In einem anderen Leben

In einem anderen Leben von Reichlin,  Linus
Als er noch ein Kind war, kamen ihm seine Eltern oft wie Richard Burton und Liz Taylor vor. Sie waren das schillernde Paar in einer spießigen Umgebung: schön, erfolgreich, voller Leidenschaft – und ständig flogen die Teller durch die Luft. Der Ehekrieg tobte, bis ein tragischer Unfall ihm ein Ende setzte. Und mittendrin: er, Luis. Zwanzig Jahre später, Luis lebt schon lange in einem anderen Land und einem anderen Leben, lässt ein Zufall die Erinnerung an seine Jugendjahre wieder auf leben: In einer Berliner Galerie sieht er das von ihm gefälschte Gemälde, das auf fatale Weise mit dem Tod seiner Mutter verknüpft war. Luis, ein Meister der Verdrängung, hatte damals alle Familienbande radikal gekappt. Sein Vater war eine Enttäuschung, einer, der sich am Whiskyglas festhielt und von der Bärenjagd träumte. Die unerwartete Wiederbegegnung mit dem Gemälde wirkt wie ein Wink des Schicksals, sich endlich der Vergangenheit zu stellen, die ihn, seine Beziehungen und vor allem ihr Scheitern, stärker bestimmt, als er sich eingestehen will. Und so beginnt für Luis eine Erinnerungsreise zu seinen Anfängen, zu seinen drei wichtigen Beziehungen und seinen Versuchen, den richtigen Rhythmus für sich in der Welt zu finden. Eine Reise, an deren Ende er – vielleicht – den richtigen Takt finden wird …
Aktualisiert: 2023-06-05
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Der letzte Zeitungsleser

Der letzte Zeitungsleser von Angele,  Michael
»Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.« David Wagner zu Michael Angeles _Der letzte Zeitungsleser_ Zugegeben, nicht jeder Zeitungsleser ist so fanatisch wie Thomas Bernhard: Als er dringend einen Artikel in der NZZ lesen wollte, diese aber im heimischen Ohlsdorf nicht zu haben war, machte er sich auf nach Salzburg; aber da gab es die Zeitung auch nicht. Also ging es nach Bad Reichenhall, dann nach Bad Hall, dann nach Steyr und am Ende waren 350 Kilometer zurückgelegt auf der Suche nach dem Suchtstoff. Manchen geht es nicht unähnlich, wenn keine Zeitung zur Hand ist. Doch egal wie stark die Sucht gar nicht so weniger auch sein mag – die Vielfalt der deutschsprachigen Zeitungslandschaft, ja die Tageszeitung an sich, wird wohl nicht zu retten sein. Da geht etwas verloren. Michael Angele (der u. a. Chefredakteur der ersten deutschen Internetzeitung war und alles andere als neuerungsfeindlich ist) lässt mit wehmutsvoll wachem Blick Revue passieren, was alles verschwindet: nicht nur eine Nachrichtendarreichungsform, nein – eine Kulturleistung, ja eine Lebensform. Das fängt bei der Umgebung an, in der man seine Zeitung zu lesen pflegt, dem Ritual, welchen Teil wann. Und geht weiter bei der durch das Blatt in Gang gesetzten (oder verhinderten) Kommunikation am Frühstückstisch – manche Ehe wäre ohne Zeitung ganz anders verlaufen. Und wie soll sich das Gefühl kosmopolitischer Weltläufigkeit einstellen, wenn man in einer New Yorker Hotellobby am Handy Spiegel Online statt die New York Times liest? Mit Herzblut geschrieben, mit Scharfsinn gefasst: Wenn einst das letzte Exemplar einer gedruckten Zeitung vergilbt und zerfallen sein wird, hat Michael Angele mit _Der letzte Zeitungsleser_ der Lebensform Zeitung schon längst ein Monument gesetzt.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Onno Viets und der weiße Hirsch

Onno Viets und der weiße Hirsch von Schulz,  Frank
Der eigenwilligste Privatdetektiv der Literaturgeschichte zieht aufs Dorf. Doch die Idylle trügt gewaltig. Der dritte Onno ist beileibe kein Regionalkrimi, sondern ein Roman von Welt. Protzten Onnos bisherige Abenteuer noch mit Kreuzfahrtschiffen und Kiezoligarchen, Popmagnaten und Rotlichteskapaden, ist der Mittelpunkt der Welt beim dritten und letzten Onno Viets das Dörfchen Finkloch. Selten gab es mehr Dorfidylle auf so wenigen Quadratmetern. Doch Onnos scheinbar beschaulicher Sommer bei den Schwiegereltern hat einen düsteren Hintergrund: Geplagt von einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung, ist der Privatdetektiv von eigenen Gnaden von Hamburg raus aufs Land geflohen. Denn seit dem dramatischen Fall um den »Irren vom Kiez« ist er nicht mehr er selbst: Nicht nur, dass er an der Pingpongplatte versagt, er leidet vor allem unter ausgewachsenen Panikattacken, die seine Tage zur höllischen Qual werden lassen. Dörflichkeit und kuscheliger Schoß der Schwiegerfamilie sollen für Linderung sorgen. Doch natürlich stolpert Onno auch in Finkloch unfreiwillig in finstere Machenschaften, bei denen nicht nur gekreuzigte Pharaonenkatzen und Schusswaffen eine gewichtige Rolle spielen, sondern auch die »Katzenzenzi«, exilbayerische Esoterikerin, die es vom Astro-TV ins norddeutsche Dorf verschlagen hat, wo sie sich mit Vollmondseminaren eine goldene Nase verdient. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse, es gibt sogar einen Toten … doch auf einmal beginnt Frank Schulz, aus der Komik seiner Regionalfarce heraus das Schicksal ganzer Generationen zu erzählen. Das Dorfbuch mutiert zum Weltbuch und Schulz erzählt mit einer Wucht, die den Leser umhaut. Der nächste große Schulz’sche Wurf – der würdige Abschluss einer grandiosen Trilogie.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Valdivia

Valdivia von Palla,  Rudi
»Das Meer ist alles!« Kapitän Nemo. Der deutsche Griff nach dem Meer und die Eroberung der Tiefsee. Die Tiefsee – eine lichtlose, kalte und lebensfeindliche Welt oder Ursprung allen Lebens? Auch wenn man Mitte des 19. Jahrhunderts noch wenig über sie wusste – der menschlichen Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Kaiser Wilhelm II. z. B. war sich sicher, dass die Zukunft des Deutschen Reiches auf dem Wasser liege. Im Wettkampf mit Großbritannien um die Weltmachtstellung war nicht nur der Ausbau der Kriegsf lotte, sondern auch die wissenschaftliche Eroberung der Tiefsee ein wichtiges politisches Instrument. Leicht war er deshalb von der geplanten Expedition des Leipziger Zoologen Carl Chun zu begeistern. Auch der Deutsche Reichstag ließ sich überzeugen und gab für die erste deutsche Tiefsee-Expedition eine ungewöhnlich hohe Summe frei. 1898 konnte der Schraubendampfer Valdivia mit modernster wissenschaftlicher Ausrüstung in See stechen. Unter der Leitung Carl Chuns durchkämmte die Valdivia den Nord- und Südatlantik, die antarktischen Gewässer und den Indischen Ozean, führte umfangreiche Messungen zur Meerestiefe und -temperatur durch, erforschte die Beschaffenheit des Meeresbodens und entdeckte zahlreiche neue Tierarten – die wissenschaftliche Ausbeute war grandios. Rudi Palla hebt nun einen jahrzehntelang in Archiven verstaubten Schatz: Mit »Valdivia. Die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition« erscheint erstmals eine umfassende Darstellung der Forschungsreise, die den Fokus nicht allein auf die wissenschaftlichen Ergebnisse richtet, sondern auch bisher nicht ausgewertete Materialien wie Notiz-, Tage- und Fangbücher einbezieht. Mit erzählerischer Verve vermittelt Palla einen lebendigen Eindruck vom Alltag an Bord. Zahlreiche Originalabbildungen zeigen, welch ungeahnte Pracht und welchen Reichtum die Tiefsee in sich birgt.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Julia Sommer sät aus

Julia Sommer sät aus von Krohn,  Tim
Zukunft säen im Genossenschaftshaus – ein neuer Band der Reihe, »die süchtig macht« (Felix Münger, SRF-Kultur). Nach einem Band über ungewisse Zukunftserwartungen (»Herr Brechbühl sucht eine Katze«) und einem über den Schrecken von 9/11 und die Furcht vor einer zerfallenden Welt (»Erich Wyss übt den freien Fall«) nehmen die großen Züge von Tim Krohns Romanserie sichtbar Gestalt an. In »Julia Sommer sät aus« geht es um Neuaufbau und das Arbeiten an Utopien. Wie immer spiegelt Tim Krohn die große Welt in der kleinen seines Zürcher Genossenschaftshauses in der Röntgenstrasse: Die Schauspielerin Selina May träumt davon, zu ihrer Jugendliebe nach Berlin zu ziehen, und der Forscherdrang des risikofreudigen Studenten Moritz Schneuwly treibt ihn zu immer neuen Experimenten. Seine geliebte Mary ist aus New York zurück, reist aber gleich nach Amsterdam weiter, um dort ein neues Leben als Studentin zu beginnen. Pit aus dem zweiten Stock hat sein Studium abgebrochen und ist fasziniert von der lebensfrohen Mutter seiner Freundin Petzi, die gerade ihr Leben noch einmal neu entwirft und ihn auf eine Reise nach Griechenland mitnimmt.Beim alten Erich Wyss treibt der Frühling bisweilen seltsame Blüten, und Julia Sommer muss nicht nur sehr um ihr »Gärtlein« kämpfen, sondern plötzlich sogar um ihr Leben. Auch diesmal lässt Tim Krohn seine Figuren und Leser Gefühle aller Couleur durchleben. Und natürlich gärtnert nicht nur Julia Sommer – es wird viel gesät, gejätet, gestützt und gepflegt in diesem Band: Pflanzen auf Fenstersimsen, Balkonen und in Gärten – und Gedanken und Lebensentwürfe in den Köpfen vieler Figuren.
Aktualisiert: 2023-06-05
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