Suche nach Identität

Suche nach Identität von Schausten,  Monika
Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Vers- und Prosaromane entwickeln ihr Erzählen, indem sie auf bekannte Erzählmuster höfischer Literatur zurückgreifen und das Schema der Brautwerbung mit Herkunftsgeschichten ihrer adeligen Protagonisten verbinden. Die formal wie inhaltlich sehr unterschiedlichen Texte erzählen stets vom Eintritt ihrer Helden in »andere« Welten und von ihrer dortigen Begegnung mit einer »fremden« höfischen Dame. Die »Eroberung« von Raum und höfischer Dame wird den Protagonisten dabei zur entscheidenden Aufgabe. Denn erst sie ermöglicht die Vervollkommnung einer immer sozial bestimmten, meist adeligen Herrscheridentität und -geschichte. Im Rückgriff auf gendertheoretische und kulturwissenschaftliche Ansätze modernen Differenzdenkens entfaltet das Buch an einer Beispielreihe, die von Johanns von Würzburg »Wilhelm von Österreich« (1314) bis zum »Fortunatus«-Roman der Zeit um 1500 reicht, das große Spektrum, das die Romane in Bezug auf ihr Erzählen von Identität repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Minnerede, Roman und „historia“

Minnerede, Roman und „historia“ von Dietl,  Cora
Johanns von Würzburg "Wilhelm von Österreich" gehört zu den späthöfischen mittelhochdeutschen Romanen, die lange Zeit mißverstanden worden sind. Er wird hier erstmals in seinem literarhistorischen Kontext betrachtet, als ein Werk, das an der Schwelle zwischen dem Untergang des höfischen Romans und dem Triumph der didaktischen Kleinepik und Allegorie sowie am Gipfelpunkt der Historisierung höfischer Dichtung steht. Die Verfasserin versteht ihn als ein literarisches Experiment und untersucht, wie Johann in der Motivik, der Erzählhaltung und der Struktur seines Werks Elemente der Minnerede, des höfischen Romans und der Geschichtsschreibung verbindet und aufeinanderstoßen läßt, um die Gattungsmischung erkenntlich zu machen. Ein Vergleich mit Ulrichs "Frauendienst", dem "Jüngeren Titurel", dem "Reinfrid von Braunschweig" und Wittenwilers "Ring" verdeutlicht schließlich die Einzigartigkeit der Gattungsmischung bei Johann, die über eine schlichte Integration gattungsfremder Elemente in einen Roman weit hinausgeht: Johann schafft eine neue Romanstruktur, die Lehre und Handlung aufeinander bezieht und der Minnedidaxe wie dem Fürstenpreis dient. Den Abschluß der Untersuchung bildet eine Analyse der Rezeption des Werks im 14.-16. Jahrhundert, von der Handschriftentradition über die Prosaisierung und Hans Sachs' Tragödie bis hin zu Erwähnungen des "Wilhelm" in anderen Werken, v.a. bei Hermann von Sachsenheim. Die Gattungsmischung ist offensichtlich von den frühen Rezipienten erkannt und z.T. als störend empfunden und bereinigt worden. Im Anhang finden sich die bisher unedierte "Liebesklage" (Brandis 40) und der vollständige Zyklus der Holzschnitte aus dem Augsburger Prosadruck von 1481.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Suche nach Identität

Suche nach Identität von Schausten,  Monika
Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Vers- und Prosaromane entwickeln ihr Erzählen, indem sie auf bekannte Erzählmuster höfischer Literatur zurückgreifen und das Schema der Brautwerbung mit Herkunftsgeschichten ihrer adeligen Protagonisten verbinden. Die formal wie inhaltlich sehr unterschiedlichen Texte erzählen stets vom Eintritt ihrer Helden in »andere« Welten und von ihrer dortigen Begegnung mit einer »fremden« höfischen Dame. Die »Eroberung« von Raum und höfischer Dame wird den Protagonisten dabei zur entscheidenden Aufgabe. Denn erst sie ermöglicht die Vervollkommnung einer immer sozial bestimmten, meist adeligen Herrscheridentität und -geschichte. Im Rückgriff auf gendertheoretische und kulturwissenschaftliche Ansätze modernen Differenzdenkens entfaltet das Buch an einer Beispielreihe, die von Johanns von Würzburg »Wilhelm von Österreich« (1314) bis zum »Fortunatus«-Roman der Zeit um 1500 reicht, das große Spektrum, das die Romane in Bezug auf ihr Erzählen von Identität repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Sehen und Erkennen

Sehen und Erkennen von Gedigk,  Katharina
Der Spiegel liefert als mentales Konzept der mittelalterlichen Literatur eines ihrer bedeutendsten Wahrnehmungs-, Deutungs- und Denkmuster. Die Autorin zeigt anhand der höfischen Romane Willehalm von Orlens, Wilhelm von Österreich und Erec, wie es sich in erzählenden Texten des Mittelalters manifestiert und geht seiner Funktion und Wirkung auf die Rezeption nach. Dabei nimmt sie verschiedene Spiegelungsphänomene in den Blick – etwa die Figuren, ihre Funktion und Wirkung als ‹exemplarische Spiegel› und damit als orientierungsstiftende Vorbilder –, sodass schließlich das gesamte Werk als ‹Spiegel› erscheint. Die Untersuchung verbindet historische Semantik, kognitive Narratologie und kognitive Figurentheorie. So ergibt sich ein neuer Blick auf die Literaturproduktion und -rezeption sowie die Vermittlung von gesellschaftlich relevanten Konzepten wie rehte minne und triuwe.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Sehen und Erkennen

Sehen und Erkennen von Gedigk,  Katharina
Der Spiegel liefert als mentales Konzept der mittelalterlichen Literatur eines ihrer bedeutendsten Wahrnehmungs-, Deutungs- und Denkmuster. Die Autorin zeigt anhand der höfischen Romane Willehalm von Orlens, Wilhelm von Österreich und Erec, wie es sich in erzählenden Texten des Mittelalters manifestiert und geht seiner Funktion und Wirkung auf die Rezeption nach. Dabei nimmt sie verschiedene Spiegelungsphänomene in den Blick – etwa die Figuren, ihre Funktion und Wirkung als ‹exemplarische Spiegel› und damit als orientierungsstiftende Vorbilder –, sodass schließlich das gesamte Werk als ‹Spiegel› erscheint. Die Untersuchung verbindet historische Semantik, kognitive Narratologie und kognitive Figurentheorie. So ergibt sich ein neuer Blick auf die Literaturproduktion und -rezeption sowie die Vermittlung von gesellschaftlich relevanten Konzepten wie rehte minne und triuwe.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Minnerede, Roman und „historia“

Minnerede, Roman und „historia“ von Dietl,  Cora
Johanns von Würzburg "Wilhelm von Österreich" gehört zu den späthöfischen mittelhochdeutschen Romanen, die lange Zeit mißverstanden worden sind. Er wird hier erstmals in seinem literarhistorischen Kontext betrachtet, als ein Werk, das an der Schwelle zwischen dem Untergang des höfischen Romans und dem Triumph der didaktischen Kleinepik und Allegorie sowie am Gipfelpunkt der Historisierung höfischer Dichtung steht. Die Verfasserin versteht ihn als ein literarisches Experiment und untersucht, wie Johann in der Motivik, der Erzählhaltung und der Struktur seines Werks Elemente der Minnerede, des höfischen Romans und der Geschichtsschreibung verbindet und aufeinanderstoßen läßt, um die Gattungsmischung erkenntlich zu machen. Ein Vergleich mit Ulrichs "Frauendienst", dem "Jüngeren Titurel", dem "Reinfrid von Braunschweig" und Wittenwilers "Ring" verdeutlicht schließlich die Einzigartigkeit der Gattungsmischung bei Johann, die über eine schlichte Integration gattungsfremder Elemente in einen Roman weit hinausgeht: Johann schafft eine neue Romanstruktur, die Lehre und Handlung aufeinander bezieht und der Minnedidaxe wie dem Fürstenpreis dient. Den Abschluß der Untersuchung bildet eine Analyse der Rezeption des Werks im 14.-16. Jahrhundert, von der Handschriftentradition über die Prosaisierung und Hans Sachs' Tragödie bis hin zu Erwähnungen des "Wilhelm" in anderen Werken, v.a. bei Hermann von Sachsenheim. Die Gattungsmischung ist offensichtlich von den frühen Rezipienten erkannt und z.T. als störend empfunden und bereinigt worden. Im Anhang finden sich die bisher unedierte "Liebesklage" (Brandis 40) und der vollständige Zyklus der Holzschnitte aus dem Augsburger Prosadruck von 1481.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Suche nach Identität

Suche nach Identität von Schausten,  Monika
Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Vers- und Prosaromane entwickeln ihr Erzählen, indem sie auf bekannte Erzählmuster höfischer Literatur zurückgreifen und das Schema der Brautwerbung mit Herkunftsgeschichten ihrer adeligen Protagonisten verbinden. Die formal wie inhaltlich sehr unterschiedlichen Texte erzählen stets vom Eintritt ihrer Helden in »andere« Welten und von ihrer dortigen Begegnung mit einer »fremden« höfischen Dame. Die »Eroberung« von Raum und höfischer Dame wird den Protagonisten dabei zur entscheidenden Aufgabe. Denn erst sie ermöglicht die Vervollkommnung einer immer sozial bestimmten, meist adeligen Herrscheridentität und -geschichte. Im Rückgriff auf gendertheoretische und kulturwissenschaftliche Ansätze modernen Differenzdenkens entfaltet das Buch an einer Beispielreihe, die von Johanns von Würzburg »Wilhelm von Österreich« (1314) bis zum »Fortunatus«-Roman der Zeit um 1500 reicht, das große Spektrum, das die Romane in Bezug auf ihr Erzählen von Identität repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-04-28
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