nach, dass die Marburger Theologische Fakultät der nationalsozialistischen Einflussnahme auf den Studien- und Wissenschaftsbetrieb keineswegs geschlossen kritisch gegenüberstand. Die Untersuchung führt zu einer weitgehenden Neubewertung des Spektrums zwischen Widerstand und Opposition, Mitläufertum und bewusster ideologischer Unterstützung des Systems. So zeigt sich beispielsweise, dass sich die zunehmende Fraktionierung in der Fakultät keineswegs auf eine einfache Konfrontation zwischen den bekenntniskirchlich gebundenen Exponenten (Hans von Soden und Rudolf Bultmann) und ihren deutsch-christlichen Gegenspielern beschränkte: Gerade die Beachtung der scheinbar Neutralen eröffnet neue Perspektiven. Neben Professoren und dem übrigen Lehrkörper werden erstmals auch die Studierenden in die Untersuchung mit einbezogen. In getrennten Übersichten werden die Rektoren der Universität, die Dekane, Ordinarien und Extraordinarien sowie die sonstigen Lehrenden der Theologischen Fakultät namentlich aufgelistet, die Studierenden der Theologie tabellarisch nach Semester und Geschlecht. Mit dem Personenregister sind Informationen über einzelne Mitglieder der Fakultät und andere Personen leicht auffindbar. Am Beispiel der evangelisch-theologischen Fakultät der ersten protestantischen Universität werden die Spannungen zwischen Widerstand und vorauseilendem Gehorsam im Universitätsbetrieb zur Zeit des Nationalsozialismus herausgearbeitet. Zugleich weist die Studie über den Rahmen der Fakultät hinaus auf übergeordnete kirchen- und universitätspolitische Zusammenhänge und stellt so einen wichtigen Baustein im Prozess der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft durch Universität und Theologie dar.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Gerade die Marburger Theologische Fakultät wurde bislang als eine Art oppositioneller „Musterfakultät“ gesehen, was den Zugang zu einem angemessenen Verständnis der Fakultätsgeschichte eher erschwerte. Tatsächlich gibt es, im Vergleich mit anderen theologischen Fakultäten, bemerkenswerte Zeugnisse von Unabhängigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Staat und seiner Ideologie: beispielsweise das viel beachtete Marburger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Doch auch hier vollzogen sich Entwicklungen, welche die anfängliche Distanz zur NS-Kirchenpolitik zunehmend auflösten. In der vorliegenden Untersuchung wird nach dem Grad der „Gleichschaltung“ an der Fakultät gefragt und wieweit die verbliebenen institutionellen Freiräume konsequent genutzt wurden. Die Studie weist nach, dass die Marburger Theologische Fakultät der nationalsozialistischen Einflussnahme auf den Studien- und Wissenschaftsbetrieb keineswegs geschlossen kritisch gegenüberstand. Die Untersuchung führt zu einer weitgehenden Neubewertung des Spektrums zwischen Widerstand und Opposition, Mitläufertum und bewusster ideologischer Unterstützung des Systems. So zeigt sich beispielsweise, dass sich die zunehmende Fraktionierung in der Fakultät keineswegs auf eine einfache Konfrontation zwischen den bekenntniskirchlich gebundenen Exponenten (Hans von Soden und Rudolf Bultmann) und ihren deutsch-christlichen Gegenspielern beschränkte: Gerade die Beachtung der scheinbar Neutralen eröffnet neue Perspektiven. Neben Professoren und dem übrigen Lehrkörper werden erstmals auch die Studierenden in die Untersuchung mit einbezogen. In getrennten Übersichten werden die Rektoren der Universität, die Dekane, Ordinarien und Extraordinarien sowie die sonstigen Lehrenden der Theologischen Fakultät namentlich aufgelistet, die Studierenden der Theologie tabellarisch nach Semester und Geschlecht. Mit dem Personenregister sind Informationen über einzelne Mitglieder der Fakultät und andere Personen leicht auffindbar. Am Beispiel der evangelisch-theologischen Fakultät der ersten protestantischen Universität werden die Spannungen zwischen Widerstand und vorauseilendem Gehorsam im Universitätsbetrieb zur Zeit des Nationalsozialismus herausgearbeitet. Zugleich weist die Studie über den Rahmen der Fakultät hinaus auf übergeordnete kirchen- und universitätspolitische Zusammenhänge und stellt so einen wichtigen Baustein im Prozess der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft durch Universität und Theologie dar.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Kaum ein mitteleuropäischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts ist so umstritten wie Edvard Beneš. Die wiederaufgeflammte Diskussion um die berüchtigten «Beneš-Dekrete» lassen eine umfassende Beschäftigung mit dessen politischem Wirken angebracht erscheinen. Dieser Band widmet sich aus verschiedenen Perspektiven der Aufarbeitung der tschechoslowakischen Außenpolitik in der Ära des Außenministers (1918-35) und Staatspräsidenten Beneš (1935-48). Hiermit soll zu einer umfassenderen und objektiveren Neubewertung dieser für Europa noch immer belasteten Epoche beigetragen werden.
Aktualisiert: 2023-04-15
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