Die hussitische Revolution

Die hussitische Revolution von Bleicher,  Michaela, Boubin,  Jaroslav, Coufal,  Dusan, Denzler,  Georg, Eberhard,  Winfried, Faltenbacher,  Heike, Fuchs,  Franz, Machilek,  Franz, Polivka,  Miloslav, Vollmann-Profe,  Gisela, Wünsch,  Thomas, Zilynska,  Blanka
Die Geschichte des Hussitismus ist im Selbstverständnis des Nachbarlandes Tschechien lebendige Vergangenheit und zugleich Thema der europäischen Geschichte. Nach der Wende 1989/90 wurde das Thema unter Wegfall ideologischer Schranken in der tschechischen Forschung in neuer Objektivität und neuem ökumenischen Geist auf die Tagesordnung gesetzt. Der vorliegende Band enthält neue Studien deutscher und tschechischer Hussitismusexperten und bereitet das europäische Gedenken zum 600. Jahrestag der Verbrennung des Jan Hus“ auf dem Konzil von Konstanz 1415 vor. Tagungsband zur gleichnamigen Tagung von 2008 in Spindelhof/Regenstauf
Aktualisiert: 2023-05-28
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Feuer über Brandenburg

Feuer über Brandenburg von Lyne,  Charlotte
Brandenburg 1432: Die Familie der Brauerstochter Jonata lebt in Angst und Schrecken. Immer wieder überfallen böhmische Kämpfer die Dörfer und Städte und töten und brennen nieder, was ihnen in die Quere kommt. Auch Jonatas geliebter Cousin fällt den marodierenden Hussiten zum Opfer, und ihre Furcht verwandelt sich in Hass. Als es bei Müllrose zum Kampf kommt und einer der berüchtigten Krieger verletzt wird, muss die junge Frau sich entscheiden: Wird sie den Feind sterben lassen? Oder setzt sie ein Zeichen für die Menschlichkeit inmitten des Kriegs und rettet sein Leben?
Aktualisiert: 2023-05-24
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Heiden, Christen, Juden und Muslime

Heiden, Christen, Juden und Muslime von Ehrlich,  Anna
Der große historische Bogen von der Antike bis zur Gegenwart Wie setzte sich in Österreich der Katholizismus durch? Wann gab es religiöse Verfolgungen? Welche historischen Wurzeln haben Antisemitismus und Furcht vor dem Islam? Die Historikerin und Juristin DDr. Anna Ehrlich betrachtet in diesem Buch die österreichische Religionsgeschichte vom überkonfessionellen Standpunkt aus und zeigt ihre Verflechtung mit der allgemeinen Geschichte. Mithras, der Stiertöter Einen Mühlstein um den Hals Vom Galgen zum Altar Markgraf Abraham und Judeisapta Die Ketzer müssen brennen Der Inquisitor Petrus Zwicker Die Babenberger als Kreuzfahrer Die Hussiten in Österreich Die Geserah Bischof Desperatus Konversion aus Liebe Vom Auslaufen und Wallfahrten Die Salzburger Exulanten Kryptoprotestantismus und Transmigration Die Toleranzgesetzgebung Kaiser Josephs II. Der Papst in Wien Vom Heiligen Reich zur Heiligen Allianz Die Los-von-Rom-Bewegung Für Kaiser, Gott und Vaterland Die Kirche und der Ständestaat Kardinal Innitzer und der Anschluss Der Widerstand der Zeugen Jehovas Religionen heute u.v.a.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Zeitenbrüche

Zeitenbrüche von Maderthaner,  Wolfgang
Soziale Revolten und revolutionäre Erhebungen gehen stets mit Zeitenbrüchen in Ökonomie und Gesellschaft einher und lassen Visionen eines anderen Besseren greifbar scheinen, einer Welt der Gerechtigkeit und Gleichheit im Zeichen eines »radikalen Willens zum Paradies auf Erden« (Ernst Bloch). Wolfgang Maderthaner beleuchtet in diesem Buch fünf heute in Vergessenheit geratene, doch spektakuläre sozialrevolutionäre Aufstände in den habsburgischen Ländern seit dem späten Mittelalter. Das Panorama reicht dabei von der Welt der böhmischen Taboriten des frühen 15. Jahrhunderts über die ungarischen »cruciferi« von 1514, die innerösterreichischen Bauern und Bergknappen von 1525, die Kuruzzen-Guerilla des Fürsten Rákóczi zu Beginn des 18. Jahrhunderts bis zu den polnischen Leibeigenen in Galizien (heute: Ukraine) am Vorabend der Revolution von 1848.
Aktualisiert: 2023-05-07
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Zeitenbrüche

Zeitenbrüche von Maderthaner,  Wolfgang
Soziale Revolten und revolutionäre Erhebungen gehen stets mit Zeitenbrüchen in Ökonomie und Gesellschaft einher und lassen Visionen eines anderen Besseren greifbar scheinen, einer Welt der Gerechtigkeit und Gleichheit im Zeichen eines »radikalen Willens zum Paradies auf Erden« (Ernst Bloch). Wolfgang Maderthaner beleuchtet in diesem Buch fünf heute in Vergessenheit geratene, doch spektakuläre sozialrevolutionäre Aufstände in den habsburgischen Ländern seit dem späten Mittelalter. Das Panorama reicht dabei von der Welt der böhmischen Taboriten des frühen 15. Jahrhunderts über die ungarischen Cruciferi von 1514, die innerösterreichischen Bergknappen von 1525, die Kuruzzen-Guerilla des Fürsten Rákóczi zu Beginn des 18. Jahrhunderts bis zu den polnischen Leibeigenen in Galizien (heute: Ukraine) am Vorabend der Revolution von 1848.
Aktualisiert: 2023-04-23
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Friedrich von Flersheim

Friedrich von Flersheim von Geissler,  Hartmut
Friedrich von Flersheim (ca. 1397-1473) war ein Landedelmann aus Laumersheim (zwischen Grünstadt und Frankenthal), dessen Familie über mehrere Generationen hinweg die Amtmänner in Kaiserslautern stellte und reichen Grundbesitz in der Umgebung dieser Stadt hatte. Friedrich selbst kam als fahrender Ritter in ganz Europa herum, von Frankreich bis nach Preußen, von Köln bis nach Serbien; er kämpfte mehrfach in den Hussitenkriegen, stand im Dienst der Kurpfalz und des Königs Sigmund und half, diesen an der Donau bei Golubac vor den Türken zu retten. Er begleitete seinen Pfalzgrafen Ludwig III. u.a. zum Konzil von Konstanz und auf eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde. Er war ein Kamerad des Philipp von Ingelheim und kämpfte mit ihm in der Schlacht bei Bulgnéville 1431 auf Lothringer Seite, kam aber im Gegensatz zu Philipp und vielen anderen Pfälzer Rittern nicht dabei um, sondern wurde nur schwer verletzt. Sein gleichnamiger Sohn Friedrich (II.) machte sein Glück im Dienst Karls des Kühnen von Burgund und starb mit ihm 1477 in der Schlacht bei Nancy. Friedrichs Familienepitaph befand sich früher in der Stiftskirche von Kaiserslautern. Die Familienburg seines Schwagers und engen Freundes Friedrich von Greiffenclau, das Schloss Vollrads, steht gegenüber von Ingelheim im Rheingau. Von beiden waren noch im 16. Jahrhundert mehrere originale Briefe erhalten, die in die Flersheimer Familien-Chronik des Speyerer Bischofs Philipp von Flersheim, eines Enkels von Friedrich, eingefügt wurden, sodass sich von ihm ein sehr vielfältiges Lebenssbild eines Pfälzer Ritters im 15. Jahrhundert zeichen lässt.
Aktualisiert: 2022-05-12
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Hussitenlied

Hussitenlied von Liszt,  Franz, Orth,  Gabor
Dedicated to the singer Karl Strakatky (1803-1863) who sang at the Stavovské divadlo in Prague from 1825, the 'Hussitenlied' was Liszt's tribute to the Czech people composed especially for his first concert tour of Prague in 1840. Believing it to be derived from a fifteenth century choral in praise of the great Czech Protestant reformer Jan Hus, it had been conceived as a drinking song less than twenty years earlier but had quickly been elevated by anonymity and established in common lore as a patriotic hymn of Bohemian national pride. ---- Dem Sänger Karl Strakatky (1803-1863), der am Stavovské divadlo in Prag seit 1825 tätig gewesen war, gewidmet, komponierte Liszt das Hussitenlied' eigens anlässlich seiner ersten Konzertreise nach Prag 1840 zu Ehren des tschechischen Volkes. Er hatte dessen Abstammung von einem Choral des 15. Jahrhunderts zum Gedenken des großen tschechischen Reformators des Protestantismus, Jan Hus angenommen. Tatsächlich war das Lied weniger als zwanzig Jahre zuvor als Trinklied entstanden und wurde im allgemeinen Bewusstsein, durch wachsende Beliebtheit popularisiert, bald als patriotische Hymne des böhmischen Nationalstolzes verankert.
Aktualisiert: 2022-02-10
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Das alte Bernau bei Berlin

Das alte Bernau bei Berlin von Großpietsch,  Steffen
- Geschichte Bernaus in sieben Jahrhunderten - - Die erste Stadtbesiedlung - - Die Kalandsbrüder - - Die Hussiten - - Die Reformationszeit - - Der 30jährige Krieg - - Dem Zeitalter des alten Fritz - - Der Freiheitskriege - - Die Eisenbahn - - Die Marienkirche - - Die Stadtbefestigung - - Bernau als Bierstadt - - Eine Stadtführung - - und vieles mehr - - mit vielen Bildern und Darstellungen, sowie einem historischen Stadtplan -
Aktualisiert: 2022-04-29
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Des Rates Schreiber – Chemnitzer Annalen

Des Rates Schreiber – Chemnitzer Annalen von vom Steinbach,  Gerd
Mit dem vorliegenden Band setzt sich die Handlung des ersten Buches, welche unter dem Titel »Aufbruch im Miriquidi« die Anfänge der Stadt Chemnitz beschreibt, fort. Mit einem Sprung in das fünfzehnte Jahrhundert wird der Held nun als Ruprecht, der Stadtschreiber, die rasante Entwicklung der Stadt in der friedlichen Zeit nach den Hussitenzügen und vor der Reformation maßgeblich mitbestimmen. Die Berg- und Hüttenherren der Familien Schütz, wie auch die Tuchmacherfamilie Neefe bestimmten maßgeblich die Geschicke der Stadt und deren Ruhm ist in der Stadt und weit darüber hinaus bis heute ungebrochen. Ruprecht gewinnt Niavis, den Rektor der Lateinschule, zum Freund, den großen Reformer des Schulwesens, der das simple Pauken aus der Schule zu verdrängen suchte und stattdessen den Lehrstoff mit seinen Schülerdialogen am realen Leben orientierte. Für die Ratsherren mag die Errichtung des Rathauses aus Stein Symbol der gewachsenen Macht sein, Ruprecht sieht die Wahrung der Felsenkeller als wesentlicher für die Bürger, denn mit denen verspricht er sich einen Ort der Sicherheit für die Einwohner der Stadt in schweren Zeiten. Gerade dieser Roman mit dem konkreten Bezug auf die historischen Persönlichkeiten, deren Erbe wir pflegen, soll ein Kompliment des Autors für die Stadt Chemnitz sein, die sich darum bemüht, 2025 Kulturhauptstadt zu werden.
Aktualisiert: 2022-11-28
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Die Oberlausitz

Die Oberlausitz von Blumenstein,  Gottfried, Sintenis,  Johann Gottfried Theodor
Johann Gottfried Theodor Sintenis (* 20. 2. 1772 Torgau, † 6. 3. 1846 Görlitz), studierter Theologe und Pädagoge, war ordentlicher Lehrer in der Stadtschule von Zittau und ebenda ist 1812 sein Geschichtsbuch über die Oberlausitz erschienen, das seinerzeit einige Popularität erlangte. Der Anspruch des Schulmeisters war nicht, der hehren Geschichtswissenschaft mit fachsprachlichen Girlanden das Wasser zu reichen, sondern J. G. T. Sintenis befleißigte sich, schlicht und verständlich zu schreiben. Sein Bestreben war, ein „Volksbuch“ herauszugeben, „wodurch eine richtige und nähere Bekanntschaft mit der Vaterlandsgeschichte allgemeiner gemacht werden könne.“ Nichtsdestotrotz würdigte Sintenis die zahlreichen ehrwürdigen und verdienstvollen Männer, die mit äußerster Hingabe sich in ihren Schriften, wenngleich ziemlich vertrackt formuliert, der Oberlausitz gewidmet hatten. Für den vergleichsweise kleinen Landstrich zwischen Neiße, Spree und Schwarzer Elster ist die Flut an Texten aus vergangener Zeit äußerst überraschend, wenn nicht gar verwunderlich. Eine plausible Erklärung hierfür steht jedenfalls bis heute noch aus, wohingegen wenig abgesicherte Mutmaßungen, etwa dass möglicherweise die Zweisprachigkeit der Region damit zu tun hat, eher ins Kraut schossen und noch schießen. Tatsächlich bietet die turbulente Geschichte der Oberlausitz genügend Stoff, sich den Geschehnissen auf mannigfaltige Weise zu nähern und zu verarbeiten. Zahlreiche Kriege – die Hussitenfeldzuge ab 1420, der Dreißigjährige Krieg, die Schlesischen Kriege, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Rivalen – durchfurchten die Oberlausitz. Die jeweiligen Herrscher wechselten je nach Gusto und Laune und pressten Bauern und Handwerker aus, so gut (oder eben schlecht) es halt ging. Erst 1832 wurde die Leibeigenschaft, die hauptsächlich die wendische Bevölkerung in der Oberlausitz betraf, abgeschafft. Die Pest wütete wellenartig durch die Jahrhunderte in der Oberlausitz, so dass die wenigen Überlebenden in manchen Jahren nicht in Lage waren, die Ernte einzubringen. Andererseits verursachten periodisch anfallende Missernten existenzbedrohende Hungersnote, die die Ansässigen zu Flüchtlingen machten. Bis nach Australien und Nordamerika wanderten oberlausitzische Wenden aus. Zahllose Feuersbrünste, die gleichwohl in den Dörfern und Städten wie Bautzen, Löbau und Zittau wüteten, zerstörten Hab und Gut und machten die Betroffenen, die ihr Leben retten konnten, zu erbarmungswürdigen Bittgängern. In seinem Vorwort erklärt Sintenis die Beweggründe, sich an ein populäres Geschichtsbuch zu wagen, von dem alle Stände etwas haben. Dabei geht er von der Prämisse aus, dass Vaterlandsliebe nur dann recht gedeihen kann, wenn die Kenntnis der Vaterlandsgeschichte dem vorangeht.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Aus der Vergangenheit der Niederlausitz

Aus der Vergangenheit der Niederlausitz von Becker,  Klaus D, Lehmann,  Rudolf
Im folgenden werden einige Vorträge, die der Verfasser in den letzten Jahren in heimatgeschichtlichen Vereinen hielt, in erweiterter Form einem breiteren Leserkreise dargeboten. Hinzugekommen sind die Aufsätze 6 bis 10. Der Vortrag über »Die Lausitz im Zeitalter der ostdeutschen Kolonisation«, der 1923 als Sonderschriftchen, Senftenberg N.-L., Gebr. Grubann erschien, wurde überarbeitet und wesentlich ergänzt. Da die Zusammenstellung Die Lausitz in den Hussitenkriegen als Privatdruck 1922 nur wenigen zugänglich war, verschiedentlich aber noch gewünscht wurde, ist auch sie hier unter verändertem Titel und mit einigen Zusätzen abgedruckt. Dass es sich bei diesen Aufsätzen und Vorträgen nicht lediglich um Zusammenstellung und Verarbeitung bereits gedruckten Materials handelt, wird der Kundige leicht ersehen. Die Arbeiten 6 bis 9 bauen sich zum größten Teil aus archivalischem Stoff auf. Im übrigen verweise ich auf die im Anhang beigegebenen Quellenangaben. Einzelbelege und Anmerkungen zu bringen entsprach im allgemeinen nicht dem Zweck der Veröffentlichung. Möge das Buch, dessen bunter Inhalt zusammengehalten wird von dem Drang, der Heimat vergangene Zeiten lebendiger zu machen, empfängliche Leser finden! Möge es zu weiteren Forschungen Anregung geben!
Aktualisiert: 2021-08-26
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Philosophie der frühen Neuzeit in den böhmischen Ländern

Philosophie der frühen Neuzeit in den böhmischen Ländern von Sousedík,  Stanislav
Innerhalb des Heiligen Römischen Reiches bildeten die böhmischen Länder eine Einheit, die sich nicht zuletzt auf kulturellem Gebiet ausprägte. Die vorliegende Studie untersucht den Beitrag, den die Philosophie für die Schaffung dieser Einheit beanspruchen kann. Sie führt die Darstellung der Böhmischen Barockphilosophie bis an das Ende der Regierungszeit Kaiser Josefs II. im Jahr 1790 - als sich die Rezeption der europäischen Aufklärung manifestierte - weiter und zeigt, dass besonders im Prag des 17. Jahrhunderts ein bedeutendes Zentrum philosophischen Denkens entstanden war. - Die historisch-systematische Konzeption des Bandes richtet sich sowohl an Fachphilosophen als auch an kulturhistorisch interessierte Leser. Within the Holy Roman Empire, the Kingdom of Bohemia formed an entity which if nothing else was reflected in its culture. This study examines the contribution to the creation of this entity for which philosophy claims the credit. It continues the depiction of Bohemian Baroque philosophy up to the end of Emperor Joseph the Second‹s reign in 1790, when the reception of the European Enlightenment became manifest, and shows that a major center of philosophical thought had developed in the 17th century in Prague in particular.The historical and systematic approach taken by the work will appeal to professional philosophers and to those readers interested in cultural history.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Ein wunderliches Völkchen

Ein wunderliches Völkchen von Blumenstein,  Gottfried, Brankatschk,  Iris
Dass der 1724 in Budissin (Bautzen) geborene August Gottlieb Meissner in der deutschen Literaturgeschichte als der Begründer der Kriminalerzählung gilt, kommt nicht von ungefähr. Immerhin ist er aufgewachsen und wurde sozialisiert in der Region zwischen Neiße, Spree und Schwarzer Elster, die eine äußerst bewegte, aber eben auch sehr gewalttätige Geschichte durch die Zeiten erlebt hat. Da nimmt es nicht wunder, dass ein aufmerksamer Beobachter des oberlausitzischen Ach und Weh, der zudem ein großes Talent zum Schreiben hatte, zur Feder griff und von Mordbrennern, Messerstechern, Giftmischern und anderen Unholden in seinen Erzählungen zu berichten wusste. Vorliegende Geschichtensammlung, darunter auch eine von Meissner daselbst, die sich zumeist aus alten Gerichtsakten speisen, reflektieren die Geschehnisse dieser Region zwischen dem 15. bis 19. Jahrhundert und zeichnen ein facettenreiches Bild einer Gesellschaft, die nie zu Ruhe kam, sondern die sich in stetem Wandel befand und zwischen Gut und Böse hin und her taumelte. Einzigartig in deutschen Landen war, dass neben den Deutschen der größere Teil der Bevölkerung in der Lausitz eben slawischen Herkommens war, also Wenden (Sorben) waren, die sich wahlweise mal einem repressiven und gelegentlich aber auch lauen Germanisierungsdruck ausgesetzt sahen. Zahlreiche Kriege - die Hussitenfeldzüge ab 1420, der Dreißigjährige Krieg, die Schlesischen Kriege, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Rivalen - durchfurchten die Oberlausitz. Die jeweiligen Herrscher wechselten je nach Gusto und Laune und pressten Bauern und Handwerker aus, so gut (oder eben schlecht) es halt ging. Erst 1830 wurde die Leibeigenschaft abgeschafft. Die Pest wütete wellenartig durch die Jahrhunderte in der Oberlausitz, so dass die wenigen Überlebenden in manchen Jahren nicht in Lage waren, die Ernte einzubringen. Andererseits verursachten periodisch anfallende Missernten existenzbedrohende Hungersnöte, die die Ansässigen zu Flüchtlingen machten, die außer Landes getrieben wurden. Bis nach Australien und Nordamerika wanderten oberlausitzische Wenden aus. Und nicht zuletzt verursachen Feuerbrünste in Städten wie Bautzen, Görlitz, Bischofswerda, Löbau oder Zittau verheerende Schäden. Dies alles zeitigte einen Menschenschlag, gehetzt von Schicksalsschlag zu Schicksalsschlag, der sich ein dickes Fell zulegte und der mit allen Wassern gewaschen war. Der Oberlausitzer verstand mit erlaubten und manchmal auch unerlaubten Mitteln für sein Recht zu kämpfen, denn nur so hatte man in solcherart wilden Zeiten (Victor Auburtin sprach in Bezug auf das Mittelalter von einer 'Höllenjauche') eine kleine Chance einigermaßen heil, all die Fährnisse zu überstehen und zu überleben. Aus Prozessakten des 16. bis 18. Jahrhunderts, die dem Chronisten Karl August Wildenhahn, Bautzener Kirch- und Schulrat, Mitte des 19. Jahrhunderts noch zu Verfügung standen, wird ersichtlich, dass selbst bei Nichtigkeiten von beiden Parteien selten klein beigegeben wurde, sondern sie ihren Fall bis zum bitteren Ende durchkämpften oder dass das Für und Wider so lange in der Schwebe gehalten wurde, bis entweder Kläger oder Ankläger verstarben. Neben Mord aus Eifersucht, aus Habgier oder purer Tötungslust einer vertierten Soldateska tauchten auch Probleme auf, die zwar eher einer zivilrechtlichen Klärung bedurften, aber die sich gelegentlich derart hochschaukelten, dass sogar von Krieg die Rede war. Etwa vom legendär gewordenen Bierkrieg zwisehen Görlitz und Zittau in den Jahren 1490-1491, der zwar keine Toten forderte, bei dem jedoch immerhin die Görlitzer ein Heer von 2 000 Mann rekrutierten, um ihr Recht durchzusetzen. Überhaupt war die Bierbrauerei, die zwar strengen, aber einigermaßen unübersichtlichen Gesetzen folgte, über all die Jahrhunderte ein beliebter Zankapfel von Brauern und Trinkern. Sehr gern mischten dabei auch die beiden in der Oberlausitz verbliebenen Klöster Marienthal und Marienstern mit ihren hochfahrenden Äbtissinnen mit, denn ihr Klosterbier spülte ordentlich Taler in die Kassen. Da ließen sie es nicht zu, dass da etwa ein kleines Bäuerlein, das zwar auch gewisse Rechte hatte, ihnen in die Quere kam und schalteten den Konkurrenten mit allen möglichen Tricks aus. Ein exemplarisches Beispiel hierfür haben wir in der Geschichte »Der Bierkrieg von Naußlitz« gefunden. Raub und Raubmord machte in den Medien zu allen Zeiten etwas her und wurde demzufolge reichlich und genüsslich ausgeschlachtet. Da hat sich von damals bis heute nur wenig geändert. Massenaufläufe bei Hinrichtungen und Hexenverbrennungen, die seinerzeit eine Art Volksfestcharakter hatten, gibt es heute zwar nicht mehr, dafür kann man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen pro Woche bei zirka 40 bis 60 Tötungsdelikten hautnah und in Farbe dabei sein. Wenn das Privatfernsehen, Netflix und andere Streamingdienste (von stumpfsinnigen Ballerspielen gar nicht erst zu reden) hinzu gezählt werden, dann läuft momentan das Ganze komplett aus dem Ruder und die Zahl steigt ins Irrwitzige. Es ist hier freilich nicht der Platz, der Verrohung unserer Gesellschaft ins Wort zu fallen, aber bedenkenswert ist die Rückentwicklung hin zu mittelalterlichen Gewaltorgien schon. Wie auch immer, es waren wilde Zeiten in der Oberlausitz. Aber neben Verbrechen, Zwistigkeiten und anderen böses Blut verbreitenden Vorkommnissen, gab es freilich auch Bemühungen weittragender Menschlichkeit und Güte. So überlistete 1760 der Rittergutsbesitzer von Malschwitz die preußische Soldateska, um seinen Bauern und Häuslern großes Ungemach zu ersparen, 1759 gründeten in Bautzen Wohltäter einen Verein, der Witwen und Waisen über schlimme Zeiten hinweg half oder 1826 wurde in Görlitz eine aus dem Sudan stammende Afrikanerin herzlich willkommen geheißen in ihrer neuen Heimat.
Aktualisiert: 2023-04-16
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