Ludwig Wittgensteins Philosophie interkulturell gelesen

Ludwig Wittgensteins Philosophie interkulturell gelesen von Mall,  Ram A
Weder versucht diese kleine Schrift über Wittgenstein eine allgemeine Einführung in seine Philosophie zu sein, noch möchte sie alle wichtigen Gedanken seiner Philosophie zum Thema machen. Seit einiger Zeit wird Wittgenstein verstärkt asiatisch thematisiert. Immer wieder wird die Frage gestellt: Wie viele Wittgensteins gibt es? Die Einhelligkeit der vielfältigen Antworten besteht darin: Es gibt mehrere. Ob es auch einen ›interkulturellen Philosophen‹ Wittgenstein gibt, soll der Leser selbst entscheiden. Die Spätphilosophie Wittgensteins zeichnet sich in der Tat durch eine zunehmende Kulturkritik aus, in der Hauptsache der europäisch-amerikanischen Kultur, und durch seine Kritik der mächtigen rationalistischen Tradition der europäischen Philosophie. Der Alleinvertretungsanspruch der europäischen Vernunft ist für Wittgenstein eine Illusion. Wittgenstein ist ebenso ein Kritiker einer übertriebenen technologischen Formation. Er ist skeptisch, ob die Technologie die von ihr produzierten Probleme lösen kann. Zeitlebens war Wittgenstein auf der Suche nach Klarheit. Am Anfang meinte er sie im Begriff ›einer idealen Exaktheit‹ a priori dingfest machen zu können. Er wurde enttäuscht, denn der historische Gang auch der Ideengeschichte kennt nicht das eine höchste Ideal der Exaktheit. Später war für Wittgenstein nicht die intellektuelle Seite der Philosophie schwierig, sondern die dem Leben zugewandte. Die Klarheit, mit der Wittgenstein jetzt zu tun hat, ist eine Forderung. Die eigentliche philosophische Authentizität besteht für ihn daher in ihrer ›transformativen‹ Kraft. Einige zentrale Gedanken seiner Philosophie werden aus einer interkulturellen Perspektive thematisiert: seine Gedanken über die Kontextualität, Familienähnlichkeit, Lebensform, Relativismus, Skeptizismus u.a. Hierbei wird sein Antiessentialismus im Vergleich der Kulturen besprochen und auf Gemeinsamkeiten zwischen ihm und dem Buddhismus hingewiesen. Der schillernde Satz am Ende seines ›Tractatus‹: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen" lädt uns ein, das Thema des Schweigens, des Unsagbaren, Zeigbaren und des Mystischen in den weltphilosophischen, hier besonders in den indischen, in den buddhistischen, Kontext zu stellen. Es gibt hier grundsätzliche Gemeinsamkeiten und erhellende Differenzen, die Überlappungen aufweisen und eine interkulturelle, auch eine intra-kulturelle Verständigung und Kommunikation auch ohne einen strengen Konsens ermöglichen. Die Besprechung einiger religionsphilosophischer Ansichten Wittgensteins hat mich dazu geführt, daß ich ihn einen ›kognitiven Mystiker‹ genannt habe, ein Ausdruck, den der indische Philosoph Matilal für Nagarjuna gebraucht. Und in der Tat ist Wittgensteins Mystizismus dem von Nagarjuna näher als dem der streng theologischen Lehren. Wittgensteins kritische Bemerkungen zu der bekannten ethnologischen Schrift "Golden Bough" des berühmten Ethnologen Sir Frazer führen uns zu der Konzeption einer ›interkulturellen Ethnologie‹. Alle Kulturwissenschaften, und nicht nur sie, buchstabieren die Welt in ihrer je eigenen Weise und keine Buchstabierung darf sich in den absoluten Stand setzen. Oft zweifelt man an der Bedeutung und Relevanz ethnologischer Forschungen angesichts der Globalisierung der westlichen Zivilisation und Kultur. Der paradigmatische Charakter einer interkulturellen Ethnologie macht aber möglich, daß Ethnologen von der Verabsolutierung einer bestimmten Stimme Abstand nehmen. Hier verbindet sich die Überlappungsthese der interkulturellen Philosophie mit der ›interpretativen Anthropologie‹ Geertz'. Unsere interkulturelle Lesart der Philosophie Wittgensteins, besonders der späten Schriften, hat deutlich gemacht, daß Philosophen in erster Linie durch philosophische Fragestellungen und Lösungsansätze ihre Identität erhalten und nicht so sehr durch irgendwelche geographische, kulturelle und sprachliche Merkmale, so wichtig diese auch sein mögen. Denn ein europäischer rationalistischer Philosoph ist einem indischen rationalistischen Philosophen näher als einem europäischen antirationalistischen Philosophen. Die Vorsilbe ›intra.‹ geht in der Vorsilbe ›inter.‹ auf. Und dies ist ein Grund, Philosophen und Philosophien ›interkulturell‹ zu lesen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Buddhismus interkulturell gelesen

Buddhismus interkulturell gelesen von Brodbeck,  Karl-Heinz
Das Buch konzentriert sich auf Kernaussagen der buddhistischen Philosophie, ihre Interpretation in ver-schiedenen Schulen und Verbreitungsgebieten des Buddhismus sowie ihre Rezeption in der westli-chen Denktradition. Ferner werden grundlegende Struk-turen des buddhistischen Denkens mit der abendländi-schen Philosophie verglichen. Hierbei wird besonders herausgearbeitet, inwieweit sich für Fragestellungen im Buddhismus analoge Strukturen in der Philosophie von Platon über die Aufklärungsphilosophie und den Deut-schen Idealismus bis zur Moderne (Heidegger, Wittgen-stein etc.) entdecken lassen. Als Schlüsselbegriff erweist sich hierbei die für den Buddhismus zentrale Kategorie der "Leere" (sunyata), die in ihrer Differenz zur abendländischen Substanz-Metaphysik und Wirklich-keitslehre dargestellt wird. Der Vergleich zum Buddhis-mus erlaubt es auch, Motive in eher wenig beachteten abendländischen Traditionen (z.B. der Rhetorik, der Gnosis usw.) neu zu interpretieren, während andererseits in einer Gegenwirkung westliche Einflüsse auf den Buddhismus plausibel gemacht werden können. Der Text entfaltet den Begriff einer "interkulturellen Lek-türe" auch dahingehend, daß die Differenzen zwischen buddhistischen Schulen diskutiert und her-ausgearbeitet werden; der Buddhismus ist in sich ein interkulturelles Phänomen. So tauchen z.B. in der jüngsten Diskussion in der japanischen Philosophie unter dem Titel "kritischer Buddhismus" Fragestellungen auf, die im tibetischen Buddhismus mehrfach erörtert wur-den, sich aber auch schon in den alten Texten des Pali-Kanons auf Sri Lanka nachweisen lassen. Andererseits zeigt gerade die jüngste japanische Diskussion einen direkten Bezug zu Descartes und Vico. Das Buch ist nach einem einleitenden Kapitel in drei Hauptteile gegliedert: Erkennen - Handeln - Wissen. Diese Dreiteilung kann als Analogie zu den Schulbe-zeichnungen Erkenntnistheorie bzw. Logik, Ethik und Metaphysik gelesen werden; sie entspricht aber auch den drei berühmten Fragen Kants ("Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?"), da "Wissen" im Buddhismus stets eine soteriologische Bedeutung besitzt. Andererseits entspricht sie der traditionellen Einteilung des buddhistischen Weges (prajna - sila - dhyana). Im letzten Teil ("Wissen") werden auch zentrale Motive der Kernaussagen monotheistischer Theologie mit dem buddhistischen Nicht-Theismus ver-glichen und eine gemeinsame Verständnisbasis heraus-gearbeitet.
Aktualisiert: 2020-01-01
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José Martí interkulturell gelesen

José Martí interkulturell gelesen von Fornet-Betancourt,  Raúl
Im vergangenen 20. Jahrhundert hat keine andere Gestalt die Kulturgeschichte in Lateinamerika so stark inspiriert wie der Kubaner José Martí (1858-1895), der mit seinem vielschichtigen literarischen Werk, aber auch mit seinem politischen Engagement für die Befreiung Lateinamerikas neue Horizonte im Denken und Handeln eröffnet hat. Das vorliegende Buch versteht sich als eine Einführung in Leben und Werk von José Martí. Es will aber nicht nur eine Einführung sein, die am Leitfaden zentraler Themen seines Werks wie etwa die Marginalisierung der indigenen und afroamerikanischen Völker oder seine Vision von einer gerechten Welt zeigt, dass Martí interkulturell gelesen bzw. verstanden werden kann. Das Buch will darüber hinaus zeigen, dass Martí ein Vorläufer der Theorie und Praxis der Interkulturalität ist. Denkart und Methodik sind bei José Martí interkulturell, und zwar nicht nur implizit, wie insbesondere die Darstellung seiner Philosophie in den Kapiteln V und VII dieses Buches dokumentiert. Und genau in dieser Martís Werk auszeichnenden Interkulturalität liegt die aktuelle Bedeutung seines Denkens für uns. Der Autor Raúl Fornet-Betancourt, geboren in Kuba, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Soziologie und Katholische Theologie in Salamanca, Paris und Aachen. Er ist wissenschaftlicher Referent am Missionswissenschaftlichen Institut Missio e.V. in Aachen, Professor für Philosophie an der Universität Bremen, Honorarprofessor an der RWTH-Aachen und Mitglied der Societé Européene de Culture.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Jan Patočkas Phänomenologie interkulturell gelesen

Jan Patočkas Phänomenologie interkulturell gelesen von Rabanus,  Christian
Der tschechische Philosoph Jan Patočka (1907-1977) ist einer der Denker, die in eine der bewegtesten Epochen des Abendlandes hineingeboren wurden. Als Kind erlebte er das mit dem ersten Weltkrieg verbundene Ende der europäischen Monarchien mit, seine Studienzeit, die er vor allem in Prag und Freiburg verbrachte, fiel in die Zeit des Aufstiegs und Niedergangs sowohl der deutschen, als auch der tschechischen Zwischenkriegsrepublik. Als junger Wissenschaftler mußte er sich in den Wirren des zweiten Weltkriegs zurecht finden und der gereifte Philosoph bewährte sich als Dissident in der mittlerweile kommunistisch regierten Tschechoslowakei. Als Tscheche bewohnte er ein Land, das gleichermaßen von westeuropäisch-abendländischen wie osteuropäisch-slawischen Einflüssen bestimmt wurde und das immer wieder in den Auseinandersetzungen zwischen den großen west- und osteuropäischen Mächten unterzugehen drohte. Diese ständige existentielle Bedrohung sowohl der Nation, als auch des einzelnen Individuums in der Bewegung der äußeren Lebensumstände hat das Denken Patockas stark beeinflußt. In der tschechischen und deutschen Welt Prags lebend und auch in beiden Sprachen publizierend, kann Patocka als ein Vermittler zwischen den Kulturen gelten, der die philosophischen Grundlagen für ein "gutes Leben" - das als wesentlichen Aspekt das Zusammenleben mit anderen Menschen und Kulturen beinhaltet - reflektierte. Neben Platon und Aristoteles waren ihm einerseits Husserl und Heidegger, andererseits Comenius und Masaryk die wichtigsten Vordenker, deren Ansätze er in kritischer Aufarbeitung in einer neu gefaßten phänomenologischen Philosophie weiterzuführen versuchte.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Herbert Marcuse interkulturell gelesen

Herbert Marcuse interkulturell gelesen von Fuchs,  Christian
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Kritischen Theorie Herbert Marcuses. Marcuse war marxistischer Denker, Gesellschaftskritiker, Ideengeber der Studentenbewegung und der Neuen Sozialen Bewegungen sowie Philosoph der Praxis. Marcuses Denken erlaubt es, der heutigen Dominanz der affirmativen, eindimensionalen Interkulturalität die dialektische Form der Einheit in der Vielfalt als negierende und humanistische interkulturelle Kraft gegenüberzustellen. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf Marcuses Verständnis von Dialektik und Kultur. Kapitel 1 beschäftigt sich mit der dialektischen Denkmethode Marcuses, die auf Hegel und Marx basiert und auf der seine gesamte Gesellschaftskritik beruht. Kapitel 2 ist eine Darstellung der Kulturtheorie Marcuses, es wird gezeigt, dass die spätkapitalistische Kultur eindimensional und affirmativ ist und dass eine Alternative in der interkulturellen Form der Einheit in der Vielfalt besteht. Die neuen Protestbewegungen der globalisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts stehen für die begründete, tätige Hoffnung auf eine freie, demokratische Gesellschaft, ein radikales Befreiungs- und Praxispotenzial bleibt durch sie aktuell. Es ist wichtig, in dieser Situation an Marcuses Einsichten anzuknüpfen, um eine lebendige Einheit von Theorie und Praxis zu schaffen, die für Befreiung eintritt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Zwischen kultureller Symbolik und allgemeiner Wahrheit

Zwischen kultureller Symbolik und allgemeiner Wahrheit von Mattern,  Jens
Zwischen kultureller Symbolik und allgemeiner Wahrheit Das Buch Zwischen kultureller Symbolik und allgemeiner Wahrheit. Paul Ricœur interkulturell gelesen stellt eine Deutung des französischen Philosophen vor, für die das Zwischen in seinem Titel bestimmende Bedeutung hat: Mattern liest Ricœur als einen Denker des Zwischen, der die Grundlagen für eine interkulturelle Transformation der Philosophie entwickelt, die trotz der Anerkennung einer Verankerung des philosophischen Diskurses in einer nicht-philosophischen kulturellen Symbolik dessen klassischen Anspruch auf eine allgemeine Wahrheit bewahrt. Gewinnt Ricœurs Denken seine besondere Dynamik aus der Spannung zwischen kontingenter kultureller Situiertheit und geforderter, aber nie ganz einzulösender Universalität, dann bietet dieses genuin philosophische Zwischen zugleich das Zwischen - oder den "ortlosen Ort" - einer interkulturellen Auseinandersetzung in philosophischer Perspektive. Zum Autoren: Dr. Jens Mattern, geboren 1964, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Franz-Rosenzweig-Research-Centers der Hebräischen Universität zu Jerusalem und des SFB "Erinnerungskulturen" der Universität Gießen. Als seine zentralen Forschungsgebiete sind neben der Tradition des jüdischen Denkens v.a. die französische Gegenwartsphilosophie und die Hermeneutik hervorzuheben. Thematisch richtet sich seine Forschung insbesondere auf das Verhältnis von Politik und Religion unter Bedingungen der Moderne.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Die Namen Gottes.

Die Namen Gottes. von Hengelbrock,  Jürgen
Thomas von Aquin macht sich den Gedanken der frühen christlichen Theologie zu eigen, daß Gott mit allen Namen benennbar ist, weil im Grunde mit keinem Namen: omninominabilis quia innominabilis. Unsere Rede von Gott kann keine eigentliche sein, sondern nur eine analoge. Denn wir wissen von Gott nicht, wer er ist, sondern nur, wer er nicht ist. Er übersteigt alles menschlich Faßbare. Wenn wir von Gott sprechen, sind wir auf die Worte der menschlichen Erfahrungswelt angewiesen. Diese ist vielgestaltig, und ebenso vielgestaltig ist unsere Rede über Gott. Allerdings müssen unsere Worte einen erkenntniskritischen Transformationsprozeß durchlaufen, der sie aus der Enge und Endlichkeit der menschlichen Vorstellungswelt herauslöst und ihnen eine unendliche Bedeutungsdimension verleiht. Die Vielfalt menschlicher bzw. religiöser Erfahrungswelten - und die daraus resultierende Vielfalt des Sprechens - sind aus dieser Sicht kein Hemmschuh und kein Unglück, sondern eine Bereicherung der Möglichkeiten der menschlichen Rede über Gott, der durch keine Worte erschöpfend benannt werden kann. Die islamische Lehre von den 99 Namen Allahs so wie zahlreiche Stellen der Upanishaden können in eben diesem Licht gedeutet werden. Zum Autoren: Jürgen Hengelbrock, geboren 1942, ist Professor am Philosophischen Institut der Ruhruniversität Bochum. Studium der Philosophie, Romanistik und kath. Theologie in Innsbruck und Paris. Arbeitsgebiete: Französische Philosophie des 20. Jahrhunderts, Interkulturelle Philosophie, Afrikanische Philosophie, Philosophie der Erziehung. Fachberater für Philosophie an den Schulen der Europäischen Gemeinschaft (Brüssel).
Aktualisiert: 2020-01-01
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Kultur des Schweigens.

Kultur des Schweigens. von Braun,  Ina
Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht der chilenische Liedermacher Victor Jara, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit der Unidad Popular, der Partei des ermordeten chilenischen Staatspräsidenten Salvador Allende, international bekannt geworden ist. Ina Braun liefert eine knappe Darstellung von Jaras Leben und Wirken, wobei sie auch auf die politische Entwicklung in Chile eingeht, ohne die Jara nicht zu verstehen ist. Brauns Anliegen besteht vor allem darin, Jaras Lieder im Kontext der chilenischen und lateinamerikanischen Geschichte zu betrachten. Zudem glaubt die Autorin, dass Jara mit seinen Liedern Partei ergreift "im Sinne der lateinamerikanischen Philosophie der Befreiung" (S. 13). Das ist eine mutige Behauptung, die von der Autorin allerdings nicht in diesem Sinne belegt wird. Natürlich darf man nicht vergessen, dass die sogenannte Philosophie der Befreiung eine Philosophie ist, die keinesfalls aus dem Nichts entstanden ist. Ihre Wurzeln gehen weit in die lateinamerikanische Geschichte zurück - und Jara, der in seinen Liedern auch Traditionen der Indigena Chiles aufgreift und sich auf die Volkskultur besinnt ist selbstverständlich in gewissem Sinne ein Vorbereiter der Ideen dieser Philosophie. Die einführenden Erläuterungen der Autorin geben einen guten Einblick in die Welt Victor Jaras und leiten dadurch auf den eigentlichen Hauptteil des Buches hin: die Erklärung einzelner Lieder des chilenischen Sängers. Insgesamt elf Liedtexte werden von Ina Braun untersucht. Dabei werden alle diese Texte auch in spanischer Sprache abgedruckt, leider wird nur ein Song (Zamba del Che) auch ins Deutsche übertragen. Die Übersetzung aller Liedtexte ins Deutsche hätte dem Buch sicher noch einen breiteren Leserkreis verschafft. Insgesamt eine gelungene und interessante Untersuchung, die einen Künstler, der zu Unrecht viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist, einem breiteren Publikum wieder bekannt macht. Mario Koch AmerIndian Research, Bd. 6/3 (2011), Nr. 21 Seite 202-203
Aktualisiert: 2020-01-01
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Günter Wallraff interkulturell gelesen

Günter Wallraff interkulturell gelesen von Braun,  Ina
Günter Wallraff hat sich als scharfsinniger Beobachter und Kritiker der Politik einen Namen als Enthüllungsjournalist gemacht. Daß er aber auch zahlreiche interkulturelle Positionen vertritt, ist bisher noch nicht festgestellt worden. In diesem Band sollen Wallraffs Leben und Werk unter besonderer Betrachtung der interkulturellen Relevanz seiner gesamten Tätigkeit beleuchtet werden. Besondere Aufmerksamkeit wird Wallraffs Rolle als Türke Ali und den Gesprächen zwischen dem vermeintlichen Türken und seiner Umwelt gewidmet. Hierbei wird deutlich, daß das Verhalten von Alis Kollegen und Bekannten in großem Maße von einer fremdenfeindlichen Ausländerpolitik mitgeprägt ist, die sich in ausländerfeindlichen Diskursen niederschlägt. In den aufgezeichneten Gesprächen lassen sich häufig wiederkehrende Muster feststellen, die im Rahmen der Gesprächsanalyse als besondere Probleme der interkulturellen Kommunikation erkennbar sind.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Jacques Derrida interkulturell gelesen

Jacques Derrida interkulturell gelesen von Kimmerle,  Heinz
Welcher Autor würde sich mehr dazu eignen, interkulturell gelesen zu werden, als Jacques Derrida (1930-2004), ein französischer Staatsbürger, der als Araber in Algerien in einer Familie jüdischen Glaubens geboren ist? Derrida hat nach seinen eigenen Worten ›niemals wirklich aufgehört‹ in diesem arabisch-islamischen Land zu wohnen, obwohl er schon in jungen Jahren nach Frankreich übergesiedelt ist, wo er sich im Blick auf dessen Sprache und Kultur zutiefst integriert hat. Und er hat die Grundfragen des jüdischen Glaubens, daß Gott nicht erkannt werden kann und nicht genannt werden darf, zum Angelpunkt seines Denkens gemacht. Seine Dekonstruktion der europäisch-westlichen Philosophie, insbesondere Platons, Rousseaus, Hegels und Husserls, als phonozentrisch weitet er in seiner Grammatologie (1968) aus zu einer Kritik am Ethnozentrismus dieser philosophischen Tradition. Der Kern von Derridas Haltung anderen Kulturen gegenüber ist der Respekt vor dem Anderen, den er im Sinn von Levinas radikal zu denken sucht. Zwischen der Dekonstruktion (der europäisch-westlichen Philosophie) und der Dekolonisation (Afrikas) sieht er (als Afrikaner) eine strukturelle Übereinkunft, sofern beide ihren Weg finden müssen, ohne das Ziel zu kennen. Die europäisch-westliche politische Kultur, die auf dem Weg zur Demokratie ist (und bleibt), ist seiner Ansicht nach nicht ein Modell für den Rest der Welt, sondern ein ›Versprechen‹, auf das sich jedes andere Land in anderen Weltteilen auf seine Weise berufen kann. Indem er ›unbedingte Gastfreundschaft‹ geradezu mit Ethik identifiziert, setzt er ein unübersehbares Zeichen für die Diskussion inter- und multikultureller Fragen. Das ist nicht als Ideal gemeint, das nie ganz verwirklicht werden kann, auch nicht als ›regulative Maxime‹ im Sinne Kants, nach der man handeln soll, ›als ob‹ sie bestünde, sondern als ›Messianik‹ ohne Messianismus, als etwas das Zukunft ist und bleibt und als solches das Denken und Handeln bestimmt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Ignacio Ellacuría interkulturell gelesen

Ignacio Ellacuría interkulturell gelesen von Fornet-Ponse,  Thomas
Mit seinem umfangreichen und anspruchsvollen Werk zählt der spanisch-salvadorianische Philosophen und -theologe Ignacio Ellacuría (1930-1989) zu den bedeutendsten und originellsten Vertretern einer lateinamerikanischen Philosophie und Theologie der Befreiung. Sein umfangreiches politisches Engagement in El Salvador - das letztlich zu seiner Ermordung führte - zeigt deutlich den Ernst und die politische Verpflichtung, die er mit einem authentischen philosophischen Bemühen in der jeweiligen soziohistorischen Situation verbunden sieht. Das vorliegende Buch will eine Einführung in die Philosophie Ignacio Ellacurías sein, die eine kreative Weiterführung der Philosophie des baskischen Philosophen Xavier Zubiri (1898-1983) ist und schlagwortartig als ›Philosophie der geschichtlichen Wirklichkeit‹ bezeichnet werden kann. Mit Zubiri kritisiert er (fast) die gesamte westeuropäische philosophische Tradition; er betont die Bedeutung der jeweiligen geschichtlichen Realität für eine Philosophie, was ihn im lateinamerikanischen Kontext eine auf eine allgemeine und universale Befreiung hin ausgerichtete Philosophie entwickeln läßt. Darüber hinaus soll deutlich werden, wie Ellacurías Philosophie nicht nur als inhärent interkulturelle Philosophie aufgefaßt werden kann, sondern auch, welchen wertvollen Beitrag er für eine Klärung grundlegender Fragestellungen der interkulturellen Philosophie wie der Verhältnisbestimmung von Kontextualität und Universalität, der prinzipiellen Begründung der Ablehnung eines jeglichen Zentrismus u.ä. leisten kann. Zum Autor Thomas Fornet-Ponse studierte Katholische Theologie, Philosophie und Alte Geschichte in Bonn und Jerusalem. Er arbeitet am Seminar für Fundamentaltheologie und im Drittmittelprojekt ›Judentum - Christentum‹ der Universität Bonn; seine Forschungsschwerpunkte liegen in fundamentaltheologischen, ökumenischen und jüdisch-christlichen Fragestellungen sowie in der (lateinamerikanischen) interkulturellen Philosophie. Eine weitere Rezension Ulrich Engel OP, Berlin
Aktualisiert: 2020-01-01
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Benjamin Barber interkulturell gelesen

Benjamin Barber interkulturell gelesen von Gantschow,  Alexander
Benjamin Barber ist einer der bedeutendsten Denker der gegenwärtigen Politischen Theorie. Angesichts zunehmend politikfeindlicher Tendenzen stellt der amerikanische Theoretiker die genuin politische Frage nach dem Schicksal der Menschen unter den Bedingungen ihrer Zeit. Dieses verbindet ihn mit anderen klassischen Denkern des Faches, die die Auswirkungen der herrschenden Daseinsbedingungen auf die Selbst- und Weltinterpretation der Menschen in das Zentrum ihres Forschens gestellt haben. In dieser Ordnungsreflexion nimmt Benjamin Barber die Menschen als politische Wesen in den Blick, die als handelnde und sprechende Personen in Erscheinung treten. Unter dem Eindruck der Krise wirft Barber die Frage nach der freiheitlichen Gestaltung menschlichen Zusammenlebens auf. Die Stiftung und Bewahrung einer politischen Ordnung stellt sich für Barber weder als Selbstgänger noch als zwingende Notwendigkeit eines Geschichtsprozesses dar. Freiheit muß durch die Bürger einer Republik verwirklicht werden. In diesem Sinne kann Benjamin Barber als der Theoretiker der viel zitierten Bürgergesellschaft betrachtet werden. In seinen Publikationen entfaltet er die Bedingungen einer freiheitlichen und damit dem Menschen gerecht werdenden Bürgerexistenz. Barber führt seinen Lesern vor Augen, dass sich das Bemühen der Bürger um eine freiheitliche Daseinsweise allein vor dem Hintergrund kulturell sinnvoller Bedeutungs- und Verweisungszusammenhänge verstehen läßt. Diese Erkenntnis sensibilisiert Benjamin Barber für die Pluralität und die Besonderheiten verschiedener menschlicher Kulturen. Über diese kulturell bedingte Selbstauslegung hinaus, entwickelt er das republikanische Freiheitsverständnis als das die Kulturen verbindende - interkulturelle - Band. Vor diesem Hintergrund kann sein Werk als Versuch angesehen werden, trotz aller kulturellen Besonderheiten das gemeinsam Verbindende und darin das Überzeitliche menschlichen Daseins zu benennen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Epikureische Philosophie interkulturell gelesen

Epikureische Philosophie interkulturell gelesen von Euringer,  Martin
Im Zentrum des Buches steht eine Darstellung von Epikurs Leben und Werk sowie des epikureischen Philosophierens, das der Autor (Assistent an der Katholischen Universität Eichstätt) für ein nach wie vor attraktives Unternehmen hält. Am Schluss geht er interkulturellen Anwendungen des epikureischen Denkens nach. Der Autor formuliert jedoch weitschweifig, man vermisst die straffende Hand eines Lektors. in: Information Philosophie, Mai 2006, Seite 106, 108
Aktualisiert: 2020-01-01
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Erich Fromm interkulturell gelesen

Erich Fromm interkulturell gelesen von Wehr,  Helmut
Die Kunst des Liebens und Haben oder Sein sind Bestseller und Kultbücher, mit denen Erich Fromm (1900-1980) große Popularität gewonnen hat. Fromm entwirft in diesen Werken ein Panorama des Lebens, in dem die produktive zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund stehen. Fromm zu jenen Intellektuellen, die den faszinierenden Versuch unternahmen, Psychoanalyse und Marxismus zu einer gewaltfreien Gesellschafts- und Individualutopie zu verbinden. Hinzu kommt der Einfluss des messianischen Judentums und des Buddhismus. Hiermit zeigt er, dass er enge kulturelle Grenzen zu überschreiten vermag und den ›produktiven Weltbürger‹ lebte. Unverkennbar ist Fromms Hinwendung zu einer humanistischen Ethik bereits in dem Buch ›Die Furcht vor der Freiheit‹, in dem er den produktiven, liebesfähigen Charakter zu umreißen versucht oder die Hindernisse benannt, die ihm entgegenstehen (Anatomie der menschlichen Destruktivität 1973). Dies sind die Grundlagen eines gelingenden interkulturellen, vorurteilsfreien Dialogs. Die Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Werk Fromms ist heute weitgehend mit Klischees behaftet. Aus diesen ›Schubladen‹ befreit, kann sich die Analytische, humanistische Sozialpsychologie Fromms als ein Reservoir interkulturellen Denkens entfalten. Dies wird deutlich an seiner Biographie und seinem aus seinem Werk verständlichen politischen Handeln, das ihn zeigt als einen jüdisch-deutscher Weltbürger, der sich für den produktiven Dialog in Frieden engagiert.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Nicolaus Cusanus interkulturell gelesen

Nicolaus Cusanus interkulturell gelesen von Seubert,  Harald
Nikolaus von Kues' (1401-1464) Leben als Kirchenpolitiker und Kardinal führte ihn durch das damalige Europa, bis er von seinem Freund, Enea Silvio Picolomini, der seit 1458 als Papst Pius II. regierte, nach Rom berufen wurde. Die Welt an einem tiefgehenden Zeitenbruch im 15. Jahrhundert spiegelt sich exemplarisch in seinem Leben und Denken. Das Problem der Konfrontierung mit dem Islam führt zu seiner 'Prüfung' des Koran', die interkulturelle und interreligiöse Perspektiven entwickelt, diese aber mit einer strikten Grenzsetzung verbindet: der Tod ereilte den Cusaner während der Vorbereitung eines Kreuzzugs gegen die Türken im August 1464. - Mit seiner Schrift 'Vom Frieden zwischen den Religionen' (1453) deutet der Cusaner der Vermittlungs- und Pazifizierungskraft des 'verbum', Christi, und der Vernunft an: jener Friede soll aber, gemäß christlicher Vorstellung, erst im himmlischen Jerusalem geschlossen werden können. Interkulturelle Strukturen weist Cusanus' Philosophie aber nicht nur vor dem Zeithintergrund, sondern auch in sich selbst auf: Sie verbindet ost- und westkirchliche Motive, Platonismus und Aristotelismus, nicht zuletzt über die arabische Tradierung des Corpus Aristotelicum, Mystik und Rationalität geometrisch mathematischer Weltdarstellung und schließlich negative Theologie mit dem neuen, auf die Renaissance vorausweisenden Selbstverständnis des Menschen als 'Maß aller Dinge', an dem sogar Gott zu messen sei und der Emanzipation der freien, 'laienhaften' Menschenvernunft (in den Idiota-Schriften von 1450). Die interkulturelle Einführung geht den Versuchen des Cusaners, um die je eigene Weltecke zu sehen und ihren kontingent bedingten Grenzen nach, sie schöpft aber auch aus den zentralen Kategorien seiner Philosophie wie dem 'Poss-Est' (Können-Ist) oder dem inklusiven Wahrheitsbegriff Kategorien für das heutige interkulturelle Gespräch.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Mircea Eliade interkulturell gelesen

Mircea Eliade interkulturell gelesen von Reschika,  Richard
Für den rumänischen Religionsphilosophen Mircea Eliade (1907-1986), der zugleich durch seine phantastischen Erzählungen und Romane literarischen Weltruhm erlangte, stellt die Entdeckung des nichteuropäischen Menschen und seiner geistigen Welt das wichtigste Phänomen des 20. Jahrhunderts dar. Namentlich die wissenschaftliche Erforschung exotischer (Natur-)Religionen ermöglicht dem Abendland eine geistige Horizonterweiterung ohnegleichen - und damit eine beträchtliche Relativierung und dringend notwendige Korrektur der eigenen eurozentristischen Denkweisen. In diesem Sinne umfassen Eliades wissenschaftliche Untersuchungen zur Religionsgeschichte sowohl zeitlich als auch räumlich weit auseinander liegende Kulturen und Völker: von den "primitiven" magischen Welten der Steinzeit über die sakralen Vorstellungen der antiken Hochkulturen und der monotheistischen Offenbarungsreligionen (Judentum, Christentum und Islam) bis hin zu den kryptoreligiösen Phänomenen säkularer Industriegesellschaften, von Indien über Australien bis nach Nord- und Südamerika. Dabei kreist Eliades Auffassung vom Wesen des Heiligen, Mythischen und Religiösen um wiederkehrende Themen und Begriffe wie jene von der Dialektik des Sakralen und Profanen und der Remythisierung des (post)modernen Menschen. Besonderes Augenmerk verdienen hierbei Eliades Arbeiten zu den Weisheitslehren und spirituellen Praktiken Indiens - zu Hinduismus und Buddhismus sowie zu Schamanismus, Tantrismus und Yoga: eine Pionierleistung Eliades im interkulturellen und interreligiösen Dialog zwischen West und Ost, die nicht nur von fächerübergreifender Gelehrsamkeit und philologischer Akribie, sondern vor allem durch ein "empathiebefrachtetes Verstehen" geprägt ist, d.h. durch die psychologische Bereitschaft und Gabe, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen. Zum Autor: Richard Reschika: geb. 1962 in Kronstadt/Rumänien; Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg i.Br. und Heidelberg; 1988 M.A.; 1990 Promotion zum Dr. phil. über die Spätlyrik Paul Celans; 1991-94 Lektor beim Herder-Verlag; seit 1995 tätig als freier Lektor, (Rundfunk-)Autor und Übersetzer aus dem Rumänischen und Englischen. Publikationen, u.a. über E.M. Cioran, Mircea Eliade und Friedrich Nietzsche.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Otto Friedrich Bollnows Philosophie interkulturell gelesen

Otto Friedrich Bollnows Philosophie interkulturell gelesen von Gantke,  Wolfgang
Was kann die interkulturelle Philosophie von Otto Friedrich Bollnow (1903-1991) lernen? Auf diese Frage will die vorliegende Studie eine Antwort geben. Zunächst werden die Grundzüge der Hermeneutik Bollnows unter besonderer Berücksichtigung ihrer philosophischen und religionswissenschaftlichen Implikationen behandelt. Sodann wird auf die verschiedenen Stationen seines wissenschaftlichen Weges eingegangen. Das für die interkulturelle Philosophie wichtige Problem des Verhältnisses von Begriff und Leben durchzieht Bollnows Lebenswerk. In Bollnows ausgesprochen kompliziertem, vor allem von der Lebensphilosophie geprägtem Ansatz durchdringen und ergänzen sich hermeneutische, phänomenologische, anthropologische, existenzphilosophische, pragmatische, pädagogische und ethische Betrachtungsweisen in idealer Weise. Die interkulturelle Relevanz Bollnows zeigt sich u. a. darin, daß er durch seine starke Berücksichtigung der wirklichkeitserschließenden Kraft von Stimmungen und existentiellen Einstellungen dazu beigetragen hat, ein einseitig rationalistisches Welt-, Menschen- und Religionsverständnis, das sich nicht problemlos auf fremde Kulturen übertragen läßt, zu überwinden. In seiner lebenshermeneutischen Erkenntnisphilosophie hat Bollnow die Unmöglichkeit eines wert- und kulturneutralen "archimedischen Punktes" in der Erkenntnis, mithin einer Zentralperspektive, aufgezeigt und auf diese Weise die Verabsolutierung jeder kulturzentrischen Betrachtungsweise zurückgewiesen. Die Hermeneutik Bollnows zeichnet sich weiterhin durch ihre Offenheit für neue und fremde Erfahrungen aus und erlaubt auch ein Ernstnehmen vorrationaler mythischer und magischer, aber auch transrationaler mystischer Betrachtungsweisen aus nichtabendländischen Kulturkreisen. In der Studie wird auch Bollnows Nähe zur asiatischen Geistigkeit und insbesondere zu den neo- buddhistischen Philosophen der Kyoto- Schule thematisiert. Als ein entscheidendes Resultat der Untersuchung kann festgehalten werden, dass Bollnow gleichsam "diesseits der Theologie", auf lebensphilosophischer Grundlage einen transzendenzoffenen, auf "eine Kraft, die nicht die unsre ist" vertrauenden (Seinsvertrauen) Ansatz entwickelt hat, der dem Vernunftinteresse an interkultureller Verallgemeinerbarkeit weit eher entspricht als ein szientistischer Säkularismus, der heute im interkulturellen Kontext an Grenzen stößt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Leibniz´ metaphysisches Weltmodell interkulturell gelesen

Leibniz´ metaphysisches Weltmodell interkulturell gelesen von Widmaier,  Rita
Seit Beginn des 20. Jhs wird Leibniz' (1646-1716) Philosophie unter verschiedenen Aspekten erforscht und diskutiert. Daß sein neues System der prästabilierten Harmonie für wesentliche Fragen und Probleme der interkulturellen Philosophie eine theoretische Grundlage darbietet, steht heute außer Frage. Obwohl die globale Vernetzung der Erdbevölkerung gegenwärtig immer enger und lückenloser zu werden scheint, steht der interkulturelle Dialog noch aus. Demgegenüber erscheint die physische und historische Existenz der Monade in ihrer Verknüpfung mit allen anderen, in ihrem Eingehen in Beziehungen, "die alle anderen Beziehungen ausdrücken", als eine Harmonie von größter Mannigfaltigkeit und Ordnung. Leibniz' neues System ist die hypothetische Antwort auf zwei drängende Fragen des Kartesianismus: das Leib-Seele-Problem und den historischen Pyrrhonismus, der angesichts neu entdeckter Kulturen und insbesondere des chinesischen Altertums die in der Bibel offenbarte Universalgeschichte der Menschheit in Frage stellte. Welche Bedeutung Leibniz' Antworten und welch erhellende und orientierende Funktion sein Neues System ›interkulturell gelesen‹ für die Fragen des 21. Jhs besitzen, wird im folgenden dargelegt. Zur Autorin: Rita Widmaier, geb. 1942 in Königsberg; Studium der Philosophie, Sinologie und Geschichte in Düsseldorf und Köln. 1982 Promotion (Die Rolle der chinesischen Schrift in Leibniz' Zeichentheorie). Seit 1993 Mitarbeiterin an der Leibniz-Akademieausgabe (Leibniz-Archiv Hannover); Hrsg. von Leibniz korrespondiert mit China, 1990 (Neuaufl. Ende 2005); Aufsätze zum Thema Leibniz und China.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Hildegard von Bingen interkulturell gelesen

Hildegard von Bingen interkulturell gelesen von Kather,  Regine
In einzigartiger Weise verbindet sich in der Persönlichkeit der Hildegard von Bingen die Naturforscherin mit der Mystikerin, die Ärztin mit der Musikerin. Möglich ist dieses Zusammenspiel verschiedener Tätigkeitsbereiche vor dem Hintergrund des mittelalterlichen Weltbildes. In der Natur konnte man Gott, der den Kosmos in all seiner Schönheit geschaffen hatte, zumindest spurhaft erkennen. Die Musik sollte die im Sinnlichen verborgene geistige Ordnung darstellen und den Menschen auf sie einstimmen. Dadurch wurde er selbst zu einem bewussten Teil des Ganzen; er wurde heil. Zumindest in seltenen Augenblicken, so glaubte Hildegard wie viele andere Autoren der Antike und des Mittelalters, ist ein unmittelbares, erfahrungshaftes Erkennten Gottes, eine 'cognitio Dei experimentalis' möglich. Der Mensch selbst galt als mikrokosmische Zusammenfassung aller Ebenen des Kosmos, der stofflichen Elemente, vegetativer, animalischer und geistiger Prozesse. Durch seinen Leib war er ein integraler Teil der Natur, durch seinen Geist partizipierte er an der göttlichen Sphäre. Tätiges und kontemplatives Leben gehörten deshalb zusammen. Lange bevor im 20. Jh. die Ordnung der Natur als Bedingung des menschlichen Lebens in den Blick getreten war und eine nationenübergreifende Umweltethik postuliert wurde, erkannte Hildegard in der Natur ein labiles Gleichgewicht, das aus dem dynamischen Zusammenspiel aller Lebewesen gebildet wird. Auch das menschliche Leben kann sich nur inmitten dieses komplexen Gefüges verwirklichen. Wird es durch menschliches Fehlverhalten, durch den Verlust des rechten Maßes, gestört, dann ist auch der Mensch selbst der Leid tragende. Lesen wir Hildegards Kosmologie daher ausgehend von lebensweltlichen Erfahrungen, dann zeigen sich in vielen ihrer Gedanken Impulse zu einem neuen, modernen Verhältnis von Natur und Mensch. Zur Autorin: Regine Kather geboren 1955; Studium von Philosophie, Physik und Religionswissenschaften; Promotion in Philosophie 1989; Habilitation an der Universität Freiburg 1997. Seither Lehrtätigkeit an der Universität Freiburg, als Professorin seit 2004. Außerdem seit 1998 Gastprofessorin an den Universitäten Bukarest und Klausenburg/ Rumänien. Forschungsschwerpunkte in philosophischer Anthropologie, Natur- und Religionsphilosophie.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Molla Sadras Philosophie interkulturell gelesen

Molla Sadras Philosophie interkulturell gelesen von Rad,  Mohammad R
Ein zentrales Thema des Buches ist die interkulturelle Philosophie bei Molla Sadra und die westliche transzendentale Philosophie. Der Autor stellt dem Leser Molla Sadra (1571-1641) als Philosophen mit interkulturellen Bezügen vor und führt in dessen philosophisches System ein, das auf Erleuchtung (Ishraq), Intuition (Schuhud), Gnosis (Irfan Wa Tasawwuf) und Theologie (Kalam) fußt. Er erläutert den Stellenwert der Ethik, der Metaethik und des wahren Glücks in Sadras Philosophie. Dessen transzendentale Philosophie wird anhand seines großen Werkes Al-Asfar näher beschrieben. Dabei geht es auch um dessen Betrachtungen zur Philosophie, zur Leib- und Seelenlehre, zu den Naturwissenschaften, zur Theologie sowie der Ontologie und Metaphysik. Molla Sadra plädierte für eine ›vernünftige Religiosität‹. Neben seinen philosophischen Werken hat er Bücher zur Exegese des Korans und Kommentare zu den Überlieferungen hinterlassen. Seinerzeit genoß Molla Sadra hohes Ansehen, sowohl unter den Gelehrten als auch unter den interessierten Laien, weil er einen Weg fernab vom Dogmatismus aufwies.
Aktualisiert: 2020-01-01
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