Seit dem Ende des Kalten Kriegs erwarten die einen das neoliberale Eine-Welt-Dorf, die anderen erkennen einen Kampf der Kulturen mit mehreren neuen Macht- und Wirtschaftsblöcken.
Der Blick auf China zeigt, dass dort sehr erfolgreich eine „staatlich gesteuerte Volkswirtschaft“ arbeitet. Sie verbindet klare strategische Ziele mit einer durchgängigen operativen Steuerung und einer geschickten Taktik. Mit ihren vielen Devisen kaufen sie unter anderem weltweit Technologiefirmen samt deren Wissen.
Die „unsichtbare Hand“ der Neoliberalen mit den deregulierten Finanzmärkten steht dem ahnungs- und machtlos gegenüber. Das Hauptproblem des Neoliberalismus ist seit 1990 die „Geldschöpfung ohne Wertschöpfung“. Sie übersteigt das Wachstum der Realwirtschaft z.T. um das 100-fache wie die Derivate, die 2007 die Weltfinanz-, Wirtschafts- und Eurokrise auslösten. Die Gefahr ist keineswegs gebannt.
Hinzu kommen schwerwiegende Folgen. Das so geschöpfte Geld fließt in die Taschen ganz weniger. Dadurch kommt es (1.) zur massiven Umverteilung von unten nach oben zu den Finanzkapitalisten, (2.) zum Aufkauf der Realwirtschaft durch diese Großgeldbesitzer (z.B. über Hedgefonds, Investment- und Schattenbanken) und (3.) zur Steuerung der Wirtschaft von oben und außen. Nicht Bedürfnisse und Nachfrage der Kunden bestimmen die Produktion, sondern „Shareholder Value“, d.h. der größte Profit und der Nutzen der Investoren. Die Marktwirtschaft wurde zum Finanzkapitalismus.
Das war in der Sozialen Marktwirtschaft mit ihrem Ordoliberalismus nicht möglich. Das und die Gründe werden gezeigt. Daraus folgt im letzten Schritt: Wir müssen die Soziale Marktwirtschaft zur Sozialen Volkswirtschaft weiterentwickeln. Nur so kann Europa dem angelsächsischen Finanzkapitalismus und dem chinesischen Staatskapitalismus widerstehen. Diese neue Wirtschaftsordnung und ihre Strategie sind das Kernstück des Buchs.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die ‚Soziale Volkswirtschaft‘ ist die Fortentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft. Sie ist die Alternative zum globalen, neoliberalen Kapitalismus.
Sie heißt Soziale Volkswirtschaft und nicht Soziale Marktwirtschaft, weil erfolgreiches Wirtschaften beim Volk, den arbeitenden und erfinderischen Bürgern beginnt. Vor dem Markt kommt die Produktion. Wer nichts hat und nichts kann, braucht nicht auf den Markt. Darum sind manche Länder arm, andere reich. Erfindungen, neue Güter und nützliche Dienste sind die „Wurzeln des Wohlstands“.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die Zeit ist reif. Die Wirtschaft ist in schwieriger Lage, die Wirtschaftswissenschaft in einer ernsten Krise. Der amerikanische Star-Ökonom Rogoff sagt: „Unsere Modelle sind sehr elegant, aber sehr, sehr erfolglos.“
Das Modell des vollkommenen Marktes ist die Ausnahme. Rogoff zieht daraus Schlüsse: „Nun ist die Zeit für mehr Experimente gekommen, für die Erforschung der Unvollkommenheit der Märkte.“ Wo wir hinschauen, sind Machtmärkte (Oligopole), Kartellmärkte oder Staatsmärkte. Sie sind die Regel. Wir werden über eine wirksame Mittelstandspolitik und genossenschaftliche Gegenmacht nachdenken.
Sehr unvollkommen ist auch der Arbeitsmarkt. Vollbeschäftigung gab es bis in die 1960er Jahre (1962 Arbeitslosenquote 0,5 %, weniger als 100.000 Arbeitslose). Dann ging es langsam, aber stetig abwärts (2005: 5 Mio. Arbeitslosen, Quote 12 %). Die eine Theorie (Neoklassiker) empfiehlt viel billiges Geld, die andere (Keynesianer) Staatsschulden. Beide überzeugen nicht. Ich sehe eine Techniklücke als Ursache.
Die Grenzen des Sozialstaats sind erreicht. Die Ausgaben wachsen seit Jahrzehnten zwei- bis dreimal schneller als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und beanspruchen 1/3 davon; in manchen Städten sind 65 % der laufenden Ausgaben „Soziale Hilfen“. Die Hälfte der Ausgaben beim Bund sind für „Soziales“ (2009: 49%). Auch im sozialen Bereich muss gelten: kein Geld ohne Gegenleistung. Hartz IV ist ein Anfang, aber noch lange nicht die Wende. Wir werden Antworten suchen.
Die grenzenlose Staatsverschuldung und die Finanzkrise hängen zusammen. Auch hier gibt es Antworten. Der Tübinger Vertrag von 1514 ist ein historisches Beispiel. Zeitgemäße Lösungen und Vorschläge sind entwickelt, aber noch nicht erwünscht.
Von überragender Gefährlichkeit ist die heutige grenzenlose Geldvermehrung. Einige Zahlen (2011): Welt-BIP: 65 Bill. US $ (Realwirtschaft); Volumen Kapitalgeschäfte: 1.790 Billionen US $. Die Folge ist eine massive Umverteilung von unten nach oben, vom Mittelstand zu den großen Geldbesitzern. Mehr noch, die reinen Finanzmärkte wachsen zerstörerisch, ohne realwirtschaftliche Wertschöpfung. Die Zentralbanken, die Geschäftsbanken müssen umdenken. Eine neue Alt-Idee ist die Vollgeldtheorie.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der Kampf um die Schule tobt seit über vier Jahrzehnten. Er ist zum ideologischen Grabenkrieg geworden: Gesamtschule gegen dreigliedrige Schulen, Schule mit oder ohne Disziplin, Noten und Sitzenbleiben. Gelitten haben die Schüler, die Eltern und die Bildung. Wir müssen einen gordischen Knoten durchschlagen.
Wir müssen dabei Ordnung in den Bildungsdschungel bringen. In Bayern kommen 40% der Studenten nicht vom Gymnasium. Die Arbeitsagentur nennt 15.937 Studiengänge an deutschen Hochschulen. Für die Bürger muss das Bildungssystem verständlich, durchschaubar und überzeugend werden. Die Eltern müssen über den Weg ihrer Kinder durch die Schule entscheiden. Sie wollen dazu die passenden Angebote. Das ist weder die Gesamtschule noch die dreigliedrige Schule. Wir brauchen nach der Grundschule die neigungs- und begabungsgerechte „Mittelschule für alle“, für die praktisch wie für die theoretisch Begabten. Das führt zu einer Technischen und einer Naturwissenschaftlichen, zur Wirtschaftlichen und zur Sprachlichen Mittelschule. Diese vier Schularten sind nicht gleichartig, aber gleichwertig. Sie schließen mit der Mittleren Reife ab.
An die Mittelschule schließen sich die Technische und Naturwissenschaftliche, die Sprachliche und die Wirtschaftliche Oberschule an. Hinzu kommt noch die Lehre mit der Berufsoberschule. Wir brauchen ab der Mittleren Reife einen dualen Bildungsweg bis zum Hochschulabschluss. Das ist dann ein typisch deutscher Weg.
Wir lernen fürs Leben. Wir müssen am Ende jeder Schulstufe das können, was wir im nächsten Lebensabschnitt brauchen. Dabei müssen wir unterscheiden: Was ist an Wissen und Können wichtig und unverzichtbar, was nett und erfreulich, wenn wir es können? Das ergibt den Unterschied zwischen „Lernfächern“ und „Lehrfächern“. In den Lernfächern (z. B. Deutsch, Mathe, Englisch) gibt es am Ende jeder Schulstufe staatliche Abschlussprüfungen. Diese legen die Ziele fest, den Weg zu den Zielen wählen die örtlichen Schulen eigenverantwortlich und selbstständig.
Das führt zur „Bürgerschule“ und zum Abschied von der staatlichen Obrigkeitsschule. Bei der Bürgerschule liegt die Schulträgerschaft ganz bei der Gemeinde. Die Eltern (Erziehungsberechtigte), die Lehrer (Fachkräfte) und die Gemeinderäte (Träger der politischen und finanziellen Verantwortung) bestimmen gemeinsam das Schulgeschehen. Damit kommen wir zu einem „Schulrat neuer Art“. Hier sind die drei Gruppen gleichberechtigt vertreten (Drittelparität). Ausführungsorgan der Beschlüsse des Schulrats, der laufenden Verwaltungsgeschäfte und Schulleiter ist ein volksgewählter Kulturbürgermeister. Vorbild sind die Schweizer Schulpflegschaften sowie das dänische und niederländische Schulmodell. Es geht!
Über diesen zweiten Baustein des Bürgerstaats wollen wir in diesem Buch sprechen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Heute wird oft geklagt, unsere Gesellschaft habe die Orientierung verloren. Die Geschichte hilft uns weiter. Sie gibt Überblicke, zeigt Zusammenhänge und mögliche Entwicklungen.
Unser Gespräch ist auf den Bürgerstaat gerichtet. Der Staat ist die „höchste Form der Selbstorganisation eines Gemeinwesens“. Das ist aus der geschichtlichen Entwicklung am besten zu verstehen. Wir beginnen beim Untergang des Römischen Reiches, seines Staats und seines Rechts. Wie war der Neuanfang? Die Europa erobernden Germanenheere entwickelten das Lehenswesen, die frühmittelalterliche Gesellschafts-, Wirtschafts- und Heerschildordnung. Daraus entstand die mittelalterliche Ständeordnung. Sie heißt auch „alter Rechtsstaat“.
Mit dem Beginn der Neuzeit (1500) kam der monarchische Beamtenstaat. Er nannte sich Polizeistaat, d.h. Verwaltungsstaat. In West- und Nordeuropa wurden daraus Nationalstaaten. Ab der Aufklärung und der Französischen Revolution entstand allmählich der bürgerliche Rechtsstaat. Mit einer Verfassung, mit Grundrechten und Gewaltenteilung wurde der Landesherr eingeschränkt. Es folgten die Republik und heute der Sozialstaat. Sie alle blieben Obrigkeitsstaaten. Jetzt brauchen wir einen Bürgerstaat.
Durch die Jahrhunderte der europäischen Geschichte hallen die Rufe nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“. Die Inhalte sind zeitabhängig. Wir wollen fragen, wie sie im heutigen Europa, im Bürgerstaat ausgestaltet sein sollten. Der Blick in die Verfassungsgeschichte zeigt, dass auch „Recht und Gerechtigkeit“ zeit- und kulturabhängig sind. Der Wandel ist gewaltig. So verstehen wir, warum andere Kulturen bis heute andere Vorstellungen davon haben.
Im Band „4.2 Das Recht“ werden wir ein überzeitliches Verständnis von „Recht und Gerechtigkeit“ erarbeiten. Daraus folgen Vorschläge für Gerechtigkeit und Recht in einem Bürgerstaat. Damit ist die Politik gefordert. Denn Politik heißt, den zeitgemäßen, notwendigen Wandel durchzuführen. Stillstand ist Politikversagen und führt zu Reformstau. In so einem Stau stehen wir.
Aktualisiert: 2018-07-12
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In diesem Buch sprechen wir über den Wehrdienst sowie über Verbesserungen und Reformbedarf beim Militär. Ich will zeigen, welche Erkenntnisse und Fähigkeiten fürs Leben ich beim „Bund“ [Bundeswehr] erworben habe, bei den Mannschaften, den Unteroffizieren und den Offizieren.
Dadurch konnte ich ohne weitere Vorbereitung und Lernen durch Fehler in den Beruf einsteigen. Vor allem will ich zeigen, wie ich die erworbenen Führungs-, Steuerungs- und Organisationsgrundsätze als Bürgermeister und Landrat in Verwaltung und Politik umgesetzt habe. Denn ich hatte gelernt durch Aufträge, nicht durch Einzelbefehle führen (Auftragstaktik). „Wer führt, darf nicht ausführen. Wer ausführt, verliert den Überblick“, war ein eiserner Grundsatz. Das brachte allen, bis zu den Sachbearbeitern „Erfolgslust“. Jeder durfte im vereinbarten Rahmen selbständig, eigenverantwortlich und abschließend entscheiden. Nie habe ich dann jemand im Stich gelassen. Loyalität ist immer zweiseitig.
Dann machen wir uns über die heutige Außen- und Sicherheitspolitik Gedanken. Auch im 21. Jahrhundert wird sich Europa verteidigen müssen. Der oft rasche Wechsel der weltpolitischen Lage verlangt eine schnelle, geschmeidige Anpassung der Außen- und Verteidigungspolitik. Heute brauchen wir ein „Friedensheer“ als vierte Teilstreitkraft gegen Armut, Hunger u.a. in der Welt. Über diese Entwicklungshilfe und ihre Umsetzung wollen wir nachdenken. Auch große weltpolitische Krisen sind denkbar, dann müssen wir in ganz Europa schnell umrüsten können.
Das alles geht ohne eine allgemeine Dienstpflicht nicht. Dieser Dienst muss beiden Seiten Nutzen stiften, den dienenden Bürgern und dem Bürgerstaat. Denn rund ein Drittel der jungen Menschen in Deutschland ist heute ohne Hauptschul- und Berufsabschluss. Sie brauchen eine Berufsgrundausbildung. Ein erfolgreicher Dienst führt zu keiner Arbeitsplatz-, wohl aber zu einer Beschäftigungsgarantie. Diese fordert die EU, ohne zusagen, wie es gehen soll.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Wir alle müssen oft und viel schreiben, nicht nur als Schüler, sondern auch als Studenten bei Haus- und Prüfungsarbeiten, im Beruf bei Geschäftsbriefen, Stellungnahmen und Gutachten. Überall erleben wir heute schwache Leistungen. Denn es fällt vielen Erwachsenen in allen Berufsgruppen schwer, klar und verständlich zu schreiben. Diese Abhandlung zeigt, dass es gar nicht so schwer ist, aus einem klaren Gedanken einen verständlichen Satz zu machen. Wir müssen nur einmal die Grundzüge der Sprachlehre (Grammatik) und des Satzbaus (Syntax) erkannt haben.
Aktualisiert: 2018-07-13
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Im Bologna-Vertrag von 1999 haben 29 europäische Staaten vereinbart, bis 2010 einen einheitlichen Europäischen Hochschulraum zu verwirklichen. Darin sahen viele eine ganz große Gelegenheit, eine Hochschulreform an Haupt und Gliedern durchzuführen. Doch statt besser ist alles schlechter geworden.
Für mich war die Studienzeit, die schönste Zeit meines Lebens. Von den heutigen Studenten höre ich, dass das Studium ein Massenbetrieb und verschulter als eine Oberschule ist. Wir werden über vielen Missstände sprechen; und uns vor allem überlegen, wie es wieder anders werden kann: ohne Zulassungsbeschränkungen, mit Studienfreiheit und einschätzbaren staatlichen Abschlussprüfungen, wie ich sie bei meinen beiden juristischen Staatsexamen erlebte. Die Hochschulen sollen die Bedürfnisse der Studenten und der Gesellschaft verbinden. Beide wollen und brauchen eine berufstaugliche Ausbildung.
Dazu müssen die Abschlüsse („Bachelor“ und „Master“), die Hochschulen (Fachhochschulen, Universitäten, Forschungsstätten) und die Hochschullaufbahnen aufeinander abgestimmt werden. Alles muss zusammenpassen. Heute herrschen Wirrwarr und Undurchschaubarkeit bei den Zuständigkeiten, den Studiengängen und den Abschlüssen. „Deutsche Hochschulen bieten 16.000 Studiengänge an“, heißt es im Handelsblatt. Welcher Student, welcher künftige Arbeitgeber weiß da noch, was für ihn richtig ist oder was nur exotische Hobbyfächer von Professoren sind.
Das Leben muss auch ein bissel Spaß machen. Wir brauchen überschaubare und persönliche Hochschulen und Hochschulorte, vernetzte Hochschullandschaften mit persönlichen Begegnungen. Dazu kommen die Verflechtung von Praxis und Theorie, die Verbindung der Hochschulen mit der örtlichen Bürgerschaft und Wirtschaft. Die Hochschulen sollen Teil unseres Bürgerstaates sein, der sie finanziert. Sie verlieren den Boden unter den Füßen, wenn sie nur noch abgehobene Teile einer virtuellen, wolkigen „scientific community“ (Wissenschaftsgemeinde) sind, die am Leben vorbeilebt.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Im Band „4.1 Die Geschichte“ sahen wir, dass alles dem Wandel unterworfen ist: die Inhalte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, auch Recht und Gerechtigkeit, Sitte und Moral. Wir suchen in diesem Band überzeitliche Begriffsbestimmungen und dann zeitgemäße Inhalte für Recht und Gerechtigkeit, Ethik und Moral im Bürgerstaat.
Dabei muss sich das Recht aus einer Gerechtigkeit ableiten, die die Bürger überzeugt. Das Ziel der Gerechtigkeit im Bürgerstaat heißt „Mittelstand für alle Bürger“. Wir erarbeiten dazu ein Fünf-Punkte-Programm. Dem entsprechen unser heutiges Recht und die gesellschaftliche Entwicklung nicht. Sie laufen in die genau entgegengesetzte Richtung. Die Reichen werden reicher, die Armen immer mehr, der Mittelstand zerrieben. Es droht die Spaltung der Gesellschaft.
Wir suchen die Gründe, warum das Recht heute so umständlich und unverständlich, so unberechenbar und damit ungerecht geworden ist. Wir überlegen, wie die Hauptursachen, nämlich die Expertenfalle, der Einfluss der Machtgruppen (Lobby) und der Gewaltenteilungsmangel, überwunden werden können. Sie alle verhindern das Gemeinwohl, den gesamtgesellschaftlichen Nutzenausgleich.
Danach denken wir über Ethik und Ehrbarkeit, Sittlichkeit und Moral nach. Der Wandel der Moral ist normal, der Verlust eine Katastrophe. Denn die Folgen sind Kriminalität und Proletarisierung. Wir sind auf dem Weg dahin. Das organisierte Verbrechen ist überall, Betrug und Bestechlichkeit auch. Der Wandel von Recht und Gerechtigkeit, Ethik und Moral ist noch nicht geglückt.
Hier ist die Politik gefordert. Denn deren Aufgabe ist es, den notwendigen und zeitgemäßen Wandel durchzuführen – und zwar erfolgreich. Wir zeigen, warum die heutigen Volksvertreter nicht für die Gerechtigkeit und ein klares, gerechtes Recht kämpfen, sondern um „den Erwerb und Erhalt ihrer Macht" (Machiavelli). Regierungsmacht und Gesetzgebung müssen wieder getrennt werden. Das ist ein Grundprinzip im Rechtsstaat – und erst recht im Bürgerstaat.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Es geht um das Recht der Kinder auf eine kindgerechte Kindheit. Die Erwachsenen müssen zeitweise loslassen. Kinder brauchen freies Spiel und viel Bewegung. Überbehütet und zu dick sind viele heute. „Weg vom Rockzipfel und Bildschirm, hinein ins wirkliche und wilde Leben“, ist meine Forderung. Dazu brauchen die Kinder Kindergesellschaften. Das ist nicht nur meine Erfahrung als Kind, das bestätigen uns auch die Verhaltensforscher. Von der „Republik der Kinder“ bei Naturvölkern spricht Irenäus Eibl-Eibesfeldt.
Kindergarten und Kita sind für unsere Kleinen der erste Schritt ins Leben. Was brauchen sie dort an Erziehung und Bildung? Was ist der Unterschied? Warum ist beides nötig? Wie und wo sollen sie vermittelt werden? Wie viel Bildung braucht und verkraftet das Vorschulkind? Schon Fremdsprachenunterricht?
Um die Bedürfnisse der Familie, der berufstätigen Eltern zu befriedigen, brauchen wir die Kita (Kindertagesstätte). Doch in der „Kita der Zukunft“ sollen die hauptamtlichen Fachkräfte Eltern und Ehrenamt willkommen heißen. Starre Öffnungszeiten und der Ausschluss der Eltern sind von gestern. Erziehungsfragen sollen gemeinsam erörtert werden, Erziehungsberatung ist zu leisten. Wir gehen einen Schritt weiter. Im „Kita-Rat“ sollen die Eltern mitentscheiden, zusammen mit den Erziehern und Vertretern der Gemeinde (Kostenträger der Kita). Der Kita-Rat bestimmt, was geschieht.
Schließlich sollen die Kita und die Grundschule mit anderen Einrichtungen der Gemeinde (Sportstätten u.ä.) zu „Häusern für Familien“ zusammengefasst werden. Das ist der Schlussstein. Alle Generationen, Vereine, Alleinstehende und Senioren sind im „Haus für Familien“ willkommen. Nicht nur Bildung und Erziehung, auch Sport und Freizeit, Kultur und Geselligkeit sollen zusammengeführt werden. Dazu brauchen wir volksgewählte „Kulturbürgermeister“. Ihnen obliegt die Leitung und Verantwortung für Kita und Schulen, Vereine, Kultur und Soziales.
Diese „Kita der Zukunft“ im gemeindlichen „Haus für Familien“ ist der erste Baustein für einen „Bürgerstaat“. Schon hier gilt: Mitwirkung und Mitbestimmung der Bürger!
Das Werk ist eine Rahmenerzählung. Es ist ein Gespräch mit meinen Enkeln und Verwandten. Alle Begriffe sind erklärt. Das soll niemand daran hindern, es zu lesen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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„Mathe in der Würfelwelt“ richtet sich vor allem an Jugendliche, aber auch an Lehrer und Eltern oder alle, die noch einmal in die Mathe einsteigen wollen oder müssen. Ziel ist unter anderem, dass alle die Mittlere Reife schaffen. Das ist heute die Voraussetzung für die meisten Ausbildungsberufe.
In der Mittelschule (Sekundarstufe I) müssen die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik als die Kernfächer auf einem praxis- und prüfungstauglichen Niveau erlernt und beherrscht werden. Mathe ist für viele dabei das Angstfach. Das ist nicht nötig. Mathe-Schwerpunkte sind in der Mittelstufe zunächst „Dreisatz, Prozente und Zinsen“, also Anwendungen der vier Grundrechenarten. Dann folgen die drei höheren Rechenarten „Potenzen, Wurzeln und Logarithmen“.
Dabei kommt es oft zu Verständnisschwierigkeiten, weil diese Zahlenwelt (Arithmetik) nicht greifbar und anschaulich dargestellt wird. Das ändern wir und zeigen, dass wir uns mit Würfeln die drei höheren Rechenarten vor Augen führen können. Wir entzaubern die Logarithmen. Dazu ist ab der vierten Dimension die Zeit einzuführen. Wir haben damit einen anschaulichen Raum-Zeit-Körper.
Aktualisiert: 2018-07-20
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Dieses Buch behandelt die Mittelschule bzw. die Sekundarstufe I.- Der Kampf um die Schule tobt seit über vier Jahrzehnten. Er ist zum ideologischen Grabenkrieg geworden: Gesamtschule gegen dreigliedrige Schulen, Schule mit oder ohne Disziplin, Noten und Sitzenbleiben. Gelitten haben die Schüler, die Eltern und die Bildung. Wir müssen einen gordischen Knoten durchschlagen.
Wir müssen dabei Ordnung in den Bildungsdschungel bringen. In Bayern kommen 40% der Studenten nicht vom Gymnasium. Die Arbeitsagentur nennt 15.937 Studiengänge an deutschen Hochschulen. Für die Bürger muss das Bildungssystem verständlich, durchschaubar und überzeugend werden. Die Eltern müssen über den Weg ihrer Kinder durch die Schule entscheiden. Sie wollen dazu die passenden Angebote. Das ist weder die Gesamtschule noch die dreigliedrige Schule. Wir brauchen nach der Grundschule die neigungs- und begabungsgerechte „Mittelschule für alle“, für die praktisch wie für die theoretisch Begabten. Das führt zu einer Technischen und einer Naturwissenschaftlichen, zur Wirtschaftlichen und zur Sprachlichen Mittelschule. Diese vier Schularten sind nicht gleichartig, aber gleichwertig. Sie schließen mit der Mittleren Reife ab.
An die Mittelschule schließen sich die Technische und Naturwissenschaftliche, die Sprachliche und die Wirtschaftliche Oberschule an. Hinzu kommt noch die Lehre mit der Berufsoberschule. Wir brauchen ab der Mittleren Reife einen dualen Bildungsweg bis zum Hochschulabschluss. Das ist dann ein typisch deutscher Weg.
Wir lernen fürs Leben. Wir müssen am Ende jeder Schulstufe das können, was wir im nächsten Lebensabschnitt brauchen. Dabei müssen wir unterscheiden: Was ist an Wissen und Können wichtig und unverzichtbar, was nett und erfreulich, wenn wir es können? Das ergibt den Unterschied zwischen „Lernfächern“ und „Lehrfächern“. In den Lernfächern (z. B. Deutsch, Mathe, Englisch) gibt es am Ende jeder Schulstufe staatliche Abschlussprüfungen. Diese legen die Ziele fest, den Weg zu den Zielen wählen die örtlichen Schulen eigenverantwortlich und selbstständig.
Das führt zur „Bürgerschule“ und zum Abschied von der staatlichen Obrigkeitsschule. Bei der Bürgerschule liegt die Schulträgerschaft ganz bei der Gemeinde. Die Eltern (Erziehungsberechtigte), die Lehrer (Fachkräfte) und die Gemeinderäte (Träger der politischen und finanziellen Verantwortung) bestimmen gemeinsam das Schulgeschehen. Damit kommen wir zu einem „Schulrat neuer Art“. Hier sind die drei Gruppen gleichberechtigt vertreten (Drittelparität). Ausführungsorgan der Beschlüsse des Schulrats, der laufenden Verwaltungsgeschäfte und Schulleiter ist ein volksgewählter Kulturbürgermeister. Vorbild sind die Schweizer Schulpflegschaften sowie das dänische und niederländische Schulmodell. Es geht!
Aktualisiert: 2018-07-13
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