Europa wird gemacht

Europa wird gemacht von Petersen,  Marie, Rhode-Jüchtern,  Tilman, Schmelzer,  Martin, Siebert,  Annika
„Europa wird gemacht“ – das heißt: Europa ist nicht fertig, es ist auch nicht einfach ein Container der äußeren Realitäten. „Geographie ist nicht, Geographien werden gemacht“, lautet der entsprechende fachwissenschaftliche Grundsatz einer neuen Geographie. Geographien werden gemacht auch nach Maßgabe der Bedeutungen, die Subjekte den Dingen, Verhältnissen und Prozessen zuweisen. Der vorliegende Band zeichnet ein Bild von der Baustelle Europa, anstelle einer Hochglanzfassade. Zwei konkrete Europa-Projekte in der Schule werden vorgestellt und in einer Fülle von Lesetexten begleitet. Unter dem Titel „Europa – Heimat und Fremde“ und „Europa wird gemacht – bottom-up!“ haben Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen gearbeitet, diskutiert, gestaltet. Die Projekte wurden ausgezeichnet, von der Politik unter dem Label „Demokratie leben“, von der Pädagogik im Programm „Demokratisch handeln“, von der Wissenschaft im Programm „PUSH“ („Public Understanding of Science and Humanities“) des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Diese Projekte kann man nicht einfach nachmachen, das Buch ist also kein Rezeptbuch. Es ist vielmehr ein Mutmacher, was alles geht, wenn man sich nur traut und allen etwas zutraut. Und was dabei herauskommt, ohne ein Korsett von Lehrplänen, Schulbuchtexten, Methodik-Skills oder Begriffskatalogen. Schule ist mehr als Probehandeln, Schule machen ist Handeln. Und Schule ist ein Erfahrungsraum, manchmal sogar ein Lebensraum. Die Projekte verfolgen konsequent eine didaktische Konzeption vom verständnisintensiven Lernen und von einer subjektzentrierten Geographie. Die Wirkungen sind hier nachzulesen und der Idee nach auch für andere Schulen und Lehrer in Ausbildung und Praxis anregend. Es ist keine Beschwörung des großen Konjunktivs, was alles gemacht werden sollte, sondern eine konkrete Didaktik. Die Wissenschaft kommt dabei nicht zu kurz. Partizipation aus der Sicht der Politikdidaktik, Europa als Konstrukt, Schulbuchanalysen, die Analyse von Europatagen der Politik, Buchrezensionen u.v.m. beleuchten das Themenfeld top-down und bottom-up. Dazu kommen einige textliche Zeitzeugnisse aus Pädagogik und Politik, die als Teil des Europa-Diskurses zum Untersuchungsstoff werden können. Die Originaltexte von Jugendlichen lassen einen Blick in deren Köpfe zu und sind eine Fundgrube für eine hermeneutische Interpretation. Ein großes Interview mit Benno Werlen beschließt die fachwissenschaftliche Reflexion.
Aktualisiert: 2018-06-25
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Heraus Forderung Migration

Heraus Forderung Migration von Binder,  Susanne, Hohenbalken,  Maria, Rasuly-Paleczek,  Gabriele
Migrationsbewegungen sind heute ein globales Phänomen, von dem nahezu jeder Staat der Erde betroffen ist. Auch in Österreich sind Migrationsfragen in den letzten Jahren in der breiten Öffentlichkeit, der Politik, den Massenmedien und nicht zuletzt den einschlägigen Wissenschaften zu vielbehandelten und oftmals kontrovers diskutierten Themen geworden. Im Forschungsspektrum der Universität Wien nimmt die Befassung mit dem Phänomen „Migration“ und seinen vielschichtigen Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft schon seit geraumer Zeit einen breiten Raum ein: In zahlreichen Forschungsprojekten unterschiedlicher Disziplinen und Fakultäten sind Fragestellungen rund um Migrationsprozesse, die Situation der MigrantInnen oder deren Integration in die Aufnahmegesellschaft ein zentrales Thema – zu Recht, denn für das weitere Funktionieren einer pluralistischen Gesellschaft ist es unabdingbar, Wege des Zusammenlebens zwischen Einheimischen und Zuwanderern zu finden. Wissenschaftliche Forschung kann hier der Politik mögliche Antworten sowie Lösungsansätze und deren Konsequenzen aufzeigen. Die in diesem Band gesammelten Beiträge entstanden im Rahmen einer an der Universität Wien abgehaltenen interdisziplinären Informations- und Aktionswoche mit dem Titel „Heraus Forderung Migration“, deren Zielsetzung es auch war, den zahlreichen in der Öffentlichkeit fest verankerten Vorurteilen und Stereotypen entgegenzuwirken und Vorschläge für einen gerechteren und menschenwürdigen Umgang mit Zuwanderern zu entwickeln.
Aktualisiert: 2012-10-09
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Macht Körper Wissen Raum?

Macht Körper Wissen Raum? von Aufhauser,  Elisabeth, Strüver,  Anke
Titel und Untertitel sind in ihrer Mehrdeutigkeit zugleich Wegweiser und Programm dieser Arbeit, deren Leitfaden zwei zentrale Fragen bilden: ‚Macht‘ ein Wissen über den menschlichen Körper Raum, d.h. kann ein Wissen über die Konstruktion von verkörperten Subjekten Räume und Raumstrukturen neu gestalten? Und mit welchem Verständnis von Macht können die Phänomene der Subjektkonstitution einerseits und der Raumkonstruktion andererseits sowie das ihnen zugrundeliegende Wechselverhältnis verändert werden? Die Behandlung dieser Fragen geschieht anhand der Erörterung von ‚Wissen‘, ‚Macht‘, ‚Körper‘ und ‚Raum‘ in jeweils eigenständigen Kapiteln, in denen aus feministisch-poststrukturalistischer Perspektive den Konstitutionsbedingungen und -effekten von Körpern und Räumen sowie den Produktions- und Wirkungsmechanismen von Macht und Wissen nachgegangen wird. Das Kapitel ‚Wissen‘ führt zunächst in die feministische Wissenschaft und Geographie sowie in die Prinzipien des Poststrukturalismus ein. Daran schließt sich eine Auseinandersetzung mit Michel Foucaults diskurstheoretischem Machtverständnis und Donna Haraways Programm der inneren Differenz als Praktiken des Widerstandes an. Letzteres leitet zur Auseinandersetzung mit einem Körperkonzept über, das essentialistische Annahmen vom natürlichen, d.h. rein biologisch-organischen, Körper dekonstruiert und durch ein Körperverständnis ersetzt, das die Einschreibung gesellschaftlicher Prozesse auf verkörperte Subjekte berücksichtigt. Unter Rückgriff auf die feministisch-poststrukturalistische Theoretikerin Judith Butler und ihre kontrovers diskutierten Überlegungen zur diskursiven Konstruktion von Geschlecht und Geschlechtsidentität wird die herkömmliche Vorstellung von Körpern, ihrer Naturgegebenheit und ihrer Normativität sowie die Illusion vom autonomen Vernunftsubjekt durchbrochen und durch ein offenes, relationales und prozessualisiertes Körper- und Subjektverständnis ersetzt. Die bedeutungsgenerierenden gesellschaftlichen Einschreibungsprozesse wirken auch konstitutiv auf Räume. Ähnlich wie Körper werden Räume durch die auf sie einwirkenden gesellschaftlichen Konstruktionsprinzipien als dynamisch und offen aufgefasst. Mithilfe gesellschaftszentrierter Raumkonzepte wird nach einer Vorstellung von Raum gesucht, die gesellschaftliche Aushandlungsprozesse um Räume berücksichtigt und die (feministische) Forderung nach Aneignung des öffentlichen Raumes durch die Konstruktion und Besetzung von offenen Räumen ersetzt. Den Abschluss bilden Gedanken für eine Geographie der Differenzen, die die Aspekte Wissen, Macht, Körper und Raum wieder zusammenführt. Sie versteht soziale Unterschiede als Differenzen, die nicht natürlichen Ursprungs sind. Durch eine Erfassung und Analyse der auf den Körper einwirkenden Konstitutionsmechanismen wird hierarchisierten sozialen Unterscheidungen die Legitimationsgrundlage für Unterdrückung entzogen. Zudem eröffnet die Anerkennung von Differenzen Veränderungspotentiale und ermöglicht das Aufbrechen gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Ein- und Ausschlussmechanismen. Diese Geographie der Differenzen konzentriert sich auf die Neu-Gestaltung von Bewegungsmustern in einem von Machtstrukturen durchzogenen Raum.
Aktualisiert: 2009-03-16
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In die Räume der GW-Didaktik

In die Räume der GW-Didaktik von Jekel,  Thomas
Was haben die Salzburger Altstadt, der boomende englische Südosten und das ehemals kolonialisierte Indien gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig, es sei denn, man blickt hinter die Kulissen der Entstehung dieser Räume. Eine hilfreiche Vorstellung ist, dass Räume „gemacht werden“. Bei genauerem Hinsehen wird nämlich klar, dass alle drei „Räume“ bewusst von Menschen geschaffen wurden, um ganz bestimmte Interessen zu befriedigen, Interessen zwischen Altstadterhaltung und Beherrschung „fremder“ Kulturen – mit erheblichen Konsequenzen für jede/n Einzelne/n. Die bei Lernprozessen eingesetzten Medien, die darauf abzielen, einen gelenkten Blick auf Räume durchzusetzen, gehorchen bestimmten Gesetzen. Wesentlich erscheint dabei, dass hier immer von existierenden Räumen und absoluten Raumkonzepten ausgegangen wird, von der vermeintlich exakten wissenschaftlichen Beschreibung sowie von einer sehr spezifisch gehandhabten amtlichen Statistik. Ein Blick in die aktuellen Schulbücher der Geographie bzw. des Fachs „Geographie und Wirtschaftskunde“ zeigt schnell, dass an vielen Stellen nach wie vor eben diese „Wahrheiten“ vermittelt werden. Dies geschieht insbesondere in Zusammenarbeit mit räumlichen Darstellungen, die von den genannten „existierenden Räumen“ ausgehen. Damit sind typischerweise jene administrativen oder naturräumlichen Abgrenzungen gemeint, die auch öffentlich als die Basis geographischen Wissens gehandelt werden. Bedauerlicherweise hält dieser Zugang einer Gegenüberstellung mit der Alltagswelt nicht stand – mehr noch, er verstellt eine Sichtweise auf die politischen Prozesse, in denen Raum argumentativ eingesetzt wird, auf Machtverhältnisse, die daraus resultieren, und auf Anknüpfungsmöglichkeiten für gemeinsames Lernen. Das Fach, das sich nach wie vor im schulischen Kontext gerne als „Raumwissenschaft“ bezeichnet, verschließt sich damit seinem zentralen Ausgangspunkt. Will man eine kritische Perspektive in den Geographieunterricht einbringen, so sind folglich Raumkonzepte gefordert, die menschliche Interessen in die Konstruktion einbeziehen. Der vorliegende Band argumentiert in diesem Sinn für eine Verbreiterung der Raumkonzeptionen, insbesondere für den Einsatz relationaler Raumkonzepte, die mit konstruktivistischen Konzeptionen des Lernens in Einklang zu bringen sind. Er durchstreift dabei die sozialwissenschaftliche Debatte um unterschiedliche Raumkonzepte ebenso wie jene über unterschiedliche Lernparadigmen, versucht eine Synthese dieser Ausgangspunkte für den Unterricht und stellt Unterrichtsbeispiele vor, die den Wert relationaler Raumkonzeptionen für den Geographieunterricht zeigen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Südost- und Südasien

Südost- und Südasien von Husa,  Karl, Nissel,  Heinz, Wohlschlägl,  Helmut
Wohl keine Großregion der Dritten Welt erlebte in den letzten Jahrzehnten – sieht man einmal von der Volksrepublik China und den ostasiatischen Tigerstaaten ab – derart dynamische ökonomische Veränderungen wie Südostasien. Tiefgreifende Transformationsprozesse manifestieren sich aber nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Verbesserung des Bildungsniveaus der Bevölkerung, im Ausbau der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur und in der Entwicklung des Massentourismus. Nicht weniger bedeutsame Umbrüche vollziehen sich im demographischen Bereich: Konsequenz des massiven und anhaltenden Geburtenrückgangs der letzten Jahrzehnte ist nun ein rapide ablaufender Alterungsprozess der Bevölkerung, der die betroffenen Staaten in naher Zukunft auch vor beträchtliche Infrastrukturherausforderungen stellen wird. Die ökonomischen und soziodemographischen Veränderungen hatten auch gravierende Auswirkungen auf Umfang, Richtung und Zusammensetzung der Migrationsvorgänge: Zur traditionellen Land-Stadt-Migration, vor allem in die stark wachsenden Megastadtregionen, treten in letzter Zeit aber auch zunehmend neue Migrationsformen wie zum Beispiel eine boomende internationale Arbeitsmigration und eine steigende „Retirement Migration“ von älteren Menschen aus der Ersten Welt in Staaten wie z. B. Thailand oder Malaysia. In elf Beiträgen werden die wichtigsten der oben genannten Entwicklungen – zum Teil an Fallbeispielen – skizziert. Nicht weniger dynamisch verläuft in jüngster Zeit die Entwicklung in Südasien, vor allem in Indien, das dabei ist, vom belächelten „Hungerleider“ zur ernstzunehmenden Weltmacht aufzusteigen. In drei Beiträgen werden die geopolitischen Ambitionen Indiens, der Kampf um Lebensraum in den indischen Megastädten sowie der Zusammenhang zwischen Entwicklung und Naturkatastrophen in Bangladesch thematisiert.
Aktualisiert: 2015-10-07
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Bildungschancen in Österreich am Beginn des 21. Jahrhunderts

Bildungschancen in Österreich am Beginn des 21. Jahrhunderts von Wisbauer,  Alexander
Eine gute und umfangreiche Ausbildung nimmt in unserer Gesellschaft, die nicht zu Unrecht als „Wissensgesellschaft“ bezeichnet wird, einen besonderen Stellenwert ein. Dabei stellt sich allerdings die berechtigte Frage, ob alle Menschen die gleichen Aussichten auf den Besuch höherer und weiterführender Schulen und Universitäten haben. Inwiefern sind Ausbildung und Qualifikationen tatsächlich auf Engagement, Lerneifer, Fleiß und Bemühungen jeder einzelnen Person zurückzuführen? Oder ist nicht vielmehr eine gewisse Portion Glück oder Pech im Spiel, wenn es um das Erlangen hoher Qualifikationen geht – beispielsweise jenes Glück, in der Großstadt eines hoch entwickelten Landes mit einem gut ausgebauten Bildungswesen auf die Welt gekommen zu sein, oder das Glück, Sohn oder Tochter der „richtigen“ Eltern zu sein, die einem gehobenen sozialen Milieu angehören und ihr Kind angemessen fördern und unterstützen können? Obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Verbesserungen für bildungsmäßig benachteiligte Bevölkerungsgruppen gegeben hat, bewirken auch noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Einflussfaktoren wie das Geburtsland, der Wohnort und die Familienzugehörigkeit massive Unterschiede in Hinblick auf die Chancen, höhere Qualifikationen erwerben zu können. Die Untersuchung der am Bildungssektor bevorzugten und benachteiligten Personengruppen ist ebenso wie die quantitative Analyse der aktuell bestehenden Disparitäten im Zugang zu den einzelnen Bildungseinrichtungen das Hauptziel der vorliegenden bevölkerungsgeographischen Arbeit. Im Rahmen dieses Bandes werden zunächst einige grundlegende Begriffe, Konzepte und Maßzahlen zur Darstellung der Bildungsbeteiligung und des Ausbildungsniveaus der Bevölkerung näher erörtert. Weiters dient ein Überblick über das österreichische Schulsystem als Grundlage für alle weiteren Analysen. Denn erst ein umfassend differenziertes Bildungswesen mit einer Vielzahl an Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Schulformen lässt nennenswerte regionale, soziale oder demographische Disparitäten im Schulbesuch und Bildungsniveau der Bevölkerung aufkommen. Im umfangreichen empirischen Teil dieses Bandes wird zunächst die Entwicklung der Bildungsstruktur der österreichischen Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachgezeichnet und einem internationalen Vergleich unterzogen. Der darauf folgende Abschnitt widmet sich dann den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Bildungschancen der Bevölkerung. Anhand der Ergebnisse der Volkszählung aus dem Jahr 2001 werden sowohl die Bedeutung des Wohnortes, des Geschlechts und des sozial-familiären Milieus auf die Bildungsbeteiligung der Kinder, Jugendlichen und Jungerwachsenen analysiert als auch die Bildungschancen von Migranten näher untersucht. Da ungleiche regionale und soziodemographische Bildungschancen in weiterer Folge gravierende Auswirkungen auf die berufliche Positionierung und das Einkommen sowie das Risiko der Arbeitslosigkeit haben, dokumentiert ein abschließendes Kapitel die Zusammenhänge zwischen dem Ausbildungsniveau und der Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung und rundet somit die Thematik des vorliegenden Bandes ab.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Derselbe Himmel, verschiedene Horizonte

Derselbe Himmel, verschiedene Horizonte von Rhode-Jüchtern,  Tilman
Das Buch umkreist in einer Einleitung und zehn Beiträgen die zwei entscheidenden Fragen für die moderne Geographiedidaktik: Wie wird die Welt beobachtet und angeeignet? Und: Wie lässt sich sinnvolles Wissen im Schulfach Geographie bestimmen? Der ersten Frage liegen die Erkenntnisse des Konstruktivismus und der Phänomenologie zugrunde, denen zufolge die Menschen sich ein Bild von der Welt machen, das für sie nützlich und sinnvoll ist und das sie in „natürlicher Anschauung“ (E. Husserl) konstruieren. Die zweite Frage bezieht sich auf die Philosophie des Schulfachs und die Herausforderung, „lebendiges“ von „trägem Wissen“ zu unterscheiden. Dies ist zugleich Grundlage für Standards und Vergleichsaufgaben, wie sie in der Folge von „Pisa & Co.“ gesucht werden. Das Buch befasst sich auch mit der Doppelnatur der Geographie als Geistes-/Sozialwissenschaft und Naturwissenschaft und der Spannung zwischen idiographischer und nomothetischer Methode (Betrachtung von Einzelfällen oder von Gesetzmäßigkeiten). Auch über differenzierte Begriffsbildung und lebendige Aufgabenstellungen wird nachgedacht, um die trügerische Sicherheit in einem vermeintlich „gesicherten Grundwissen“ zu überwinden. Das Konzept des Perspektivenwechsels und die Haltung des Unterscheidens sollen dieser Gefahr einer unterkomplexen Geographiedidaktik vorbeugen. Dies alles ist unterlegt mit zahlreichen Beispielen, teilweise zur direkten schulischen Anwendung. Jedenfalls kann hierdurch ein roter Faden im Geographieunterricht gesponnen werden, der im Prinzip für alle Themen und für einen Habitus in der Weltbetrachtung nützlich (und notwendig) ist. Jedes Kapitel ist auch für sich einzeln lesbar und damit besonders auch für Seminarsitzungen in der Lehreraus- und -weiterbildung geeignet.
Aktualisiert: 2015-09-04
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Regionalmanagement in Österreich

Regionalmanagement in Österreich von Heintel,  Martin
Regionalentwicklung hat in Österreich vor allem in ländlich-peripheren Regionen eine lange Tradition. In den vergangenen 20 Jahren ist es zu einer zunehmenden Ausdifferenzierung von Institutionen gekommen, die sich unmittelbar mit der Koordination regionaler Entwicklungsmaßnahmen befassen. Regionalmanagements als intermediäre Einrichtungen zwischen Verwaltungs-, Markt- und regionalen Interessen sind Ausdruck der Professionalisierung regionaler Entwicklung;auch ein neues Berufsfeld hat sich herausgebildet. Regionalmanagements stehen im Trend eines „kooperativen Staates“, der sich sukzessive von Aufgaben zurückzieht; sie interagieren in einem politischen Mehrebenensystem mit dem Anspruch, regionale Steuerungsaufgaben zu übernehmen. Auf theoretischer Ebene wird in dieser Studie einerseits der Frage nachgegangen, inwieweit Regionalmanagements als Träger von „Regional-Governance“ in Frage kommen und damit zu neuen Formen der Kommunikation, Koordination und Kooperation auf regionaler Ebene beitragen können. Andererseits wird die These vertreten, dass Lernen als wesentlicher Faktor für Veränderungen und das In-Gang-Setzen von regionalen Entwicklungsprozessen anzusehen ist. Hier werden unterschiedliche Ebenen – von individuellen Lernprozessen der regionalen Akteure bis hin zu regionalen Aspekten des Lernens – reflektiert sowie die grundsätzlichen Kompetenzebenen (Aufgaben und Anforderungen), die im regionalen Management von Bedeutung sind, herausgearbeitet. Eine Reihe von praxisbezogenen Beispielen rundet das Buch ab. Im Vordergrund stehen sowohl Projekte regionaler Entwicklung, die hohe Aktualität beweisen, als auch methodische Anwendungen, die im Regionalmanagement von exemplarischer Bedeutung sind. Inhaltlich wird grenzüberschreitendes regionales Management diskutiert und das Potenzial eines regionalen Managements im Kontext von Gebietsschutz (Flächenmanagement) ausgelotet. Als methodische Fallbeispiele werden Leitbild- und Evaluierungsprozesse behandelt, die sich beide – im Gesamtverständnis dieser Ausführungen – als Beitrag zu regionalen Lernprozessen verstehen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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UrlauberInnen am Urlaubsort in einem Land der sogenannten Dritten Welt

UrlauberInnen am Urlaubsort in einem Land der sogenannten Dritten Welt von Mayrhofer,  Maria
Die Tourismusdebatte hat eine lange Tradition – mit einer Fülle an Publikationen wird sie seit Jahrzehnten geführt, und in jüngster Zeit lässt sich erneut ein Pendelschlag zurück zur Vision des verantwortungsvollen, respektvollen Reisens feststellen. Normative Vorgaben und Verhaltensempfehlungen werden unermüdlich wiederholt – nur ein Vorwurf bleibt unverändert im Raum stehen: Das Fehlen von konkreten empirischen Befunden über das unmittelbare Verhalten von UrlauberInnen an ihrem Urlaubsort, die viel zu geringe Bezugnahme auf die tatsächliche Erlebnisebene im Urlaubsraum, oder mit anderen Worten das „Hinwegtheoretisieren“ über die Köpfe der TouristInnen. Die Wirklichkeit von UrlauberInnen während ihres Aufenthaltes an einem Ort der sogenannten Dritten Welt zu erfassen, zu verstehen und zu erklären, ist Ziel dieser empirischen Studie. Forschungsfragen formulieren sich speziell zu Beginn der Forschungsarbeit in größtmöglicher Offenheit: Welche Situationen haben während des Urlaubsaufenthaltes besondere Bedeutung, wie werden sie erlebt? Was wird in der Urlaubssituation wahrgenommen, was will wahrgenommen werden? Welche Haltung zeigt sich gegenüber anderen UrlauberInnen? Wie sieht der Kontakt zu Einheimischen aus, gibt es überhaupt Berührungspunkte, soll es sie geben? Wie verläuft nonverbale Kommunikation? Inwiefern prägen Vorstellungen und Erwartungen aus der alltäglichen Lebenswelt das Geschehen am Urlaubsort? Welche Rolle spielen Urlaubskonzeptionen in ihrer normativen Dimension? Wo gibt es Diskrepanzen zwischen Urlaubsnormen und dem tatsächlichen Verhalten? Wie wird das beobachtbare und beschreibbare Handeln von UrlauberInnen selbst wahrgenommen, kommentiert und interpretiert? Wie ist schließlich der Urlaubsraum, verstanden als Dimension des Handelns, zu erfassen? Eine solche Forschungskonzeption impliziert den Einsatz von qualitativen Forschungsmethoden. Mit Hilfe von qualitativen Interviews, Zeichnungen der GesprächspartnerInnen, informellen Gesprächen, teilnehmender Beobachtung, ergänzt durch Fotos und Skizzen, wird versucht, die Wirklichkeit der Handelnden in den konkreten Handlungssituationen zu erfassen, um sie nachvollziehbar zu machen und schließlich interpretieren zu können.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Mobil und doppelt sesshaft. Studien zur residenziellen Multilokalität

Mobil und doppelt sesshaft. Studien zur residenziellen Multilokalität von Rumpolt,  Peter A., Weichhart,  Peter
Multilokalität ist eine weitverbreitete soziale und ökonomische Praxis, mit deren Hilfe Einzelakteure oder Gruppen die Ressourcenangebote an zwei oder mehr Orten gleichzeitig oder abwechselnd nutzen und dadurch einen Mehrwert bei der Erreichung ihrer Intentionen erzielen können. Eine spezifische Ausprägungsform dieser Praxis, die residenzielle Multilokalität, hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und sich zu einer eigenständigen Ausprägung der Mobilität entwickelt. Residenzielle Multilokalität – auch multilokales Wohnen genannt – bedeutet, dass Einzelpersonen oder Gruppen (Haushalte, soziale Figurationen) über zwei oder mehr Wohnungen an unterschiedlichen Standorten verfügen, diese in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen nutzen und an jedem Standort in mehr oder weniger ausgeprägter Form die wichtigsten Lebensvollzüge der Alltagspraxis ausüben. In den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes, deren Autorinnen und Autoren überwiegend aus dem Kreis des internationalen „Netzwerks Multilokalität“ stammen und unterschiedliche sozialwissenschaftliche Disziplinen vertreten, werden verschiedene Konzepte, theoretische und methodische Überlegungen sowie empirische Befunde der Forschung zu diesem Thema vorgelegt. Dabei wird keine systematische Behandlung der residenziellen Multilokalität angestrebt. Vielmehr soll die Vielfalt der Ausprägungsformen des Phänomens gleichsam in Form einer Collage angesprochen und damit die Breite der disziplinspezifischen Zugänge demonstriert werden.
Aktualisiert: 2018-07-13
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Unterwegs in Afrika – Wüste, Savanne und Regenwald

Unterwegs in Afrika – Wüste, Savanne und Regenwald von Schmidt-Wulffen,  Wulf-Dieter
Afrika ist faszinierend – Tiere und Pflanzen, Landschaften und Menschen üben eine hohe Strahlkraft auf Jugendliche aus. Besonders Lebensweise und Alltagsprobleme der Menschen, darunter die Zukunftsvorstellungen afrikanischer Jugendlicher, interessieren unsere Schülerinnen und Schüler. Eine Reduktion auf die „Klima- und Landschaftszonen“, wie dies die meisten Lehrpläne nahelegen und daran orientierte Schulbücher praktizieren, entspricht weder den Erwartungen noch den Interessen heutiger Jugendlicher an Afrika. Auch im Erdkunde- bzw. Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht sollte der Blick über die traditionellen geographischen Sachverhalte hinausgehen und sich – in altersgemäßem Rahmen – auch auf Kultur und Geschichte der behandelten Räume richten. Wer Wulf-Dieter Schmidt-Wulffen näher kennt, weiß, dass auch er, schon seit seinem Studium in den 1960er-Jahren, vom „Afrika-Bazillus“ befallen ist. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat es ihn mehr als hundertmal nach Afrika getrieben – per Autostopp, mit dem eigenen Auto, mit Kleinmotorrädern, mit Bus und Buschtaxi; nur das Fahrrad fehlte unter üblichen Verkehrsmitteln, sieht man einmal von einer vierwöchigen Exkursion mit Studierenden durch Ägypten ab. Dieses Manko wollte er aber nicht auf sich sitzen lassen.Zu Recherchen für diesen Band machte er sich im Frühjahr 2009 sowie im Herbst 2011 noch einmal mit dem Bulli und im Herbst gleichen Jahres für zwei Monate mit dem Fahrrad „auf die Socken“ – die Al-Kaida-Risiken im Sahararaum mehr oder minder leichtsinnig ignorierend. Dabei herausgekommen ist nicht nur aktuelles Textmaterial – auch zu neuen Themen – sondern auch eine Fülle an Fotos. Kein Wunder, denn Afrika ist faszinierend!Lassen Sie sich anstecken und stecken Sie Ihre Schülerinnen und Schüler an!
Aktualisiert: 2018-07-12
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Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts

Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts von Sitte,  Wolfgang, Wohlschlägl,  Helmut
Dieses Buch ist der erste Versuch eines umfassenden Fachdidaktik-Handbuchs für den in Österreich seit 1962 in der Sekundarstufe I und II eingeführten Unterrichtsgegenstand „Geographie und Wirtschaftskunde“. Auf 560 Seiten und mit zahlreichen Abbildungen und Graphiken behandeln 43 ausführliche Stichwortartikel in alphabetischer Reihenfolge – von „Arbeitsblätter“ bis „Zielorientierung“ – Ziele, Inhalte und Methoden dieses Faches, in dessen Mittelpunkt der in gesellschaftlicher Bindung erdräumlich und ökonomisch handelnde Mensch steht. Es wurde versucht, sowohl bewährte didaktische Positionen als auch neuere inhaltliche und methodische Ansätze der „Geographie und Wirtschaftskunde“-Didaktik in den Stichwortartikeln praxisnah darzustellen und zu diskutieren. Wichtige Literaturhinweise am Ende der Stichwortartikel ergänzen den Text und ermöglichen die vertiefende Befassung mit den einzelnen Themen. Als Autoren konnten 16 Kolleginnen und Kollegen gewonnen werden, die sich an österreichischen Universitäten, Pädagogischen Akademien oder Schulen sowohl praxis- wie auch wissenschaftsorientiert mit fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Fragen des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts befassen. Wir möchten mit diesem Band weiblichen und männlichen Lehrern bzw. Studierenden Anregungen und Hilfen für die Gestaltung ihres Unterrichts geben und gleichzeitig allen in- und ausländischen Leserinnen und Lesern das Wesen und dieArt des österreichischen „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts näherbringen.
Aktualisiert: 2021-01-13
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Oben: Publikationen von Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung

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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung

Wie die oben genannten Verlage legt auch Universität Wien Institut für Geographie und Regionalforschung besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben