Bilder der Gewalt im Spätmittelalter

Bilder der Gewalt im Spätmittelalter von Hille,  Volker
Bilder der Passion Christi und der Heiligenmartyrien, Bilder von Höllenqualen und dämonischen Peinigungen: Darstellungen, die gewaltsame Handlungen zeigen, machen einen wesentlichen Teil der Kunst des Mittelalters aus. Sie haben sich bereits seit längerem zu einem wichtigen Gegenstand der mediävistischen Forschung entwickelt. Ihre Interpretation bewegt sich oft zwischen zwei Extremen: die eine Seite sieht darin einen Ausdruck der symbolischen Kommunikation, die andere Seite geht davon aus, dass sich in den Bildern zeitgenössische Gewalterfahrungen niederschlagen. Die vorliegende Arbeit nimmt diese Diskussion zum Ausgangspunkt, um Fragen nach bildlichen Strategien, Kontexten und intendierten Wirkungen der Gewaltdarstellungen zu verfolgen. In der detaillierten Beschäftigung mit ausgewählten Objekten werden die oft radikalen Thesen auf den Prüfstand gestellt und das große Spektrum unterschiedlicher Formen und Funktionen mittelalterlicher Gewaltdarstellungen aufgezeigt.
Aktualisiert: 2022-08-25
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Ego domina – Herrschende Frauen im 11. und 12. Jahrhundert

Ego domina – Herrschende Frauen im 11. und 12. Jahrhundert von Brander,  Laura
Ego domina befasst sich mit den herrschenden Frauen der welfischen Fürsten und der aragonesischen Königsfamilie im 11. und 12. Jahrhundert. Eine Frau gehörte im Mittelalter zwei Familien an: ihrer Herkunfts- und ihrer Ankunftsfamilie. Ehefrauen konnten in ihren Ankunftsfamilien als Identitätsstifterinnen wirken und das Selbstverständnis der Dynastie sowohl von außen als auch von innen und damit deren dynastische Identität beeinflussen. Das Buch zeigt, dass das Handeln einer Frau durch ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihren Familien bestimmt wurde sowie dadurch, mit welcher Familie sie sich identifizierte, in welche Familie sie sich integrierte und in welche Familie ihre Identität einfloss. Zentral sind hierfür Fragen nach den Rollen, die Fürstinnen und Königinnen in ihren Familien wahrnahmen, ebenso wie nach den Funktionen, die jene Frauen für die Familien erfüllten. Auch besteht Klärungsbedarf, inwieweit sich die untersuchten Fürstinnen und Königinnen in ihre jeweilige Ankunftsfamilie integrierten und welche Einflussmöglichkeiten sich für adlige Frauen ergaben. Das Buch zeigt, dass ihr Einfluss abhängig von der eigenen Integration und dem Integrationswillen war. Dynastische Identität war keine Konstante, sondern im stetigen Wandel begriffen und wurde durch die Personen definiert, die die zwei wesentlichen Komponenten des Familienbewusstseins, Abstammung und Herrschaftslegitimation, transportierten.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Himmlische Körper

Himmlische Körper von Wiedermann,  Bruno
Die Astrologie ist eine jahrtausendealte Kulturtechnik und übt bis heute eine ungebrochene Faszination aus. Neben ihrem Anspruch, Prognosen der Zukunft zu ermöglichen, besteht die Attraktivität der Astrologie darin, Erklärungen der Gegenwart zu liefern. Eigenschaften und Verhaltensweisen einzelner Menschen können ebenso astrologisch begründet werden wie das Schicksal sozialer Gruppen oder ganzer Gesellschaften. Im 15. Jahrhundert entstand in Europa eine spezifische Form der Astrologie, die sich auf solche Erklärungen der sozialen Zustände konzentrierte und dabei fast gänzlich auf komplexe astronomische Berechnungen und konkrete Zukunftsprognosen verzichtete. Die Arbeit untersucht, wie in dieser sogenannten Laienastrologie Vorstellungen von der sozialen Ordnung entworfen und vermittelt wurden. Diese Ordnungsentwürfe erweisen sich dabei als durchaus dynamisch: Überkommene astrologische Konzepte wurden in den Handschriften immer wieder aktualisiert, was sich in der Entstehung neuer Text- und Bildtypen ausdrückte. Die Studie zeigt mithilfe einer intersektionalen Analyse auf, wie stark einzelne soziale Ordnungskategorien auch in der Vormoderne aufeinander bezogen wurden. Diese Bezüge werden in den Quellen in Form der vier Primärqualitäten diskutiert, wodurch die Astrologie in einen engen Zusammenhang zu zeitgenössischen Medizin- und Körperdiskursen rückt. Die Arbeit liefert damit auch eine wichtige Fallstudie zur historischen Intersektionalitätsforschung.
Aktualisiert: 2022-09-08
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Körpermakel – Arbeits(un)fähigkeit – Kirchenrecht

Körpermakel – Arbeits(un)fähigkeit – Kirchenrecht von Stöhr,  Friederike
Körperlich versehrte Geistliche sind eine Gruppe, die es nicht geben sollte ‒ und zwar nicht nur im Mittelalter, sondern noch bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein. Auf der Grundlage des alttestamentarischen Priestergesetzes forderte die Kirche von Geistlichen grundsätzlich körperliche Unversehrtheit. In der Praxis gab es dennoch Priester, die auf einem Auge blind waren oder eine Beinprothese hatten. Mit einer päpstlichen Dispens war es ihnen sogar möglich, tätig zu sein, ohne gegen kanonisches Recht zu verstoßen. Die Arbeit behandelt den Umgang mit Behinderung, chronischer Krankheit und Altersgebrechen durch Kirche und Gesellschaft vom ausgehenden 14. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Studie stehen Weltgeistliche, von einfachen Dorfpfarrern bis hin zu hochrangigen kirchlichen Funktionsträgern wie Bischöfen. Zum einen wird untersucht, wie Gemeinden, Kollegen und Kirchenobere auf körperlich versehrte Geistliche reagierten. Zum anderen folgt die Arbeit dem Ansatz der Dis/ability History, Versehrtheit nicht nur von außen zu betrachten, und analysiert, wie die Betroffenen selbst mit ihrem Schicksal umgingen, welche Handlungsmöglichkeiten sich ihnen boten und inwieweit sie diese zu nutzen wussten. Das Hauptquellenmaterial für die Untersuchung stellen die in den Registern der päpstlichen Kanzlei und Pönitentiarie überlieferten Suppliken und Dispense versehrter Geistlicher dar, die dem Papst und seinen Vertretern ihre Geschichten und Bitten vortrugen. Diese einzigartige Quellenserie wurde durch ausgewählte regionale Quellen aus dem Deutschen Reich und Skandinavien ergänzt.
Aktualisiert: 2021-04-29
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Recueil Robertet

Recueil Robertet von Ziegler,  Frank-Thomas
Der Recueil Robertet, auch Bourbon emblem book genannt, ist eine faszinierende Bilderhandschrift, die im Milieu hoher Hofbeamter und -dichter an der Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Renaissance entstand. Mit seinen 172 Federzeichnungen gewährt er einen beispiellosen Überblick über das Spektrum profaner Bildthemen seiner Zeit: Neben Motiven und Themen der antiken Mythologie stehen etwa »Sprichwortbilder« oder Bildnisse berühmter Männer und Frauen, die fast ausnahmslos mit Begleitversen ausgestattet sind. Vor allem aufgrund der besonderen Themenvielfalt galt die Handschrift bislang vielfach als willkürlich zusammengestellte Vorlagensammlung für die angewandten Künste. Diese Studie aber fügt dem Recueil Robertet nicht bloß eine im siebenbürgischen Hermannstadt entdeckte Kopie hinzu. Sie kommt auch zu dem Schluss, dass sein thematischer Aufbau auf einer übergreifenden intellektuellen Konzeption fußt und dass er von Beginn an als unterhaltsames Kompendium mit enzyklopädischem Anspruch für jugendliche Nutzer entworfen wurde, das die heranwachsenden Leser auf die Welt und das Leben zu Hofe vorbereitete.
Aktualisiert: 2020-08-27
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Die Vielfalt der Bilder und die eine Wahrheit

Die Vielfalt der Bilder und die eine Wahrheit von Flüchter,  Antje
Seit dem 19. Jahrhundert sieht sich die westliche Welt meist den anderen Weltregionen als überlegen an. Dies traf lange auch auf das moderne Indien zu, das vorrangig als armes ›Entwicklungsland‹ gesehen wurde. In der Vormoderne war das anders: Indien war als Schatzkästchen ein europäischer Sehnsuchtsort, wo Gewürze, Edelsteine und andere Wunder lockten. In den ersten 250 Jahren, nachdem Vasco da Gama den Seeweg nach Indien gefunden hatte, trafen europäische Reisende in Indien auf mächtige Reiche; vor allem ist hier an das islamische Mogulreich zu denken, aber auch die Territorien der Malabarküste oder die Sultanate im Landesinneren stellten wichtige Machtfaktoren dar. Die Europäer, seien es Diplomaten, Kaufleute oder Missionare, staunten nicht nur, sondern sie mussten sich meist an indische Gewohnheiten und Sitten anpassen. Die vorliegende Arbeit zeichnet die Beschreibungs- und Umschreibungsprozesse der deutschsprachigen Indienwahrnehmung vom 16. Jahrhundert bis zum Übergang zur Moderne nach; sie untersucht die Wissensproduktion von Reiseberichten über Kompilationen bis in Enzyklopädien. Thematisch wurden Schwerpunkte aus dem herrschaftlichen Feld gewählt (Hof & Diplomatie, Erbfolge, Krieg & Militärorganisation, Religionspolitik, Recht). Während der moderne Staat vielfach als europäischer Exportschlager gilt, werden in dieser Arbeit seine verflechtungsgeschichtlichen Dimensionen am Beispiel der Indienwahrnehmung ausgeleuchtet.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Täler voller Wunder

Täler voller Wunder von Zwyssig,  Philipp
Weit davon entfernt, abgeschottete und in sich geschlossene Gesellschaften zu sein, waren die katholisch gebliebenen Ort- und Talschaften im frühneuzeitlichen Graubünden in großräumige Austauschprozesse eingebunden. Der Band zeigt auf, dass daraus eine alpine Kulturlandschaft resultierte, die mit der Qualität des Sakralen behaftet schien: auf engstem Raum entstanden vielfältige kirchliche Heils- und Heilungsangebote, die Gottes wundertätiges Eingreifen ins irdische Geschehen zu einer alltäglichen Erfahrung werden ließen. Für die Menschen bedeutete dies ein Zugewinn an Handlungsoptionen, denn sie konnten aus diesen vielfältigen religiösen Angeboten jene auswählen, die ihnen zur Alltagsbewältigung in der alpinen Bergwelt am effizientesten erschienen. Indem deutlich wird, wie mit irdischen Mitteln (Kirchenbau, Ablassurkunden, Sachsakramentalien) das Sakrale in der Welt verankert und über Wunder erfahrbar gemacht, zugleich aber mit der Sakralität der Heilsvermittlung auch ausgesprochen profane Macht- und Geltungsansprüche der Kirche artikuliert werden konnten, leistet das Fallbeispiel der Drei Bünde einen Beitrag zum besseren Verständnis jener Mechanismen, die die einzelnen katholischen Kultgemeinschaften in der Frühen Neuzeit – so unterschiedlich diese auch sein mochten – zu einer universalen Heils- und Kirchengemeinschaft verflochten.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Scientia Kircheriana

Scientia Kircheriana von Asmussen,  Tina
Wer oder was verbarg sich hinter dem Namen Athanasius Kircher S. J.? Anhand der Analyse des gedruckten Œuvre Kirchers, seiner Korrespondenz sowie seiner zahlreichen Wissenspräsentationen nördlich und südlich der Alpen untersucht der Band die Fabrikationsmechanismen der Kircher-Figur und seiner Wissenschaft. Die Studie zeigt, dass es sich bei Kircher nicht nur um einen jesuitischen Gelehrten und Autor zahlreicher Publikationen handelte, sondern um ein mehrhändig betriebenes Unternehmen. Kircher war ein Produkt des Buchmarktes, sein Name fungierte als Markenzeichen für exklusives und spektakuläres Wissen sowie für großformatige und reich illustrierte Bücher. Diese Perspektive ermöglicht eine neue Sicht auf die hinter dem Gelehrten im Verborgenen liegenden Mechanismen der Wissensgenese ‒ und ebenso auf die kollektiv betriebenen Prozesse der Produktion, Zirkulation und Distribution von Wissen. Die räumlichen Bedingungen, die Kirchers Wissen konstituierten, die Netzwerke, in denen es zirkulierte, und die zahlreichen Akteure, die an der Produktion und Vermarktung beteiligt waren, zeigen nicht den strategischen Unternehmer Kircher, sondern eine äußerst dynamische Werkstatt Kircher.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Ausgewählte Aufsätze zur Kulturgeschichte

Ausgewählte Aufsätze zur Kulturgeschichte von Cáceres Mardones,  Jose, Hacke,  Daniela, Roeck,  Bernd
Bernd Roeck hat mit seinen Arbeiten zur Sozial-, Wirtschafts-, und Kulturgeschichte die Frühneuzeitforschung maßgeblich geprägt. Dieser Band präsentiert einen Ausschnitt seines breiten Schaffens. Versammelt werden Texte aus vier Jahrzehnten, die Roecks Annäherung an die Kunstgeschichte und Bildwissenschaft sowie dessen Auseinandersetzung mit Jakob Burckhardt und Aby Warburg dokumentieren, über Kulturaustausch und Renaissance(n) reflektieren, aber auch Außenseiter, Metaphysik und wahrnehmungsgeschichtliche Aspekte des Hexenwahns beleuchten. Entstanden ist ein facettenreicher und gut lesbarer Band, der zentrale Themen der Frühneuzeitforschung und der Geschichte der Renaissance bündelt.
Aktualisiert: 2020-06-30
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Der Schatz der Marienkirche zu Danzig

Der Schatz der Marienkirche zu Danzig von Borkopp-Restle,  Birgitt
Der Paramentenschatz der Marienkirche zu Danzig/Gdańsk ist nach Umfang und Qualität einer der bedeutendsten textilen Bestände, die sich aus dem Mittelalter erhalten haben. Die ältesten überlieferten Objekte – Gewänder aus zentralasiatischen Seiden mit reichem Golddekor – stammen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die meisten der zur Ausstattung der Altäre verwendeten Stoffe wurden jedoch in den Seidenzentren Italiens gewebt; in den erhaltenen Objekten liegt uns ein Repertoire von weit mehr als einhundert verschiedenen Mustern aus dieser Produktion vor. Für die erste große Blütezeit der europäischen Seidenweberei ist dies das umfangreichste Konvolut, das sich im ursprünglichen Verwendungskontext erhalten hat. Stickereien in Gold- und farbigen Seidenfäden von hoher Qualität schmücken viele der Gewänder; den Mustern der Gewebe stellen sie Bilder zur Seite – Darstellungen von Heiligen, aber auch Szenen aus dem Marienleben und der Passion Christi. Abzeichen und Wappen weisen einige der kostbaren Ausstattungsstücke als Schenkungen wohlhabender Bürger und Korporationen der Stadt aus. Der neue Katalog erfasst die heute in Lübeck und Nürnberg bewahrten Werke des Schatzes. In ausführlichen Texten und mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Schnittzeichnungen der Gewänder und detaillierten webtechnischen Analysen der Stoffe stellt er die Objekte entsprechend dem aktuellen Stand kunsthistorischer Forschung vor.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Täler voller Wunder

Täler voller Wunder von Zwyssig,  Philipp
Weit davon entfernt, abgeschottete und in sich geschlossene Gesellschaften zu sein, waren die katholisch gebliebenen Ort- und Talschaften im frühneuzeitlichen Graubünden in großräumige Austauschprozesse eingebunden. Der Band zeigt auf, dass daraus eine alpine Kulturlandschaft resultierte, die mit der Qualität des Sakralen behaftet schien: auf engstem Raum entstanden vielfältige kirchliche Heils- und Heilungsangebote, die Gottes wundertätiges Eingreifen ins irdische Geschehen zu einer alltäglichen Erfahrung werden ließen. Für die Menschen bedeutete dies ein Zugewinn an Handlungsoptionen, denn sie konnten aus diesen vielfältigen religiösen Angeboten jene auswählen, die ihnen zur Alltagsbewältigung in der alpinen Bergwelt am effizientesten erschienen. Indem deutlich wird, wie mit irdischen Mitteln (Kirchenbau, Ablassurkunden, Sachsakramentalien) das Sakrale in der Welt verankert und über Wunder erfahrbar gemacht, zugleich aber mit der Sakralität der Heilsvermittlung auch ausgesprochen profane Macht- und Geltungsansprüche der Kirche artikuliert werden konnten, leistet das Fallbeispiel der Drei Bünde einen Beitrag zum besseren Verständnis jener Mechanismen, die die einzelnen katholischen Kultgemeinschaften in der Frühen Neuzeit – so unterschiedlich diese auch sein mochten – zu einer universalen Heils- und Kirchengemeinschaft verflochten.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Die Architektur der Normannen in Süditalien im 11. Jahrhundert

Die Architektur der Normannen in Süditalien im 11. Jahrhundert von Becker,  Oliver
Im Verlauf des 11. Jahrhunderts erobern die Normannen das festländische Süditalien und Sizilien. Bildung und Konsolidierung ihrer Herrschaften begleitet eine ebenso rasche wie monumentale Neubestimmung der architektonischen Topographie. Die vorliegende Studie zeichnet erstmals systematisch das Panorama einer Herrschaftsarchitektur, durch welche die Normannen ihren neuen Machtanspruch visualisieren. Über repräsentative Schlüsselbauten – die Episkopalkirchen von Salerno, Otranto, Tarent, Reggio, Aversa und Capua – wird eine Matrix von Bauformen und ihrer Interpretation entwickelt, durch die eine Vielzahl normannischer Bauten der Region miteinander vernetzt wird. Der in der architekturhistorischen Forschung oft zur Beschreibung eines bloßen zeitlichen und räumlichen Kontexts verwendete Begriff einer ›normannischen Architektur‹ Süditaliens wird dadurch substantiell gefüllt und beispielhaft konkretisiert. Die ausführliche Diskussion ihrer Rezeption im frühneuzeitlichen Schrifttum, in Reiseliteratur und in den fachwissenschaftlichen Diskursen vervollständigt das Bild dieser heute noch süditalienische Städte prägenden Monumente.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Gedruckte Gnade

Gedruckte Gnade von Brugger,  Eva
Die bayerische Wallfahrt erlebte mit den so genannten Nahwallfahrten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges einen ungeahnten Aufschwung. Neue Wallfahrtsorte entstanden, alte wurden wiederbelebt. Gleichzeitig wurde die Kritik an der Frömmigkeitspraktik immer lauter. Kirchliche und weltliche Obrigkeiten erließen Dekrete, um Dauer und Häufigkeit von Wallfahrten zu beschränken. Aus medien- und kulturhistorischer Perspektive setzt sich dieses Buch mit den Dynamiken auseinander, die aus dieser spannungsvollen politischen, konfessionellen und regionalen Konstellation resultierten: Wie konnten die einzelnen Wallfahrtsorte den Beweis liefern, dass göttliche Gnade gerade hier wirkte? Und warum griff man dafür – entgegen konventionell konfessioneller Medienzuordnungen – auf das gedruckte Buch zurück?
Aktualisiert: 2020-03-31
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Trauen und Glauben

Trauen und Glauben von Ziegler,  Hannes
Hat Vertrauen eine besondere Bedeutung für die politische Kultur des Alten Reiches nach der Reformation? Lassen sich die Geschicke des Reiches vor dem Dreißigjährigen Krieg durch die Untersuchung von Vertrauen besser verstehen? Der Band geht diesen Fragen nach. Durch die Untersuchung von Reichstagsakten und politischen Korrespondenzen sowie Flugschriften und Traktaten fragt die Studie nach jenen Vorstellungen von Vertrauen, mit denen die historischen Akteure in Verhandlungen argumentierten und die ihren Entscheidungen zugrunde lagen. Dadurch wird erkennbar, dass Vertrauen einerseits eine wichtige Rolle in den Diskussionen über das zentrale Problem des Reiches nach der Reformation einnahm: Wie war das politische Zusammenleben in einem konfessionell gespaltenen Reich möglich? Zum anderen kann gezeigt werden, dass Vertrauen auch in den politischen Beziehungen der Fürsten untereinander eine wichtige Rolle spielte, etwa um Beziehungen zu stabilisieren und Kooperationen zu festigen. Im Ergebnis entsteht eine neue Perspektive auf die Frage, welche Mechanismen das Reich zusammenhielten und an welchen Problemen die Einheit des Reiches letztlich zerbrach.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Aufklärung und sakraler Raum

Aufklärung und sakraler Raum von Coers,  Birgitta, Enderlein,  Lorenz, Kunz,  Tobias, Thome,  Markus
Die Autorinnen und Autoren des Bandes diskutieren an zahlreichen Ausstattungsvorhaben in Sakral- und Bibliotheksräumen Mitteleuropas, inwieweit die ideellen Konzepte einer im katholischen Milieu zu fassenden Aufklärung ästhetische und funktionale Strategien im Umgang mit Bildern, Objekten und Dekorationselementen verändert haben. Über die immer wieder geltend gemachte Dichotomie von Barock und Klassizismus – als stilistischer Manifestation der Aufklärung – hinaus, geraten dabei komplexe kunsthistorische, theologische und liturgiegeschichtliche Fragestellungen in den Blick: die Neuorganisation herkömmlicher sakraler Raumordnungen durch Altäre, Chorgestühle, Skulpturen oder Fresken, die Brechung illusionistischer Verfahren in der Malerei, inhaltliche Akzentverschiebungen in den Bildprogrammen, die Rekontextualisierung überkommener Artefakte oder ein neuartiges Geschichtsverständnis und die damit verbundene Visualisierung historischer Überlieferung. In der Gesamtheit der untersuchten Phänomene entsteht ein differenziertes Bild vom katholischen Sakralraum, von den einzelnen Akteuren und ihren widersprüchlichen Interessen in den Jahrzehnten vor der Säkularisation.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Konstanz und Wandel

Konstanz und Wandel von Blennemann,  Gordon, Kleinjung,  Christine, Kohl,  Thomas
Die 1000 Jahre europäischer Geschichte, die wir als Mittelalter bezeichnen, wurden in besonderer Weise von der »vita religiosa« geprägt. Die vielfältigen religiösen Lebensformen (in Klöstern, Stiften, Bruderschaften, Schulen), ihre nicht selten konfliktbeladene Koexistenz und das Aufeinandertreffen traditioneller Lebensformen und Reformströmungen stehen im Zentrum der Beiträge. Aber auch die Beziehungen zur gesellschaftlichen Umwelt, für deren Seelenheil die religiös lebenden Männer und Frauen beteten, das Totengedenken sicherten, Grablegen anboten, Schreib-, Boten- und Verwaltungsdienste leisteten, Konflikte schlichteten und als zentrale Mittler zwischen der irdischen Sphäre und Gott agierten, werden berücksichtigt. Mit den hier versammelten Arbeiten ehren Schüler, Freunde und Kollegen Franz J. Felten, der sich in diesen Feldern große Verdienste erworben hat, aus Anlass seines 70. Geburtstags.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Scientia Kircheriana

Scientia Kircheriana von Asmussen,  Tina
Wer oder was verbarg sich hinter dem Namen Athanasius Kircher S. J.? Anhand der Analyse des gedruckten Œuvre Kirchers, seiner Korrespondenz sowie seiner zahlreichen Wissenspräsentationen nördlich und südlich der Alpen untersucht der Band die Fabrikationsmechanismen der Kircher-Figur und seiner Wissenschaft. Die Studie zeigt, dass es sich bei Kircher nicht nur um einen jesuitischen Gelehrten und Autor zahlreicher Publikationen handelte, sondern um ein mehrhändig betriebenes Unternehmen. Kircher war ein Produkt des Buchmarktes, sein Name fungierte als Markenzeichen für exklusives und spektakuläres Wissen sowie für großformatige und reich illustrierte Bücher. Diese Perspektive ermöglicht eine neue Sicht auf die hinter dem Gelehrten im Verborgenen liegenden Mechanismen der Wissensgenese ‒ und ebenso auf die kollektiv betriebenen Prozesse der Produktion, Zirkulation und Distribution von Wissen. Die räumlichen Bedingungen, die Kirchers Wissen konstituierten, die Netzwerke, in denen es zirkulierte, und die zahlreichen Akteure, die an der Produktion und Vermarktung beteiligt waren, zeigen nicht den strategischen Unternehmer Kircher, sondern eine äußerst dynamische Werkstatt Kircher.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte zum römisch-deutschen Reich

Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte zum römisch-deutschen Reich von Reinle,  Christine
Der Einfluss des 2013 verstorbenen Gießener Mediävisten Peter Moraw auf die Erforschung des deutschen Spätmittelalters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war weitreichend. Insbesondere für die Öffnung der historischen Mediävistik gegenüber den theorieorientierten Sozialwissenschaften, aber auch für die Etablierung der prosopographischen Forschung in der deutschen Spätmittelalterforschung, die Neubewertung des spätmittelalterlichen Königtums, die Hofforschung und die Universitätsgeschichte beschritt Moraw neue Wege. Der vorliegende Band bietet die Ergebnisse einer 2014 an der Universität Gießen abgehaltenen internationalen Tagung, auf der insbesondere jüngere Forscher/-innen anhand der Themenbereiche Wissenschaftsorganisation und Quellenerschließung, König und Reich im Spätmittelalter, Personenforschung und Landesgeschichte die Verdienste Moraws aufzeigen, aber auch nach der aktuellen Relevanz seiner Modelle und Begriffe fragen, um diese konstruktiv und kritisch weiterzuentwickeln.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Weltbilder und die Ästhetik der Geographie

Weltbilder und die Ästhetik der Geographie von Koller,  Ariane
Als kulturelle Konstrukte aus Bild, Schrift und Zahl stellten Land- und Weltkarten der Frühen Neuzeit komplexe Repräsentationen der Realität und Ausdrucksformen des abstrakten Denkens dar, die stets in ihrer Wirkungsmacht auf die graphische Wiedergabe angewiesen waren. Das konzeptuelle Ineinandergreifen von kartographischer Abstraktion und künstlerischer Figuration war eine insbesondere den niederländischen Karten des 16. und 17. Jahrhunderts eigene Form einer universellen 'descriptio orbis'. Aufgrund dieser visuellen Interaktion unterschiedlicher Arten der Beschreibung waren die Topographien nicht nur weltabbildend, sondern vielmehr welterzeugend, indem sie zu Trägern, Vermittlern und Gegenständen zeitgebundener Wissensdiskurse wurden. Dieses Phänomen einer Ästhetik der Geographie, wie sie in den Werken der Amsterdamer Offizin Blaeu und ihres Umkreises zu beobachten ist, bildet erstmalig den Gegenstand einer kunsthistorischen Studie.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Die Skulpturen der Sluter-Nachfolge in Poligny

Die Skulpturen der Sluter-Nachfolge in Poligny von Witt,  Sabine
Die im 15. Jahrhundert für Poligny in der Freigrafschaft Burgund geschaffenen Skulpturen bilden nach den Werken der Kartause von Champmol das zweitgrößte Ensemble burgundischer Skulptur des ausgehenden Mittelalters. Die in situ sowie in Pariser und New Yorker Museen erhaltenen, zumeist lebensgroßen Steinskulpturen zitieren die Werke der Hofbildhauer Claus Sluter und Claus de Werve in hohem Maße. Geschaffen wurden sie für die Dominikanerkirche und für die vom burgundischen Hof geförderten Neubauten eines Klarissenkonvents und der Stiftskirche Saint-Hippolyte, mit denen die Herzöge ihre Landesherrschaft in der Provinz Franche-Comté demonstrierten. Mehrere aus Poligny stammende herzogliche Ratgeber ließen in Saint-Hippolyte Privatkapellen einrichten, deren skulpturale Ausstattung den Anspruch der Stiftungen unterstreicht. Sie gewähren Einblicke in die spätmittelalterliche Memorial- und Frömmigkeitspraxis und zeugen zugleich vom wachsenden Einfluss bürgerlicher Eliten am Hof der Herzöge von Burgund.
Aktualisiert: 2020-03-31
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